Schlappe 20 Jahre begleitet uns nun schon das Saw-Franchise. Neben dem Erstling, welcher ein totaler Überraschungshit war, gab es bei den Fortsetzungen immer wieder Höhen und Tiefen. Sicherlich war der letzte Teil Saw: Spiral mit Chris Rock einer der enttäuschensten. Gut dass man sich das Thema Saw noch einmal zu Herzen genommen und ebenfalls auf eine der Stärken der Reihe gestürzt hat: John Cramer.
Mit ihm hat natürlich alles angefangen. Zwar von Teil zu Teil wurde es absurder, in wiefern sein Erbe nach seinem Tod fortgesetzt wurde. Saw X spielt nun wieder zu den Anfangszeiten. Und zwar zwischen Teil 1 und Teil 2. John Cramer ist auf der Suche nach einer Heilung für seine Krebserkrankung.
Gänzlich auf kleinere Spoiler, für diejenigen die den Trailer noch nicht gesehen haben, können wir hier leider nicht verzichten. Weiter sei gesagt das der Hauptteil der Story im Trailer schon bekannt gegeben wurde und deshalb diejenigen, welche keinerlei Spoiler haben wollen, diesen ebenfalls meiden sollten. Soviel zur Aufklärung.
Zur Story haben wir oben ja schon geschrieben, dass diese wahrhaftig 1:1 im Trailer schon behandelt wird. Weiterhin sei gesagt: Saw X ist anders als die Vorgänger. Die Handlung dreht sich direkt um John Cramer und irgendwie macht sie ihn vom Antagonisten zum Protagonisten und Saw X mehr zum Revenge-Thriller mit Torture-Porn-Einlagen. Klingt gerade etwas herabwürdigend, aber das ist nicht falsch zu verstehen. Wir finden das total erfrischend!
Saw X lässt sich Zeit mit dem Aufbau der Geschichte. Diese wird ausführlich und emotional von seiten Johns erzählt und lässt den Film ruhig wirken. John, welcher von einer Heilung seiner Krankheit träumt, erfährt über einen Leidensgenossen aus einer Selbsthilfegruppe, von einer in den USA nicht zugelassenen Behandlungsmethode. Nach Recherchen zu dem Thema nimmt er Kontakt mit Dr. Cecilia Pederson auf und fliegt nach Mexico um sich behandeln zu lassen. Saw X nimmt sich auch hier Zeit und baut die Charaktere auf. Natürlich wissen wir um den Twist, dass John von Dr. Cecilia Pederson und ihren Handlangern betrogen wird. Diese wissen aber nicht, mit wem sie sich angelegt haben.
Nachdem John den Betrug herausgefunden hat, dreht Saw X natürlich an der Gewaltschraube und Saw wäre nicht Saw ohne Johns fiesen Spiele und Fallen. Hier merkt man zum einen, dass die FSK in den letzten Jahren weniger hart mit Filmen zu Gericht geht. Nach Terrifier 2 und The Sadness war es schwer vorstellbar, dass ein Saw X arge Probleme mit der FSK bekommen würde. Und diese gab es auch nicht. Saw X wird ab 18 ungeschnitten in den Kinos landen. Und dass obwohl Saw X sicherlich hier einer der brutalsten Teile darstellt. Schwer zu sagen ob Saw 3 oder Saw 5 da noch ein i‑Tüpfelchen hatten, aber Saw X bingt für die Gore-Fans einiges an schmackhaften Szenen mit. Hier wird gesägt und gesplattert was das Zeug hält. Nur eben mit dem Unterschied, dass wir das Leid von John Cramer direkt mitverfolgt haben und ihn damit zum Protagonisten der Story macht, welcher den “Bösewichten” am Ende übel ergehen lässt. Keine Kriminalgeschichte, wie die jagt nach dem Puzzle-Mörder, sondern schnörkelloser Revenge-Thriller.
All das steht dem Film wirklich gut und hat uns positiv angetan zurück gelassen. Es ist schön, dass Saw mit Saw X nach so vielen Teilen noch einmal überrascht und Spaß macht. Den Kinogang können wir für Interessiere definitiv empfehlen und freuen uns schon auf die Heimkinoauswertung um hier nochmal den Film auf unserem Test-Setup in Bild und Ton zu bewerten. Leider muss sich noch bis zum 30.11.2023 geduldet werden, denn dann startet Saw X bei uns in den Kinos.
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