Hey Leute, Zeit für einen neuen Amp-Test! Heute hab ich mir den 3e Audio A7 geschnappt und ordentlich durch den Kakao gezogen. Spoiler Alert: Der kleine Kerl hat mich ziemlich überrascht und zeigt, dass China-HiFi längst nicht mehr nur Billig-Schrott bedeutet.
Über 3e Audio ist vermutlich noch nicht jeder gestolpert — die sind noch relativ neu am Markt, aber keineswegs Newbies im Amplification-Game. Die bauen schon seit Jahren Boards für andere Hersteller und jetzt bringen sie ihre eigenen fertigen Amps raus. Und was soll ich sagen: Sie wissen definitiv, was sie tun.
Unboxing & erste Eindrücke — Wenn Gewicht Qualität verspricht
Okay, fancy Verpackung gibt’s hier nicht — aber ehrlich, wen juckt’s? Der A7 kommt gut geschützt an und das ist alles was zählt. Was sofort ins Auge sticht: Das Ding ist verdammt schwer für seine Größe. Fühlt sich an als ob da innen Blei versteckt wäre. Das ist schon mal ein gutes Zeichen — billiger Kram wiegt meist nix.
Das Design ist klassisch minimalistisch — schwarzer Alu-Block mit einem ordentlichen Drehregler in der Mitte. Nicht spektakulär, aber funktional und solide verarbeitet. Die Clipping-LEDs sind ein nettes Detail, auch wenn mir die Farbwahl etwas seltsam vorkommt — grün für Clipping ist nicht gerade intuitiv, aber mei.




Technik-Bashing — Was steckt drin?
Hier wird’s interessant! Der A7 basiert auf dem TI TPA3255 Chip mit Post Filter Feedback (PFFB) — das ist schon mal die richtige Liga. Was aber richtig geil ist: Die OpAmps sind von außen zugänglich! Kein nerviges Aufschrauben des Gehäuses nötig.
Stock sind OPA1656 OpAmps verbaut — das ist schon deutlich besser als die Standard NE5532, die man bei vielen Budget-Amps findet. Aber hier kommt der Clou: Mit einem simplen Keyboard-Switch-Puller kann man die Dinger easy austauschen. Habe ich natürlich gemacht.
Getestet habe ich mit Burson V7 Vivids und Sparkos SS3602 — und holy shit, was für ein Unterschied! Die Stock-OpAmps sind schon gut, aber mit den Upgrades geht der A7 auf ein anderes Level. Mehr dazu gleich beim ausführlichen Sound-Check.




Power ohne Ende — 48V sind kein Witz
Mit dem 48V/10A Netzteil (ja, das Ding ist ein Monster) liefert der A7 ordentlich Dampf: 250W in 4Ω und 140W in 8Ω bei 1% THD. Das reicht locker für die meisten Lautsprecher und selbst meine Amphion Argon 3S bekommen genug Futter.
Die Kühlung ist komplett passiv, aber das Gehäuse wird auch bei längeren Sessions nicht zu heiß. Da haben die Ingenieure gute Arbeit geleistet — kein Lüftergeräusch, das einen beim Musikhören nervt.





Testsetup — Kein Raum für Diskussionen
Damit keiner rummeckert wegen Kabel-Voodoo, habe ich durchgehend Ricable DEDALUS verwendet: DEDALUS SPEAKER MKII für die Lautsprecher, DEDALUS XLR und DEDALUS SIGNAL für die Verbindungen. Zuspieler waren der Eversolo DMP-A6 Master Edition und ein WiiM Ultra.
Als Musik kam meine Qobuz Referenz-Playlist zum Einsatz — keine Jazz-Esoterik, sondern Tracks die ich in- und auswendig kenne.
Klangtest mit der Referenz-Playlist — Jetzt wird’s ernst!
Ihr merkt schon, ich hatte mächtig Bock auf den 3e Audio A7 — und lasst euch jetzt auch schon die Frage auf der Zunge zergehen, ob ich nach dem ganzen Aufbau nicht maßlos enttäuscht wurde. Spoiler: Wurde ich nicht!
Natürlich habe ich den A7 zuerst mit Stock-OpAmps getestet und dann schrittweise die Upgrades eingebaut. Hier sind meine detaillierten Eindrücke zu den wichtigsten Tracks:
Behemoth — Blow Your Trumpets Gabriel
Schon beim ersten Track wird klar: Diese Kombo ist nicht für leise Töne gemacht. Die düsteren, orchestralen Einwürfe und die tiefen, dröhnenden Bässe werden vom A7 mit beeindruckender Präzision und Kontrolle wiedergegeben. Stock-OpAmps: Schon verdammt ordentlich! Kein Dröhnen, kein Matsch — sondern ein strammes, konturiertes Bassfundament. Mit Burson V7 Vivids: Hier wird’s interessant! Die Bühne wird breiter und tiefer, mehr “Leben” in der Musik. Mit Sparkos SS3602: Das war der Game-Changer! Die tiefen Growls behalten ihre Kontrolle, aber die Detailauflösung geht durch die Decke.
Knocked Loose — Deep in the Willow
Bei Knocked Loose wird es richtig dreckig. Die aggressiven Breakdowns und hektischen Gitarrenriffs werden klar voneinander getrennt, die Stimme bleibt trotz aller Verzerrung verständlich und präsent. Der A7 schafft es, die raue Energie zu transportieren ohne dass der Sound matschig oder undurchsichtig wird. Mit den Sparkos SS3602 kommen sogar die feinsten Details der Gitarrenverzerrung durch — brutal präzise!
Lorna Shore — Pain Remains I‑III
Die Lorna Shore-Trilogie ist ein echter Härtetest: komplexe Arrangements, rasante Blastbeats, orchestrales Getöse und düstere Growls. Der 3e Audio A7 meistert das mit Bravour. Die Dynamik bleibt auch bei den längeren, epischen Passagen erhalten, und die Details gehen nicht im Geschehen unter. Besonders beeindruckend: Der Amp schafft es, die emotionalen Höhen und Tiefen der Musik zu transportieren — von den sanften, orchestralen Momenten bis zum puren Chaos.
Lorna Shore — To the Hellfire
To the Hellfire ist ein weiterer Beweis für die Kontrolle des A7: Die tiefen Growls und die rasenden Doublebass-Läufe werden mit einer Präzision wiedergegeben, die man von Verstärkern der 300€-Klasse selten hört. Mit den OpAmp-Upgrades wirkt der Track noch räumlicher und die einzelnen Instrumente stehen perfekt im Raum.
Brand of Sacrifice — Between Death and Dreams & Purge
Brand of Sacrifice ist bekannt für ihre extremen Bässe und komplexen Arrangements. Der A7 zeigt hier, dass er auch mit modernem Deathcore klarkommt. Die Bässe sind druckvoll, aber nie matschig, und die Details in den Gitarren und im Gesang bleiben erhalten. Purge zeigt besonders gut, wie der Amp mit schnellen Wechseln zwischen tiefen Bässen und hohen Screams umgeht — alles bleibt kontrolliert und differenziert.
Rage Against The Machine — Bombtrack
Bombtrack ist ein Klassiker, der jedes System auf Herz und Nieren prüft. Der A7 lässt die Gitarren richtig knallen, ohne dass der Bass überhand nimmt. Zack Morellos charakteristischer Gitarrensound bleibt klar und präsent, und die Stimme von Zack de la Rocha sitzt genau da, wo sie hingehört: direkt vorne. Die Dynamik des Tracks kommt voll zur Geltung — von den leisen Momenten bis zum vollen Ausbruch.
Zeal & Ardor — Death to the Holy & Firewake
Zeal & Ardor mischt Black Metal mit Gospel-Elementen — ein echter Genremix. Der A7 schafft es, die düsteren Gitarren und die gospeligen Chöre gleichermaßen überzeugend wiederzugeben. Firewake zeigt besonders gut, wie der Amp mit komplexen Arrangements und ungewöhnlichen Klangfarben umgeht. Die verschiedenen Layers bleiben klar getrennt, ohne dass der Gesamtsound auseinanderfällt.
System Of A Down — Old School Hollywood
SOAD ist immer ein guter Test für die Mittenwiedergabe. Serj Tankians markante Stimme wird vom A7 kristallklar wiedergegeben, während die komplexen Gitarrenarrangements ihre Konturen behalten. Der charakteristische SOAD-Sound mit seinen schnellen Wechseln und verrückten Arrangements kommt perfekt rüber.
Rise Against — Paper Wings & Wolves
Punk-Rock klingt auf dem 3e Audio A7 richtig geil. Die Gitarren sind präsent, die Vocals stehen im Vordergrund, und der Bass gibt den nötigen Drive. Wolves zeigt die Fähigkeit des Amps, auch bei dichteren Produktionen die Klarheit zu bewahren. Wer gerne mitsingt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Sleep Token — Granite
Sleep Token bringt eine andere Seite des A7 zum Vorschein. Die atmosphärischen Passagen und die dynamischen Wechsel zwischen ruhigen und harten Parts werden perfekt umgesetzt. Der Amp zeigt hier seine Vielseitigkeit — nicht nur für brutale Metal-Attacken, sondern auch für subtilere, emotionale Momente.
Septicflesh — Anubis (Live)
Live-Aufnahmen sind immer ein guter Test für die räumliche Abbildung. Anubis von Septicflesh kommt mit seinen orchestralen Elementen und der Live-Atmosphäre perfekt rüber. Man hat wirklich das Gefühl, im Konzert zu stehen. Die Dynamik zwischen den ruhigen orchestralen Momenten und den brutalen Metal-Parts wird vom A7 perfekt eingefangen.
Nirvana — Rape Me
Auch Grunge funktioniert hervorragend. Kurts raue Stimme und die charakteristische Gitarre kommen authentisch rüber. Der 3e Audio A7 zeigt hier, dass er nicht nur für moderne Metal-Produktionen taugt, sondern auch klassische Alternative-Sounds überzeugend wiedergibt.
Selbst bei längeren Hörsessionen mit komplexen Arrangements bleibt die Höhenwiedergabe entspannt und natürlich. Die Extension bis in die obersten Frequenzbereiche ist mehr als nur eine Zahl auf dem Datenblatt — sie sorgt für Luftigkeit und Räumlichkeit, die der Musik Leben einhaucht.
Vergleich zum Fosi V3 Mono — David gegen Goliath
Da der Fosi V3 Mono in ähnlichen Kreisen unterwegs ist, hab ich direkt verglichen. Der 3e Audio ist in jeder Hinsicht überlegen:
- Bessere Stock-OpAmps: OPA1656 vs. NE5532 — kein Vergleich
- Solidere Verarbeitung: Fühlt sich deutlich wertiger an
- Mehr Upgrade-Potenzial: OpAmps von außen zugänglich
- Läuft deutlich kühler: Keine Überhitzungsprobleme
- Neutralerer Klang: Weniger digitale Härte
Klar, der Fosi ist günstiger, aber der Aufpreis für den A7 lohnt sich definitiv. Hier merkt man, dass man nicht nur einen Verstärker kauft, sondern ein durchdachtes System.
Upgradability — Das Hammer-Feature
Das ist wirklich das Killer-Feature des 3e Audio A7: Die OpAmps sind von unten zugänglich! Einfach mit einem Keyboard-Switch-Puller rausziehen und die neuen reinstecken. Dauert keine 30 Sekunden und macht aus einem guten Amp einen richtig geilen.
Die Sparkos SS3602 passen perfekt rein, genau wie die Burson V7 Vivids. Damit kann man den Sound genau an seinen Geschmack anpassen — mehr Wärme, mehr Analytik, mehr Punch, whatever. Das ist Customizing auf höchstem Niveau!
Stock → Burson V7 Vivid: Mehr Räumlichkeit, bessere Auflösung, etwas wärmer
Stock → Sparkos SS3602: Kristallklare Details, unfassbare Präzision, analytischer Sound
Kombinationen die abgehen
Budget-King: WiiM Ultra + 3e Audio A7 + günstige Regallautsprecher = Anlage unter 1000€ die richtig gut klingt
Audiophile-Setup: Eversolo DMP-A6 Master Edition + A7 mit OpAmp-Upgrade + hochwertige Standboxen = Ende Gelände
Desktop-Killer: Direktanschluss vom Computer + A7 + Nahfeld-Monitore = Studio-Sound am Arbeitsplatz
Was nervt? — Meckern auf hohem Niveau
Ehrlich gesagt nicht viel. Das externe Netzteil ist zwar groß, aber bei der Leistung okay. Die LED-Farben sind gewöhnungsbedürftig. Der Preis ist für das Gebotene mehr als fair. Ansonsten: Meckern auf hohem Niveau — so gut ist das Teil!
Behind the Scenes — Mein Testsetup im Detail
Ich hatte hier natürlich auch einige Lautsprecher-Kandidaten am Start, mit welchen ich rumgespielt habe: Amphion Argon 3S (meine Referenz), verschiedene Regallautsprecher und einige Standboxen. Musik wurde ausschließlich mit Qobuz gestreamt über meine Referenz-Playlist.
Als Zuspieler kamen hauptsächlich der Eversolo DMP-A6 Master Edition und das WiiM Ultra zum Einsatz. Beide harmonieren perfekt mit dem A7, wobei der Eversolo noch eine Schippe mehr Details liefert.
Fazit — Ein echter Geheimtipp
Was 3e Audio hier abliefert ist schon beeindruckend. Für 300€ bekommt man einen Amp der in Stock-Form schon richtig gut klingt und mit OpAmp-Upgrades in Sphären vordringt, wo normalerweise deutlich teurere Geräte spielen.
Das Upgrade-Potenzial macht den A7 zu einem echten Long-Term-Investment. Heute mit Stock-OpAmps anfangen, später upgraden und nochmal ein deutlich besseres Klangerlebnis bekommen — das ist genial!
Zu kaufen gibt es den A7 unter anderem bei Aliexpress direkt vom Hersteller.











Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.