Raw Power trifft Feingeist: Burson Conductor GT4 Head-Amp im Review

Burson Conductor GT4 – was dich erwartet

Wir haben den Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 schon eine Wei­le hier zum Test, wel­chen wir euch nun in aller Ruhe vor­stel­len wollen.

Bur­son Audio als Mar­ke an sich habe ich schon mal bei mei­nem Test des Bur­son Play­mate 3 vor­ge­stellt. Aber hier noch­mal ein klei­ner Abriss: Bur­son Audio ist eine HiFi‑Marke aus Down Under. Genau­er gesagt Mel­bourne und wur­de vor mehr als 20 Jah­ren von einer Grup­pe Ton­tech­ni­ker gegrün­det und hat sich in der HiFi‑Szene rund um den Glo­bus einen beacht­li­chen Ruf erarbeitet.

Auf der dies­jäh­ri­gen High‑End in Mün­chen habe ich Bur­son Audio eben­falls gespot­tet, aber bis­her gibt es lei­der noch kei­nen Ver­trieb für deren Pro­duk­te. Den­noch kann man sie wun­der­bar in deren eige­nen Online‑Store kau­fen.

Der Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 wur­de mir von Bur­son Audio zur Ver­fü­gung gestellt, was bei mir aber nicht heißt, dass ich ihn irgend­wie zim­per­lich behan­delt habe, noch dass ich ihn für die­sen Test bes­ser bewer­te. Ich bin und blei­be Herr mei­ner Wor­te und Meinung.

Unboxing & Lieferumfang – erster Eindruck

WTF! Okay. Wenn man die Kis­te so auf Bil­dern sieht, denkt man viel­leicht, dass sie eine gewis­se Grö­ße und Gewicht hat, aber man ist nicht gefasst auf das, was in den schi­cken Kar­tons schlum­mert. Look und Feel der Ver­pa­ckung ist Pre­mi­um und die Unboxing‑Experience eben­falls. Bur­son Audio ver­steht es, sei­ne Kun­den mit einem befrie­di­gen­den Aus­pa­ck­erleb­nis zu begrü­ßen und macht direkt Lust dar­auf, die Kis­te zu hören.

Hat man das Biest erst ein­mal aus sei­nem Gefäng­nis befreit, muss man dem knapp 5 kg schwe­ren Gerät erst ein­mal gebüh­rend Respekt zol­len. Hier bekommt man nicht nur Wer­be­ver­spre­chen, son­dern ein ordent­li­ches Stück Hard­ware. Der Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 strahlt sofort High‑End‑Allüren aus und lässt uns auf­ge­regt nach dem Zube­hör schau­en, um schnellst­mög­lich eine Hör­pro­be zu bekom­men.

Wer unser Review zum klei­nen Bru­der, dem Play­mate 3, gele­sen hat, der wird das Zube­hör zum Teil kennen.

Im Lie­fer­um­fang befin­det sich:

  • Der Con­duc­tor GT4 (natür­lich)
  • USB‑C‑zu‑USB‑C‑Kabel von UGREEN
  • Kopfhörer‑Mikrofon‑Adapter
  • 6× 5532d JRC OpAmps
  • Inbus­schlüs­sel für die Gehäusedemontage
  • XLR‑zu‑Cinch‑Adapter
  • 1× 12‑V‑Trigger‑Kabel
  • Ersatz­si­che­rung
  • Super Char­ger 5A mit ver­schie­de­nen Ländersteckern
  • Silent Power Modu­le SP215P und SP215N (Delu­xe only)
  • Eine Metall‑Fernbedienung (kein bil­li­ger Plas­tik­schrott!) (Delu­xe only)

In der Deluxe‑Edition sind bereits die Premium‑OpAmps vorinstalliert:

  • 6× Bur­son Audio V7 Vivid Dual
  • Statt des Standard‑Netzteils lag in unse­rem Test­ge­rät bereits der Bur­son Super Char­ger PSU 5A 24 V/5 A bei – ein Upgrade, das sich defi­ni­tiv hören lässt.

Technik kompakt: Specs und Architektur

Tech‑Specs: You’­ve got the power! Für unse­re Zahlen‑Nerds

  • All­ge­mei­ne Messwerte: 
    • Ein­gangs­im­pe­danz: 40 kΩ
    • Fre­quenz­gang: ±1 dB von 0–58 kHz
    • THD (Ver­stär­ker­pfad): < 0,0015%
    • Aus­gangs­im­pe­danz Kopf­hö­rer­ver­stär­ker: 0,5 Ω
    • Aus­gangs­im­pe­danz Pre Out / DAC Out: 1 Ω / 25 Ω
    • Abmes­sun­gen: 255 × 270 × 70 mm
    • Gewicht: ca. 5 kg
  • Archi­tek­tur und Besonderheiten: 
    • 100 W Leerlauf‑Bias, bis 10 W rei­ne Class‑A‑Ausgangsleistung
    • Dual‑DAC‑Architektur mit zwei ESS9038Q2M (je Kanal sepa­rat versorgt)
    • 6× Max‑Current‑Power‑Modules, 7× Silent Power (SP) Module
    • Bur­son V7 dis­kre­te Op‑Amps, aufrüstbar
  • Vari­an­ten: Stan­dard, Delu­xe, Max

Anschlüsse & Formate

Anschluss­viel­falt – Con­duc­tor GT4 als audio­phi­le Zen­tra­le
Auch bei den Nut­zungs­mög­lich­kei­ten des Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 gibt es nichts zu bemän­geln. Kann die­ser doch als DAC mit Headphone‑Amp, Pre‑Amp und DAC‑only arbei­ten sowie Signa­le aus ver­schie­de­nen, auch ana­lo­gen, Quel­len anneh­men. Hier­für ste­hen ihm alle gän­gi­gen Anschlüs­se zur Verfügung:

Digi­ta­le Ein­gän­ge und Formate

  • USB‑C (XMOS): PCM bis 32 Bit/768 kHz; Nati­ve DSD 64/128/256/512; DoP unterstützt
  • S/PDIF (Coax & Tos­link): bis 24 Bit/192 kHz
  • Blue­tooth 5.0 (Qual­comm CSR8675) mit aptX HD und LDAC bis 24 Bit/96 kHz
  • Roon Tes­ted

DAC-Spe­zi­fi­ka­tio­nen

  • Kanal­tren­nung: 143 dB @ 1 kHz, 136 dB @ 20 kHz
  • THD+N (DAC): 0,0005% @ 1 kHz, 0 dBFS

Ein‑ und Ausgänge

  • Ana­lo­ge Ein­gän­ge: 2 × XLR, 2 × RCA
  • Digi­ta­le Ein­gän­ge: USB‑C, Optisch (Tos­link), Coax (S/PDIF), Blue­tooth 5.0, Mikro­fon­ein­gang (Gam­ing)
  • Ana­lo­ge Aus­gän­ge: 1 × XLR Pre, 1 × RCA Pre, Sub­woo­fer Pre‑Out; 1 × XLR Line Out, 1 × RCA Line Out
  • Kopf­hö­rer­aus­gän­ge: 6,35 mm, 4‑Pin‑XLR (balan­ced), 3,5 mm

Kopfhörer‑Leistungsdaten (balan­ced / single‑ended)

  • 16 Ω: 10 W / 5 W
  • 32 Ω: 5 W / 2,5 W
  • 100 Ω: 3 W / 1,5 W
  • 150 Ω: 2 W / 1 W
  • 300 Ω: 1 W / 0,5 W

Sys­tem­un­ter­stüt­zung

  • Desktop‑OS: Win­dows, macOS
  • Mobil: iOS*, Android (OTG)

Ver­sio­nen

  • Stan­dard: V6 Vivid Op‑Amps, SP01, 24 V 5 A PSU
  • Delu­xe: V7 Vivid Op‑Amps, SP02, Super Char­ger 5 A
  • Max: V7 Vivid Op‑Amps, SP02, Fusi­on Core

Sons­ti­ges
„Quie­ter than bat­tery power“ dank 7× SP‑Modulen mit sehr hoher Rausch­un­ter­drü­ckung
Headphone+Subwoofer‑Modus (Subwoofer‑Pre‑Out in Kopfhörer‑Setups)

Effek­tiv kann also an den Bur­son Audio Con­duc­tor ein Hau­fen an Gerä­ten ange­schlos­sen wer­den und somit bie­tet er sich natür­lich für eine Viel­zahl an Set­ups an, wel­che ich spä­ter noch ein wenig beleuch­ten möchte.

Leistung & Wärme: 10 W Class‑A im Alltag

Irre­pres­si­ble power
Bur­son Audio meint es nur gut mit uns. So auch bei dem, was beim Con­duc­tor GT4 unter der Hau­be schlum­mert. Auf XLR lie­fert das Geschoss feins­te Class‑A‑Power und mit 10 Watt beein­dru­ckend viel davon. Single‑Ended sind es sat­te 5 Watt. Über­setzt heißt das: mehr Power, als du wahr­schein­lich je brau­chen wirst? Oder bes­ser gesagt: Der Bur­son Con­duc­tor GT4 kann so gut wie jeden Kopf­hö­rer auf dem Pla­ne­ten mühe­los antrei­ben. Wer sich jetzt fragt, wozu man das braucht, dem sei unser Arti­kel zum The­ma: Wie­viel Watt brau­che ich eigent­lich? ans Herz gelegt.
Ent­schei­dend ist nicht nur die pure Power, die dein Kopf­hö­rer benö­tigt, son­dern eben­falls genü­gend Head­room ein­zu­kal­ku­lie­ren. Nur so kannst du sicher­ge­hen, dass du einen unge­trüb­ten Hör­ge­nuss hast.


Die 10 Watt am Aus­gang haben auch ihren Preis. So geneh­migt sich der Kraft­protz im Idle schon sat­te 100 Watt Strom aus dei­ner Steck­do­se. Wer jetzt schon ein wenig Ahnung hat, wird direkt sagen: 100 Watt im Idle pro­du­zie­ren doch eini­ges an Wär­me. Und damit liegt er rich­tig. Der Bur­son Con­duc­tor GT4 wird, sobald er ein­ge­schal­tet wird, sehr warm. Anfass­bar, aber den­noch ist er eine klei­ne Hei­zung. Für mich als Bild­schirm­ar­bei­ter eigent­lich ein lus­ti­ges Gim­mick. Soll­te ich mal kal­te Hän­de haben, lege ich die­se ein­fach vor­sich­tig auf das Gerät und habe direkt war­me Hän­de. (Ja, ich weiß, nicht jeder­manns Sache, aber ein prak­ti­scher Nebennutzen.)


Sei­ne Kraft gibt er über drei Aus­gän­ge aus: je einem 3,5‑mm‑ und 6,35‑mm‑Klinke sowie einem 4‑Pol‑XLR. Ja, auch über alle gleich­zei­tig, was das Gegen­hö­ren teils erheb­lich ver­ein­facht. Natür­lich nur bei ähn­li­chen Impe­dan­zen und Sensitivität.

DAC & Signalverarbeitung (Dual‑ESS9038Q2M)

Raw Power meets audio­phi­len Fein­geist
Neben unbän­di­ger Power hat Bur­son Audio natür­lich noch einen leis­tungs­star­ken DAC ver­baut. Hier wer­keln pro Kanal jeweils ein ESS9038Q2M‑Chip für die prä­zi­se Audio­ver­ar­bei­tung und ‑wand­lung. Das Kon­zept ist sicher­lich vie­len von ande­ren Gerä­ten auf dem Markt bekannt. Bur­son erreicht mit dem DAC eine Kanal­tren­nung von 143 dB bei 1 kHz und 136 dB bei 20 kHz, was weit über bzw. unter dem Hör­ba­ren lie­gen soll­te. Die THD+N liegt mit 0,0005% @ 1 kHz, 0 dBFS weit unter­halb des­sen, was wir wahr­neh­men können.

Im Gesamt­kon­strukt ergibt das eine gemes­se­ne THD von < 0,0015% und Fre­quen­cy Respon­se von ± 1 dB bei 0–58 kHz, was dem Con­duc­tor GT4 abso­lu­te Linea­ri­tät attestiert.

Von Sei­ten Audio­ver­ar­bei­tung lässt die Kis­te logi­scher­wei­se nix anbrennen:

  • PCM‑Support: PCM ≤ 768 kHz bei 16, 24 und 32 Bit
  • Nati­ves DSD: Nativ DSD 64 / 128 / 256 / 512
  • DSD over PCM: DoP64 / DoP128 / DoP256 / DoP512

Hier soll­ten die Signal­quel­len weit über das eige­ne Gehör hin­aus ver­ar­bei­tet wer­den. Den­noch beru­higt es den Fein­geist, wenn er alle ihm ver­füg­ba­ren For­ma­te nativ ver­ar­bei­ten kann. So auch uns.

Headphone+Sub: Kopfhörer mit Subwoofer

Headphone+Subwoofer‑Modus – noch viel ler­nen du musst, jun­ger Pada­wan
Ich bin ganz ehr­lich: Hab ich so noch nicht gese­hen und drü­ber nach­ge­dacht? Ist auch eine eher eigen­wil­li­ge Kom­bi­na­ti­on, da oft mit Kopf­hö­rern gehört wird, gera­de um die Umge­bung zu scho­nen. Sei es Nach­barn, die bes­se­re Hälf­te oder doch die schla­fen­den Kin­der. Den­noch soll­te sich die­se Funk­ti­on als ech­ter Spaß im Test ent­pup­pen. Jetzt kein Must‑Have‑Kriterium für ande­re Wett­be­wer­ber, aber ein­fach ein gei­les Gad­get, was uns als HiFi‑Geeks natür­lich total abholt.

Design & Verarbeitung – Haptik, Display, Remote

WTF ist, glau­be ich, das Ers­te, was einem durch den Kopf geht, wenn man den Bur­son Con­duc­tor GT4 in die Hand nimmt. Öhm, Hän­de, denn mit einer Hand wird es gleich unkom­for­ta­bel. Denn mit 5 kg ist hier eini­ges an Mate­ri­al ver­baut wor­den. Was wir dem Play­mate 3 sei­ner­zeit schon hoch ange­rech­net haben, wird hier in Rein­kul­tur gelebt. High‑End bei der Ver­ar­bei­tung ist hier defi­ni­tiv gege­ben, und jeder, der sich fragt, wie sich ein 3000‑€‑Kopfhörerverstärker mit DAC anfühlt, wird bestä­ti­gend nicken, nach­dem er ihn in der Hand hält.

Dun­kel­sil­ber mit oran­gen Akzen­ten. Irgend­wie ist aktu­ell über­all Kupfer/Orange in der Mode und Bur­son anschei­nend schon län­ger auf dem Trip. Sieht aber nicht nur geil aus, son­dern die Knöp­fe und der Laut­stär­ke­reg­ler bedie­nen sich satt und stu­fen­los und geben einem ein tol­les ana­lo­ges Gefühl, auch wenn es sich hier um feins­te Digi­tal­tech­nik han­delt. Das mono­chro­me OLED‑Display ist ange­nehm dimen­sio­niert und zeigt einem alles Nöti­ge in pas­sen­der Grö­ße an, sodass die Bedie­nung über eben jenes sich nativ anfühlt.

Die Anschluss­buch­sen sind alle, soweit man das sehen kann, ver­gol­det und haben in mei­nem Test mit viel Hin‑und‑Her‑Gestecke kei­ner­lei Schwä­chen auf­wei­sen kön­nen. Im Test habe ich nur hoch­wer­ti­ges Anschluss­ma­te­ri­al von Rica­ble (Deda­lus, mit der wie­der­um gei­len oran­gen Far­be) und Som­mer­ca­ble (Epi­lo­gue) ver­wen­det, um dem High‑End‑Charakter des Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 auch gerecht zu wer­den. Natür­lich gibt es hier kein Für und Wider für bestimm­te Kabel, son­dern meist per­sön­li­ches Gusto.

Mit­ge­lie­fert wird auch hier wie­der die kom­plett aus Metall ver­ar­bei­te­te Fern­be­die­nung, wel­che wir schon vom Play­mate 3 ken­nen und lieben.

Bedienung & Features – Gain, Filter, Emphasis, Auto‑Off

Audio­phi­ler Bau­kas­ten
Die Bedie­nung des Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 ist erfreu­lich intui­tiv und gewohnt von Bur­son. Über die vier But­tons unter dem Dis­play erreicht man alle grund­le­gen­den Menüs. Die But­tons sind auf­ge­teilt in Ein­gang, Aus­gang, Ein­stel­lun­gen und die vier­te Tas­te erlaubt es, die Dis­playan­sicht um 90 Grad zu dre­hen, falls man den Con­duc­tor GT4 hoch­kant betrei­ben möch­te. Inner­halb der Menüs navi­giert man dann mit dem Laut­stär­ke­reg­ler und bestä­tigt mit einem Druck auf eben jenen.

Schal­ten und Ein­stel­len kann man dann wie folgt:

  • Ein­gän­ge: USB, Tos­link, Koaxi­al (S/PDIF), Blue­tooth, RCA1 (Cinch), RCA2 (Cinch), XLR1 (sym­me­trisch), XLR2 (sym­me­trisch)
  • Aus­gän­ge: Head­pho­ne Out, Head­pho­ne + Sub­woo­fer Out, Pre Out, DAC Out
  • Ein­stel­lun­gen
    • Gain
      • Low und High – beein­flusst die Ver­stär­kung am Kopf­hö­rer­aus­gang und am Vorverstärkerausgang.
    • FIR‑Filter
      • Sie­ben digi­ta­le Fil­ter auf Hardware‑Ebene; der klang­li­che Unter­schied ist gering bis nicht wahrnehmbar.
    • DPLL (DSD)
      • Off, Low, Mid und High (Stan­dard) – je höher die Ein­stel­lung, des­to stär­ker die Jitter‑Unterdrückung bei DSD‑Dateien.
    • DPLL (PCM)
      • Off, Low, Mid oder High (Stan­dard) – ana­lo­ges Ver­hal­ten für PCM‑Dateien.
    • Empha­sis
      • Off (Stan­dard). On senkt den Hoch­ton um ca. ~5 dB bei 10 kHz und ~8 dB bei 20 kHz. Bei moder­nen digi­ta­len oder ana­lo­gen Quel­len soll­te die­se Funk­ti­on nicht akti­viert werden.
    • OLED‑Helligkeit
      • Low oder High – stellt die Display‑Helligkeit ein.
    • Reset
      • Yes oder No – setzt das Gerät auf Werks­ein­stel­lun­gen zurück.
    • Auto‑Off
      • Off lässt das Gerät dau­er­haft an, On schal­tet es nach 10 Minu­ten Inak­ti­vi­tät ab (Vor­ga­be der EU).

Viel ein­zu­stel­len, aber von den Stan­dards abzu­wei­chen, braucht man nur in sel­te­nen Fäl­len. Das Auto‑Off habe ich in mei­nem Fall immer an, da ich oft spon­tan auf­ste­he und Din­ge erle­di­ge und so ver­ges­se, das Gerät auszuschalten.

Klang: So setzt der GT4 die PS um

Wie bringt der Boli­de die PS auf die Stra­ße?
Ihr könnt euch nicht vor­stel­len, wie depri­mie­rend so ein Review ist. Anfangs beim Aus­pa­cken muss man direkt Fotos machen, damit auch alles fein für euch doku­men­tiert ist. Da bie­tet es sich meist an, direkt auch noch ein paar ande­re Per­spek­ti­ven etc. abzu­lich­ten. So ist man in Sum­me schon eini­ge Zeit beschäf­tigt, ehe man wirk­lich das Gerät hören kann. Abge­se­hen von der gene­rel­len Rüst‑ und Anschluss­zeit. Auch beim Schrei­ben will man am liebs­ten los­spru­deln, muss aber erst­mal die Pflicht hin­ter sich brin­gen, ehe wir hier zur Kür kommen.

Genug auf die Fol­ter gespannt.

In mei­nem Kopf könnt ihr euch jetzt etli­che Mindblown‑Memes vor­stel­len, wel­che ich jetzt ver­su­che, hier zu ver­schrift­li­chen. Ja, ich habe z. B. auf der High‑End ande­re in die sel­be Preis­ka­te­go­rie pas­sen­de Amps und DAC‑Amp‑Kombos gehört. Das auch mit Kopf­hö­rern, wo ich mei­ne, dass ich deren Klang­si­gna­tur ken­ne und ein­schät­zen kann. Und der Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 lie­fert hier ein­fach ab. Für mein Hör­emp­fin­den klingt er durch die Bank hin­weg line­ar und lässt auf keins­te Wei­se, nicht mal mit super­ho­hen Ansprü­chen, etwas anbren­nen.
Und das ist das bes­te zu erwar­ten­de Ergeb­nis! Ich kann beim bes­ten Wil­len kei­ne klang­li­che Fär­bung fin­den, kei­ne Leis­tungs­schwä­chen, Ver­zer­run­gen oder der­glei­chen. Der Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 spielt so uner­bitt­lich alles, was ihm ent­ge­gen­ge­wor­fen wird, auf allen erdenk­li­chen Kopfhörern.

Dyna­mic Dri­ver, Pla­na­re oder IEMs. Viel oder wenig Leis­tung brin­gen ihn in keins­ter Wei­se dazu, irgend­ei­ne Schwä­che zu zei­gen. Viel­leicht kann man irgend­wo noch ein Zip­fel mehr her­aus­ho­len, aber ohne einen erbit­ter­ten direk­ten Test gegen­ein­an­der weiß ich es beim bes­ten Wil­len nicht her­aus­hö­ren. Und selbst dann schät­ze ich, dass ich mich, wenn, nur von theo­re­ti­schen Specs blen­den las­sen wür­de und im Blind­test mit her­un­ter­ge­las­se­nen Hosen daste­hen würde.

Ich lie­be den Bur­son Play­mate 3 und fin­de ihn für knapp 1000 € ein Wahn­sinns­ge­rät. Gera­de für ambi­tio­nier­te Gamer, wel­che wirk­lich mal gei­len Sound haben wol­len und gleich­zei­tig auf kei­ner­lei Detail und Kom­pa­ti­bi­li­tät ver­zich­ten wol­len. Er ist mein Go‑To‑Headphone‑Amp‑DAC‑Kombination am PC. Aber was der Con­duc­tor GT4 hier ablie­fert, ist ein­fach gefühlt Äonen ent­fernt. Ver­steht mich nicht falsch: Mit dem Play­mate 3 bekommt man ein sehr, sehr gei­les Gerät ins Haus. Und die bit­te­re Pil­le des drei­mal so teu­ren Con­duc­tor GT4 muss man erst ein­mal schlucken.

Imminence – God Fearing Man

Abge­se­hen davon, dass der Track gene­rell sehr geil ist, ist die Abmi­schung auch wirk­lich gelun­gen. Ich habe den Song schon auf vie­len Laut­spre­chern und Kopf­hö­rern gehört und schät­ze ihn sehr. Er fängt mit fei­nen clea­nen Vocals an, wel­che vom Con­duc­tor GT4 super räum­lich dar­ge­stellt wer­den. Die ein­set­zen­de Vio­li­ne kon­tras­tiert dann fein den Gesang und lässt so die Büh­ne breit auf­ge­hen. Die E‑Gitarren schla­gen mit Wucht ins Ohr und machen tie­risch Druck und ver­lei­hen dem Gesche­hen unglaub­lich viel Punch und Immersi­on. Dra­ma­tur­gisch anschwel­lend baut sich der Song immer wei­ter auf, bis er sich dann in dem im Inter­net schon fast zum Meme gewor­de­nen Break­down mit einer wahn­sin­ni­gen Wucht ent­lädt. Ja, hier schwirrt mir immer der Kom­men­tar eines You­Tubers durch den Kopf: „Did he just bow his gui­tar?“. Bru­tal. Ja, hier wer­den die E‑Gitarrensaiten mit einem Vio­lin­bo­gen gespielt, und das sieht im Musik­vi­deo nicht nur episch aus, son­dern klingt auch ein­fach nur brutal.

Ich habe bei dem Song mit dem Con­duc­tor GT4 so vie­le Nuan­cen mit der Zeit her­aus­hö­ren kön­nen und nie irgend­wie die Lust an dem Song ver­lo­ren. Nichts, aber auch gar nichts klingt hier kon­stru­iert oder harsch. Gefühlt ist alles am rich­ti­gen Fleck.

Korn – Got the Life

Also eini­ge Korn‑Alben sind trotz ihres Alters von der Abmi­schung so Top‑Notch, dass man am liebs­ten die kom­plet­ten Alben in sei­ne Play­list zie­hen will. So war es auch Korn, wel­che mei­ne Frau dazu bewegt haben, in mei­ner Abwe­sen­heit den auf dem Schreib­tisch spie­len­den Kopf­hö­rer auf den Kopf zu set­zen und zu lau­schen, was ich hier schon wie­der mit mei­nem Spiel­zeug trei­be. Das Ergeb­nis konn­te durch sei­ne Nüch­tern­heit ihres Aus­drucks nicht bes­ser gelobt wer­den: „Du, Schatz. Ich hat­te gera­de dei­ne Kopf­hö­rer auf. Das, was da spielt, will ich auch haben.“

Aber „Got the Life“ hat ein­fach alles, um einen in sei­nen Bann zu zie­hen. Ein mega groo­vi­ges Schlag­zeug, Korn‑typisch schnar­ren­der Bass, wel­cher gefühlt im Schä­del gespielt wird, und fei­ne psy­che­de­lisch klin­gen­de Gitar­ren direkt ab dem ers­ten Takt. Der Con­duc­tor GT4 spielt hier alles auf, was man sich nur in so einen Song hin­ein­den­ken kann. Bru­tal detail­liert, super räum­lich, locker, leicht mit einer neben­säch­li­chen Schroff‑ und Rotzigkeit.

Baest – Misfortunate Son

Eigent­lich gar nicht sel­ber auf dem Schirm, habe ich mal Chat‑GPT nach Ideen für wei­te­re audio­phi­le Tracks befragt. Her­aus­ge­kom­men ist Baest. Die Wahl ist echt nice gewe­sen. Nicht nur gefällt mir der Song, son­dern ist er auch wirk­lich gut pro­du­ziert. Hier bin ich auch wie­der Fan vom Schlag­zeug. Die Cym­bals klin­gen mit dem Con­duc­tor GT4 super­fein und hoch­auf­lö­send. Ja, viel­leicht harsch für man­ches Ohr, aber ich schät­ze die Natür­lich­keit der Instru­men­te, wo man sie halt abma­chen kann. Und da das Schlag­zeug nicht ver­zerrt wird, klingt es wahr­schein­lich am ehr­lichs­ten und ver­gleich­bars­ten. Bei dem Song kann man sich hin­set­zen und theo­re­tisch räum­lich exakt die Drums mit­spie­len. Find ich mega geil und habe ich Spaß dran.

Orbit Culture – The Tales of War

Machen wir den Abschluss mit Orbit Cul­tu­re. Hier ist im Gegen­satz zu Baest das Schlag­zeug zwar eben­falls räum­lich gut aus­zu­ma­chen, aber gefühlt wesent­lich weni­ger fein auf­ge­löst. Was ich hier am Schlag­zeug fokus­sie­re, ist die Double‑Bass. Die­se klingt fett, aber ohne bei den schnel­len Anschlä­gen zu mat­schen. Hier ist natür­lich der Kopf­hö­rer eben­falls aus­schlag­ge­bend. Ich kann aber beim Gegen­hö­ren mit mei­nen vor­han­de­nen Test­mo­del­len behaup­ten, dass der Con­duc­tor GT4 hier sei­ne Arbeit zur höchs­ten Zufrie­den­heit verrichtet.

Der Song ist ein­fach geil, weil er modern klingt und ein­fach die Orbit‑Culture‑typische Bru­ta­li­tät und Ener­gie trans­por­tiert. Hier geht viel im Bass‑Bereich, was mir bei ande­ren DACs immer wie­der auf­ge­fal­len ist, dass es ver­matscht. Der Con­duc­tor GT4 prü­gelt sich hier durch und drückt jeden Punch oder Anriss von Bass­sai­ten in den Gehör­gang. Geil.

Gaming: Performance mit Layering & Voice

Will it blend?
Kann ein audio­phi­les Gerät wie der Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 auch Gam­ing? Und wie! Sicher ist: Es wird nicht die ers­te Wahl eines Gamers sein, sich sowas anzu­schaf­fen. Bekommt man für die Kis­te locker eine GeForce RTX 5090 und den nöti­gen Strom für eine Wei­le. Anders aber als eine Gra­fik­kar­te wird der Con­duc­tor GT4 nicht inner­halb der nächs­ten zwei Jah­re ersetzt wer­den müs­sen, soll­te man wei­ter­hin auf High‑End‑Niveau zocken wol­len. Zwar fin­den Her­stel­ler immer einen Weg, uns das Geld aus der Tasche zu zie­hen, aber mit dem Con­duc­tor GT4 hat man für sein Gaming‑Setup so ein Top‑Notch‑Gerät, dass es wahr­schein­lich bis zum Ver­re­cken eben jenes kaum einen Sinn macht, es aus­zu­tau­schen. Jeden­falls wer­den in der Zeit so eini­ge Kopf­hö­rer und ande­res Equip­ment das Zeit­li­che segnen.

Sinn oder Unsinn hin oder her, ja, damit zocken ist schon sehr geil. Ich glau­be, wenn man einen Gaming‑YouTuber dazu bewe­gen wür­de, statt Fir­le­fanz wie Razer und Kon­sor­ten an sei­nen PC so einen Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 zu klem­men und den bil­li­gen Plas­tik­bom­ber auf dem Kopf mit was Bes­se­rem aus­zu­tau­schen, könn­te da eini­ges in der Sze­ne gehen. Ja, es gibt Bemü­hun­gen, High‑End‑Audio und Gam­ing zu ver­ei­nen, und die Audio‑Branche hat die Sze­ne auf dem Schirm, aber der Zugang fehlt noch. Wegen Bud­gets zum einen, aber ich den­ke auch wegen der Boomer‑Denkweise in der HiFi‑Branche.

Zurück bei der Gaming‑Performance des Con­duc­tor GT4, kann man sagen: klar! Klingt geil. Also sei es die Sound­tracks diver­ser Spie­le und deren Spiel­sounds. Das Poten­zi­al ist da und muss ein­fach nur genutzt wer­den. Ich für mei­nen Teil mache auch nach einer gewis­sen Zeit den Sound­track von Spie­len aus, um dann Qobuz anzu­schmei­ßen und sel­ber Musik zu hören. Wenn man jetzt noch im Dis­cord ist und sich unter­hält, spielt so ein audio­phi­les Gerät natür­lich mit Sprach­ver­ständ­lich­keit und Laye­ring, also Sepa­rier­bar­keit des Gehör­ten, sei­ne Stär­ken aus. Hier wird viel ver­mischt, was nicht übli­cher­wei­se gemischt wird. Für den einen Cha­os, ist es im Gam­ing teils All­tag. Der Con­duc­tor GT4 erlaubt es mir aber, all die­se Din­ge par­al­lel zu machen, ohne mich über­mä­ßig anzu­stren­gen. Das ist bei einer bil­li­gen On‑Board‑Soundkarte etwas völ­lig anderes.

Ich habe es im Test zum Leh­mann Audio Line­ar schon geschrie­ben. Mehr Details, bes­se­re Tran­si­en­ten und sta­bi­le­re all­ge­mei­ne Per­for­mance des Kopf­hö­rer­ver­stär­kers füh­ren mich am Ende des Tages wahr­haf­tig zu einem ent­spann­te­ren und weni­ger gestress­ten Emp­fin­den. Das ist beim Con­duc­tor GT4 nicht anders. Dazu zäh­len im All­ge­mei­nen noch ande­re Fak­to­ren wie die Kopf­hö­rer selbst und das Stress­le­vel, aber der Kopf­hö­rer­ver­stär­ker macht defi­ni­tiv einen Teil aus.

OpAmp‑Tuning & Upgrades

Ich lie­be OpAmp‑Tuning. Ich fin­de es bemer­kens­wert, wie man güns­ti­ge Hard­ware mit einem Kniff in ande­re Sphä­ren beför­dern kann. Aber beim Con­duc­tor GT4 muss man sagen: Wenn ich doch schon mit das Bes­te will, war­um will ich spä­ter upgraden und nicht sofort zur Deluxe‑Variante mit den bes­ten OpAmps grei­fen?
Wir bewe­gen uns hier schon in einem Preis­be­reich, in wel­chem ich sagen muss, dass es weni­ger Men­schen gibt, die zu solch einem Gerät grei­fen. Und wenn, ist der Kauf ver­mut­lich wohl­über­legt. Da will ich nicht nach ein paar Mona­ten noch die OpAmps upgraden.

Abge­se­hen davon: Bur­son Audio hat hin und wie­der ziem­lich coo­le Ange­bo­te. Mir ist in Erin­ne­rung geblie­ben, dass, wenn man in einem gewis­sen Zeit­raum in deren Online‑Shop ordert, man das nächst­grö­ße­re Upgrade geschenkt bekommt. Was beim Con­duc­tor GT4 ent­we­der die OpAmps sind oder der Fusi­on Core als Netzteil

Super Charger & Fusion Core (GaN)

GaN Power
Alle Welt redet gera­de von GaN Power. Sei es bei Netz­tei­len oder Amps. Und Bur­son Audio hat natür­lich für sei­ne Gerä­te schon seit län­ge­rem High‑End‑GaN‑Netzteile im Ange­bot. Den Bur­son Audio Fusi­on Core. 24 V mit sat­ten 15 Ampere soll es dem Con­duc­tor GT4 den letz­ten ent­schei­den­den Schliff ver­lei­hen. Wir waren jetzt nicht in der Lage, das nach­zu­prü­fen. Viel­leicht in Zukunft ein­mal. Was man liest, ist aber, dass hier wirk­lich der letz­te Kri­ti­ker ver­stum­men soll. Mit 860 € für den Fusi­on Core aber auch kein Schnap­per. Aber wie schon wei­ter oben erwähnt, gibt es von Zeit zu Zeit Upgrade‑Wochen bei Bur­son, wo man das Upgrade zur nächs­ten Aus­bau­stu­fe zwi­schen Stan­dard, Delu­xe und Max geschenkt bekommt. Viel­leicht die Gele­gen­heit, sich direkt die Max‑Variante für den Deluxe‑Preis zu sichern.

Kaufberatung: Für wen lohnt sich der Conductor GT4?

Die Fra­ge ist eigent­lich schnell und ein­fach zu beant­wor­ten. Denn eigent­lich für jeden, der ihn sich leis­ten kann und will. Simp­le Ant­wort auf eine kom­ple­xe Recher­che für einen selbst. Aber es gibt halt die GOAT in jedem Bereich und ab einem gewis­sen Preis ist ein Fehl­griff immer unwahr­schein­li­cher. Der Con­duc­tor GT4 ist ein­fach eben besag­te GOAT und hier gibt es kei­ne Down­si­des oder Kom­pro­mis­se, die man eingeht.

Durch sei­ne viel­fäl­ti­gen Anschlüs­se kann man neben dem PC auch ohne Pro­ble­me sei­nen Ever­so­lo oder WiiM anschlie­ßen, den Plat­ten­dre­her oder Fern­se­her. Kein Grund, sich Gedan­ken über ein­zel­nen DAC und Headphone‑Amp zu machen. Der Con­duc­tor GT4 ist ein­fach eine ulti­ma­ti­ve Headphone‑Zentrale und mit sei­nen Aus­gän­gen ist er schnell um ’nen Amp für Laut­spre­cher auf dem Schreib­tisch, im Hör­raum oder Wohn­zim­mer erweitert.

Vergleich: GT4 vs. Playmate 3 vs. Voyager

Ver­gleich: Con­duc­tor GT4 vs. Play­mate 3 vs. Con­duc­tor Voyager

ModellDAC‑ChipAus­gangs­leis­tung Kopf­hö­rerArchitektur/BesonderheitenVari­an­tenEin-/Aus­gän­ge (Kern­aus­zug)Preis/Positionierung
Con­duc­tor GT4ESS9038Q2M (Dual‑Mono, je Kanal sepa­rat versorgt)Bis 10 W Class‑A balan­ced, 5 W SE; 100 W Idle‑Bias6× Max‑Current Power Modu­les, 7× Silent Power Modu­le; Head+Sub‑Mode; Roon TestedStan­dard (V6/SP01/24V5A), Delu­xe (V7/SP02/Super Char­ger 5A), Max (V7/SP02/Fusion Core)USB‑C (DSD512/PCM 768 kHz), S/PDIF (Coax/Toslink), BT 5.0 aptX HD/LDAC; Pre/Line/Sub Out; 6,35 mm, 3,5 mm, 4‑Pin‑XLRObe­res High‑End, unter­halb Voyager
Play­mate 3ESS9039 (Single‑Ended‑Plattform)Bis ca. 3 W SE (fami­li­en­be­dingt Class‑A Bias)Kom­pakt, Silent‑Power‑Module, optio­nal RemoteStandard/Deluxe (V7/SP‑Upgrade/Netzteil‑Upgrade je Paket)USB, Pre‑Out/DAC‑Out/Kopfhörerausgang; weni­ger I/O als GT4Preis/Leistung stark unter GT4
Con­duc­tor VoyagerESS9039PRO (8‑Kanal)Bis 10 W Class‑A; 100 W Idle‑BiasDis­kre­te I/V‑ und LP‑Stufe; wei­ter­ent­wi­ckel­te TopologieFlaggschiff‑Paket; Upgrades ana­log ÖkosystemI/O und For­ma­te ähn­lich GT4 auf Flaggschiff‑NiveauOber­halb GT4 positioniert

Setups aus der Praxis

Ich hat­te jetzt die Gele­gen­heit, so eini­ges an den Con­duc­tor GT4 anzu­schlie­ßen, und plau­de­re jetzt ein wenig aus dem Näh­käst­chen, wie ich das so emp­fun­den habe.

Eversolo DMPA6 & DMPA6 Master Edition

Dass der Ever­so­lo mein Go‑to‑Streamer ist, brau­che ich wohl kei­nem mehr zu erzäh­len. Ich mag den Look & Feel, die Bedie­nung und die Qua­li­tät der Wie­der­ga­be. Wäh­rend ich den Arti­kel gera­de schrei­be, höre ich mit der Kom­bo Ever­so­lo DMPA6 Mas­ter Edi­ti­on und Bur­son Audio Con­duc­tor GT4, wie vie­le Stun­den zuvor. Ein­fach ein klei­nes, sehr gut klin­gen­des Set­up. Kei­ner der bei­den schwä­chelt hier und das Gehäu­se­for­mat vom DMPA6 passt eini­ger­ma­ßen zum Con­duc­tor GT4. Wobei die Far­be Schwarz in mei­nem Fall oder auch das Sil­ber von Ever­so­lo nicht wirk­lich zum Bur­son pas­sen wer­den. Aber so rich­tig auf Optik ach­te ich nicht und auf dem Bur­son Mother­ship (Rack) sieht es auf mei­nem Desk schon sehr geil aus.
Ich habe die bei­den mit USB sowie XLR und Cinch ver­bun­den. Bei USB nutzt man den Ever­so­lo ledig­lich als Play­er, lässt qua­si den Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 allei­nig sei­ne Arbeit machen. Dem­nach hat man den natür­li­chen linea­ren Klang­cha­rak­ter eben jenes. Via XLR und Cinch benutzt man die zwei ESS9038Q2M im Ever­so­lo und bekommt deren eben­falls recht linea­ren Klang­cha­rak­ter. Ein wenig wär­mer viel­leicht. Aber wenn, nur eine Nuance.

Geil ist halt der EQ im Ever­so­lo, und so kann man den Sound noch ein wenig an sei­ne Wün­sche und Vor­lie­ben anpas­sen. Je nach Kopf­hö­rer fin­de ich das ange­nehm. Beim Aude­ze MM‑500 z. B. Ja, ich sehe mich eher auf der neu­tral abge­stimm­ten Sei­te von Kopf­hö­rern und habe nix gegen har­scher klin­gen­de Höhen, der MM‑500 ist damit auch ten­den­zi­ell geil, bei ihm hört es aber bei mir auf. Nach einer Wei­le muss ich ihn entschärfen.

WiiM Ultra

Ganz klar: Der WiiM Ultra macht sich präch­tig mit dem Con­duc­tor GT4. Direkt per USB ange­schlos­sen umge­hen wir auch sei­nen DAC und somit steht die Kom­bo klang­tech­nisch nicht schlech­ter da als mit einem Ever­so­lo. Jedoch ein ande­res Bedien­kon­zept sowie Look & Feel. Das Feature‑Set ist auch noch ein wenig uni­ver­sel­ler, mit sei­nem Phono‑Pre‑Amp und HDMIARC. EQ‑mäßig und so ist man hier auch exzel­lent auf­ge­stellt. So hat man mit dem WiiM Ultra natür­lich dann auch eine sehr leis­tungs­fä­hi­ge Anla­ge hier am Start.

MacBook M4 Pro 16″

Im täg­li­chen Gebrauch habe ich den Bur­son Con­duc­tor GT4 natür­lich an mei­nem Mac­Book hän­gen. Hier höre ich Musik, habe Tel­kos, schnei­de Vide­os, gucke Scree­ner, neh­me Audio auf … was man halt so alles mit sei­nem Mac­Book so anstellt. Der Con­duc­tor GT4 ist hier natür­lich der End‑Game‑DAC. 8–10 h am Tag läuft er auf mei­nem Desk und ich bin mitt­ler­wei­le mehr oder min­der eins mit ihm.
Was ich oben hat­te ver­ges­sen zu erwäh­nen, ist: Der Con­duc­tor GT4 wird warm und ist aktiv gekühlt! Jedoch hört man von den Lüf­tern im Innern nix. Abso­lut nix. Da ist selbst der Anthem MRX740, der gera­de im Wohn­zim­mer steht, lau­ter, und ihn wür­de ich nicht als wirk­lich rich­tig hör­bar beschreiben.

Externe Amps

Hab ich natür­lich dran gehabt und den Con­duc­tor GT4 als Pre‑Amp fun­gie­ren las­sen. Hier hat­te ich eini­ges mal wie­der dran. Der Tran­sau­dio d5pro macht, was von ihm erwar­tet wird. Er gibt dem Gan­zen ein wenig Wär­me, ohne dabei irgend­wel­che Details zu ver­lie­ren. Als Laut­spre­cher kamen hier die Amphion Argon3S zum Ein­satz und wer unse­ren Test gele­sen hat, weiß, was für leis­tungs­star­ke Laut­spre­cher das sind. Ja, die Kom­bo kos­tet jetzt schon ohne Kabel jen­seits der 7000 € und spielt sicher­lich in noch höhe­ren Sphä­ren mit. Wenn man hier noch einen Sub­woo­fer in den Mix gibt … ande­re Baustelle.

Headphone + Sub

Hab ich nicht ver­ges­sen und war in der Tat von mir ein mit Span­nung her­bei­ge­sehn­tes Set­up! Zual­ler­erst soll­te man offe­ne Kopf­hö­rer wäh­len. Klar hat es auch Effekt mit geschlos­se­nen, aber mehr Sinn macht es mit offe­nen. Und dann Sub­woo­fer anschlie­ßen, Aus­gang umstel­len und grin­sen. Das ist schon abge­fah­ren. Hier kann man schon Spaß mit haben. Ist jetzt wirk­lich nix, wenn man sei­ne Nach­barn nicht behel­li­gen will oder die Kin­der wecken, aber hey! Ist schon geil.

Man soll­te sich schon näher an den Sub­woo­fer set­zen oder ihn näher zu einem holen, damit man ihn nicht bis in die Pup­pen auf­dre­hen muss. Gera­de das Kör­per­ge­fühl durch den Bass macht schon was her! Also am liebs­ten würd ich immer so hören. Aber obwohl ich mir hier viel raus­neh­men kann, gibt es Gren­zen, wel­che auch ich beachte.

Kopfhörer: Kurzfazit je Modell

Ich mache hier jetzt einen schnel­len Abriss der Kopf­hö­rer, die ich mit dem Con­duc­tor GT4 gehört habe. Dadurch, dass er line­ar spielt und genug Power hat, war der Klang eines jeden Kopf­hö­rers eben jenes.

  • Aude­ze LCD‑X: Gei­ler, neu­tra­ler Kopf­hö­rer. Bequem, robust gebaut und ein­fach ein tol­les Gesamtpaket.
  • Aude­ze LCD‑3: Hab ich mich schwer mit getan. Ist nicht meins, die Wär­me. Zwar kann er detail­liert, wobei die Details schon arg in den Hin­ter­grund rücken.
  • Aude­ze MM‑500: Eben­falls ein neu­tra­ler Kopf­hö­rer. Mir aber auf Dau­er dann zu harsch in den Höhen. Hät­te nie gedacht, dass ich das mal sagen würde.
  • Fosi Audio i5: Ist und bleibt ein gei­ler Kopf­hö­rer, wel­cher bei Kick­star­ter für einen unglaub­li­chen Preis zu haben war.
  • Senn­hei­ser HD550: Der schwächs­te aus der Rei­he. Klang­lich gut und vor allem leicht, fehlt es halt am Ende an Details und den fei­ne­ren Höhen.
  • 7Hz Tim­e­l­ess: Klan­gen am Con­duc­tor GT4 am bes­ten. Hier holt er alles aus den klei­nen Knöp­fen raus.
  • Kiwi Ears Sep­tet: Ich glau­be, die bes­ten IEMs im Ein­stei­ger­be­reich zur­zeit. Am Con­duc­tor GT4 ein Traum.

Aus dem Burson‑Universum

Ich möch­te hier die­se Stel­le noch nut­zen, um euch noch ein wenig aus dem Burson‑Audio‑Portfolio zu berich­ten. Denn ich mag die Mar­ke und deren Pro­duk­te und fin­de, sie haben noch ein wenig Auf­merk­sam­keit ver­dient. Und even­tu­ell kommt der ein oder ande­re dann noch auf ein Gerät, was ihm zusagt und zu ihm passt.

Burson Mothership – Rack

Ihr habt das gei­le oran­ge Rack gese­hen, auf wel­chem der Bur­son Con­duc­tor GT4 thront? Jap! Die Kis­te ist auch von Bur­son Audio und ein affen­gei­les Teil. Das Bur­son Audio Mother­ship. Sieht geil aus, passt farb­lich zu deren Gerä­ten und ist ein­fach ein Hin­gu­cker. Inter­ne Kabel­füh­rung, voll Alu­mi­ni­um und mit zwei oder vier Ebe­nen. Mega mas­siv und passt natür­lich wie ange­gos­sen zu Burson‑Audio‑Produkten.

Burson Audio Soloist GT4 / Voyager

Ihr braucht den DAC aus dem Con­duc­tor GT4 / Voy­a­ger nicht und wollt lie­ber eine kom­plett ana­lo­ge Signal­ver­ar­bei­tung, aber den Rest des Pakets? Kein Pro­blem. Die Soloists sind genau das! Headphone‑Amp und Pre‑Amp. Natür­lich eben­falls mit Subwoofer‑Ausgang. Reins­te Class‑A‑Verstärkung und bes­te Burson‑Qualität.

Burson Audio Timekeeper GT4 / Voyager – Mono‑Endstufen

GaN Power! GaN‑Amps sind in aller Mun­de und auch Bur­son Audio hat schon seit eini­ger Zeit zwei Model­le im Ange­bot. Ent­we­der aus der Grand‑Tourer‑Edition oder Voy­a­ger. Nicht nur optisch pas­sen sie zu den jewei­li­gen Seri­en, son­dern ver­spre­chen höchs­ten Klang­ge­nuss. 200 W bei 4 Ohm, reins­te Class‑A‑Verstärkung klin­gen schon gut. Ich habe auch schon ers­te Zuschrif­ten bekom­men, einen Test zu den Time­kee­per GT4 zu ver­fas­sen, und wer­de mal sehen, was sich machen lässt. Also bleibt gespannt.

Conductor Voyager (Überblick)

Nach dem Con­duc­tor GT4 kommt noch der Con­duc­tor Voy­a­ger (wir berich­te­ten). Mit einem Preis­un­ter­schied zwi­schen 800‑1000 € eben­falls denk­bar, direkt nach ganz oben ins Regal zu grei­fen. Hier wer­kelt dann ein ESS9039Pro mit 8 Kanä­len statt dem Dual‑DAC im GT4. Bei der Schal­tung gibt es auch signi­fi­kan­te Unter­schie­de, zumin­dest, was die Bil­der erah­nen lassen.

Fazit: Endgame am Kopfhörer

Fazit ist schon mal, dass das hier ein Mons­ter von einem Review ist. Dan­ke an die­ser Stel­le noch ein­mal an Bur­son Audio, dass sie das so unkom­pli­ziert mög­lich gemacht haben. Dan­ke auch euch Lesern da drau­ßen, die mich kon­tak­tiert haben, sei es wegen dem Bur­son Audio Mother­ship, dem Con­duc­tor GT4 oder die schon mit der Fra­ge gelö­chert haben, was mit den Time­kee­pern geht und ob ich noch wei­te­re Burson‑Audio‑Produkte vor­stel­len kann und wer­de. Ich hat­te schon hin und wie­der Zuschrif­ten zu ande­ren The­men, aber zum The­ma Bur­son Audio ist es doch schon fast in Arbeit aus­ge­ar­tet. Aber nur fast. Und ich mache das gern. Also immer her damit!

Wer sich ganz dem The­ma Kopf­hö­rer hin­ge­ben will, soll­te sich defi­ni­tiv die Kar­ten legen, wie sein Bud­get aus­sieht und ob der Con­duc­tor GT4 für ihn in Fra­ge kommt. Für knap­pe 3000 € bekommt ihr hier ein Beast von einem Kopf­hö­rer­ver­stär­ker und DAC. Die Leis­tung und das Gesamt­pa­ket über­zeu­gen mich voll­ends. In den letz­ten Mona­ten hat sich der Con­duc­tor GT4 zu mei­ner Working‑GOAT ent­wi­ckelt, wenn es dar­um geht, einen Kopf­hö­rer, Strea­mer oder Musik zu ana­ly­sie­ren oder ein­fach nur zu genie­ßen. Ich den­ke, ich kom­me locker an die 500–600 h Hör­zeit mit dem Gerät und konn­te nichts, aber auch nichts fin­den, was mich stört.

Aber ich will auch hier noch einen Hin­weis geben. Steck nicht gleich den Kopf in den Sand, wenn dir der Con­duc­tor GT4 ein­fach noch ein paar Klas­sen zu teu­er ist. Guck dir den Play­mate 3 an! Er ist ein wirk­lich tol­les Gerät, wel­ches im Ein­stieg bei 516 € liegt. Hier lohnt sich dann von Zeit zu Zeit die Upgrade­rei wirklich.

Bleibt zu sagen: Für mich ist der Bur­son Audio Con­duc­tor GT4 gera­de Refe­renz, und das mit volls­ter Über­zeu­gung. Ich wün­sche Bur­son Audio, dass sie auf dem deut­schen Markt ankom­men, und freue mich, zumin­dest einen klei­nen Teil dazu bei­getra­gen zu haben. Und jetzt ab mit euch auf deren Sei­te und traut euch, so ’ne Kis­te zu ordern!

Klang­qua­li­tät
9.8
Aus­stat­tung
9.7
Ver­ar­bei­tung
9.8
Bedie­nung
9.4
Design
9.2
Upgrade‑Potenzial
9.5
Leser­wer­tung0 Bewer­tun­gen
0
Pro’s
Sehr neu­tra­le, ver­fär­bungs­freie Wie­der­ga­be mit hoher Detail­auf­lö­sung, brei­ter Büh­ne und exzel­len­ter Bass­kon­trol­le; sta­bil an Dynamic/Planar/IEMs.
Mas­siv Leis­tung: bis 10 W Class‑A balan­ced, viel Head­room; treibt prak­tisch alle Kopf­hö­rer souverän.
Headphone+Sub‑Modus als ech­tes Allein­stel­lungs­merk­mal für Spaß‑/Praxis‑Setups.
Sehr hoch­wer­ti­ge Ver­ar­bei­tung: 5‑kg‑Vollalu, ver­gol­de­te Buch­sen, sat­tes Bedien­ge­fühl, Metall‑Fernbedienung, lei­se akti­ve Kühlung.
Star­kes Upgrade‑Ökosystem: OpAmp‑Tuning (V‑Reihe), Silent‑Power‑Module, Super Char­ger PSU, Fusi­on Core (GaN); kom­pa­ti­ble Burson‑Peripherie (Mothership/Soloist/Timekeeper).
Pra­xis­taug­lich im All­tag: gute Layer‑Trennung für Gaming/Discord, weni­ger Hör­ermü­dung als On‑Board‑Lösungen.
Con’s
Hoher Idle‑Verbrauch (ca. 100 W) und spür­ba­re Wär­me­ent­wick­lung; benö­tigt freie Aufstellung.
Preis­lich ambi­tio­niert; der kla­re Performance‑Sprung ist real, aber im High‑End natur­ge­mäß „nuan­cen­ba­siert“.
Gewicht/Größe: nicht jede Schreib­tisch­um­ge­bung ist für 5 kg und die Abwär­me ideal.
9.6
deca­yed sho­cker points
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