[Review] S‑VHS aka V/H/S2

Found-Foo­ta­ge Fil­me sind schon seit län­ge­rem in. So erschien letz­tes Jahr die Anto­lo­gie V/H/S wel­che mit ihren kurz Epi­so­den ver­schie­de­ner Stil-Rich­tun­gen die Fans zu über­zeu­gen wußte.

Die­ses Jahr kehrt V/H/S zurück mit einer neu­en Anto­lo­gie ver­schie­de­ner Regis­seu­re und trägt den Namen S‑VHS. Zusam­men­ge­hal­ten wird das Gan­ze von einer Rah­men­hand­lung von Simon Bar­ret, dem Regis­seur des ers­ten Teils. Dabei geht es um zwei Ermitt­ler wel­che in einem ver­meint­lich leer­ste­hen­den Haus ver­schie­de­ne Tapes fin­den und die­se nach­ein­an­der abspie­len. Letzt­lich dient es dazu die the­ma­tisch unab­hän­gi­gen Epi­so­den in dem Film unter­zu­brin­gen und kann auch getrost ver­nach­läs­sigt werden.

Phase I Clinical Trials

In der ers­ten Epi­so­de von Adam Win­gard wel­cher auch für den am 07.11.2013 star­ten­den “You’­re next” ver­ant­wort­lich ist, wel­cher schon das Fan­ta­sy Film­fest Publi­kum als Clo­sing-Film über­zeu­gen konn­te, lässt sich der Regis­seur in der Haupt­rol­le einer Ver­suchs­per­son eine Minia­tur­ka­me­ra ins Auge implan­tie­ren. Aus die­ser Sicht zeigt die Epi­so­de die unheim­li­chen Vor­komm­nis­se wel­che in sei­nem Haus vor sich gehen. Näher kann man wohl nicht im Gesche­hen sein! Gene­rell sind es mehr kon­ven­tio­nel­le Schock­mo­men­te die aber per­spek­ti­visch bedingt auch sit­zen. Ein super Ein­stand für die Antologie.

A Ride In The Park

Völ­lig anders geht es in der zwei­ten Epi­so­de von Gregg Hale und Edu­ar­do Sán­chez („Blair Witch Pro­ject“) zu. Ein Moun­tain­bi­ker, wel­cher eigent­lich sei­ne Abfahrt mit einer Helm­ka­me­ra doku­men­tie­ren möch­te wird hier von einer Unto­ten atta­ckiert und mutiert sel­ber in ein Zom­bie. Wei­ter­hin mit dem Helm auf dem Kopf beginnt ein blu­ti­ger, rasan­ter Trip aus der Sicht eines Zom­bies wel­cher schon zur här­te­ren Sor­te gehört und zugleich durch die Per­spek­ti­ve um so ori­gi­nel­ler aus­fällt und einem den ein oder ande­ren Schmunz­ler entlockt.

Safe Haven

Ganz anders geht es in der Epi­so­de von Timo Tjah­jan­to („Macab­re“) und Gareth Evans („The Raid“) zu. Hier geht es rich­tig zur Sache: Mit einem Besuch einer Film­crew bei einer sek­ten­ähn­li­chen Erzie­hungs­ein­rich­tung, wel­che grau­sa­me Erzie­hungs­ri­tua­le voll­zieht. Nichts für schwa­che Ner­ven wird hier gebo­ten und schnürt einem beim Zuse­hen die Keh­le zu. Bit­ter bös und mit dras­ti­schen Bil­dern, doku­men­tiert, aber den­noch kei­ne sinn­lo­se Schlachtplatte.

Slumber Party Alien Abduction

Auf­at­men ist bei der letz­ten Epi­so­de von Jason Eise­n­er  (“Hobo with a Shot­gun“) ange­sagt. Hier fei­ern Kids eine wil­de aus­ge­las­se­ne Par­ty in wel­cher geraucht, mit Was­ser­bom­ben bewor­fen und ande­ren mit der Kame­ra beim Sex zuge­se­hen wird. Bis ein paar Ali­ens ein­tref­fen die kei­ne Lust auf das bun­te trei­ben haben. Weni­ger blu­tig, dafür schrill und chao­tisch was teils auch an den ver­schied­nen Kame­ra­per­spek­ti­ven lie­gen mag. Wo wir z.B. eine aus Sicht eines Hun­des haben, wel­cher eine Kame­ra umge­schnallt bekommt. Schau­ri­ger Abschluss der Antologie.

Fazit

Durch die höhe­re Qua­li­tät gegen­über dem Vor­gän­ger, soll­ten Fans des ers­ten Teils und Found-Foo­ta­ge Fans, defi­nitv einen Blick wer­fen. Wer einen krea­ti­ven, abwechs­lungs­rei­chen Film sucht, hat hier ein gutes Werk gefun­den und kann ihn sich beden­ken­los ansehen.

Zensurhinweise

Erschei­nen wird der Film wie so oft in 2 Ver­sio­nen. Wer die Mög­lich­keit hat, soll­te einen Bogen um die FSK 18 Fas­sung machen, da die­se lei­der zuguns­ten einer Frei­ga­be geschnit­ten wer­den muss­te. Wie stark die­se Schnit­te aus­fal­len kön­nen wir lei­der noch nicht sagen.

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