Hifiman TWS450 Review: Wenn Budget auf audiophile Qualität trifft – Geheimtipp?

Die Jungs von Hifi­man haben mit den TWS450 mal wie­der bewie­sen, dass sie nicht nur im High-End-Seg­ment zu Hau­se sind. Die­se klei­nen Blue­tooth-Buds kom­men für läp­pi­sche 39 Dol­lar daher und ver­spre­chen audio­phi­le Qua­li­tät zum Kampf­preis. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Wir haben die klei­nen Din­ger ordent­lich durch die Man­gel genom­men und mit unse­rer Qobuz Refe­renz-Play­list rich­tig ran­ge­nom­men. Spoi­ler: Das Ergeb­nis hat uns durch­aus überrascht.

Dis­clai­mer: Die TWS450 wur­den uns von Hifi­man kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt — wie immer gibt’s hier die unge­schön­te Wahr­heit, kein Honig ums Maul geschmiert. horror-news.com bleibt unab­hän­gig, wir haben kei­ne Affi­lia­te-Links oder sons­ti­gen krum­men Deals. Trotz­dem vie­len Dank an Hifi­man für das Vertrauen! 

Unboxing und erster Eindruck

Das Unboxing der TWS450 ist ziem­lich straight­for­ward – kei­ne Spie­le­rei­en, kein fan­cy Mar­ke­ting-Gedöns. Hifi­man packt die Sachen in eine schlich­te, aber hoch­wer­ti­ge Ver­pa­ckung. Beim Öff­nen der Box springt einem sofort das kom­pak­te Lade­ca­se ins Auge – ein klei­ner, mat­ter Kie­sel­stein, der pro­blem­los in jede Hosen­ta­sche passt. Das Design ist clean und auf den Punkt gebracht, ohne unnö­ti­gen Schnickschnack.

Lie­fer­um­fang im Detail:

  • Hifi­man TWS450 Earbuds
  • Kom­pak­tes Lade­ca­se (330mAh)
  • USB‑C Lade­ka­bel
  • Zusätz­li­che Ohr­stöp­sel in ver­schie­de­nen Größen
  • Bedie­nungs­an­lei­tung
  • Garan­tie­kar­te

Die Ear­buds selbst sind win­zig und wie­gen gera­de mal 3,5 Gramm pro Stück. Das ist schon beein­dru­ckend leicht – man ver­gisst fast, dass man sie trägt. Die Ver­ar­bei­tung wirkt für den Preis abso­lut soli­de, auch wenn man natür­lich kei­ne Pre­mi­um-Mate­ria­li­en erwar­ten darf.

Technische Spezifikationen

Hier die nack­ten Zah­len der TWS450, die uns beim Test zur Ver­fü­gung standen:

Blue­tooth & Konnektivität:

  • Blue­tooth Ver­si­on: 5.3
  • Unter­stütz­te Codecs: SBCAAC
  • Über­tra­gungs­reich­wei­te: ≥10 Meter
  • Latenz: Nied­rig (Game Mode verfügbar)

Audio-Hard­ware:

  • Trei­ber: Audio­phi­le-gra­de Dyna­mic Driver
  • Fre­quenz­gang: V‑förmig mit beton­ten Bäs­sen und Höhen
  • Sound­s­ta­ge: Über­ra­schend luf­tig und räumlich

Akku & Ladezeiten:

  • Ear­buds Akku­lauf­zeit: 5 Stunden
  • Lade­ca­se Kapa­zi­tät: 330mAh (zusätz­li­che 15 Stunden)
  • Gesamt­lauf­zeit: 20 Stunden
  • Lade­zeit Ear­buds: 1,5 Stunden
  • Lade­zeit Case: 2 Stunden
  • Anschluss: USB‑C

Design & Komfort:

  • Gewicht pro Ear­bud: 3,5 Gramm
  • Was­ser­schutz: IPX4
  • Bedie­nung: Touch-Control
  • Form: Stem­less Design (ohne Stängel)

Fea­tures:

  • ENC (Envi­ron­men­tal Noi­se Can­cel­la­ti­on) für Telefonate
  • Voice Assistant Support
  • Auto­ma­ti­sches Pairing
  • Touch-Steue­rung für alle Funktionen

Sound-Test: Wenn Metal auf Micro-Driver trifft

Jetzt zum wich­tigs­ten Teil – dem Sound. Wir haben die TWS450 sowohl am Mac­Book Pro M4 Max als auch am iPho­ne 14 getes­tet und unse­re bru­ta­le Qobuz Refe­renz-Play­list durch­ge­jagt. Von Behe­mo­th über Lor­na Shore bis hin zu Kno­cked Loo­se – die klei­nen Hifi­man-Buds muss­ten sich gegen ech­te Audio-Bru­ta­li­tät behaupten.

Der ers­te Ein­druck: Die V‑förmige Signa­tur ist sofort spür­bar. Die Bäs­se kom­men ordent­lich rüber, ohne dabei mat­schig zu wer­den. Bei Behe­mo­ths “Blow Your Trumpets Gabri­el” drü­cken die Sub-Bäs­se schön durch, auch wenn sie nicht ganz die Tie­fe errei­chen, die man von grö­ße­ren Trei­bern kennt. Aber hey, für 40 Euro ist das mehr als in Ordnung.

Bei den Höhen zei­gen die TWS450 ihre Hifi­man-DNA. Die Detail­wie­der­ga­be in den Höhen ist für die­se Preis­klas­se wirk­lich beein­dru­ckend. Bei Lor­na Shores epi­schen “Pain Remains”-Tracks kom­men die orches­tra­len Ele­men­te und die Gitar­ren-Leads schön zur Gel­tung, ohne dass es schrill wird. Die Sepa­ra­ti­on ist über­ra­schend gut – man kann die ein­zel­nen Instru­men­te tat­säch­lich auseinanderhalten.

Die Mit­ten sind aller­dings das schwächs­te Glied. Hier merkt man den V‑shaped Tuning-Ansatz deut­lich. Vocals kön­nen manch­mal etwas zurück­ge­setzt wir­ken, beson­ders bei dich­ten Mixes wie Sys­tem Of A Downs “Old School Hol­ly­wood”. Aber ehr­lich gesagt, für Musik wie unse­re Metal-Play­list passt das eigent­lich ganz gut – die Aggres­si­on kommt trotz­dem rüber.

Sound­s­ta­ge und Ima­ging: Hier haben uns die TWS450 wirk­lich über­rascht. Die Büh­ne ist für True Wire­less Ear­buds erstaun­lich weit und luf­tig. Bei Sep­tic­f­le­sh’ Live-Auf­nah­men bekommt man tat­säch­lich ein Gefühl für den Kon­zert­saal. Das Ima­ging ist zwar nicht pin-point genau, aber für den Preis abso­lut respektabel.

Tragekomfort und Alltagstauglichkeit

Die 3,5 Gramm pro Ear­bud machen sich deut­lich bemerk­bar – im posi­ti­ven Sin­ne. Man ver­gisst schnell, dass man die Din­ger über­haupt trägt. Das stem­less Design sorgt dafür, dass sie nicht aus den Ohren ragen wie bei manch ande­ren TWS-Model­len. Die pas­si­ve Geräusch­iso­lie­rung funk­tio­niert ordent­lich, auch wenn es natür­lich kein ANC ist.

Bei län­ge­ren Ses­si­ons (wir haben sie mal 4 Stun­den am Stück getes­tet) blei­ben sie bequem sit­zen. Die IPX4-Zer­ti­fi­zie­rung bedeu­tet, dass Schweiß und Regen kein Pro­blem dar­stel­len – per­fect für das nächs­te Fes­ti­val oder die Joggingrunde.

Connectivity und Features

Blue­tooth 5.3 sorgt für eine sta­bi­le Ver­bin­dung. Beim Wech­sel zwi­schen Mac­Book und iPho­ne gab es kei­ne Pro­ble­me, auch wenn das nicht ganz so flüs­sig läuft wie bei Apple Air­Pods (aber das war auch nicht zu erwar­ten). Die Latenz ist nied­rig genug für Vide­os und Gaming.

Die Touch-Con­trols funk­tio­nie­ren gut, brau­chen aber etwas Ein­ge­wöh­nung. Dop­pel­tes Tip­pen für Play/Pause, lan­ges Drü­cken für Track-Wech­sel – das kennt man. Ein klei­ner Wer­muts­trop­fen: Es gibt kei­ne App für EQ-Ein­stel­lun­gen. Was ihr hört, ist das, was Hifi­man abge­stimmt hat.

ENC für Tele­fo­na­te: Die Envi­ron­men­tal Noi­se Can­cel­la­ti­on funk­tio­niert erstaun­lich gut. Tele­fo­na­te sind auch in lau­ter Umge­bung klar ver­ständ­lich. Die AI-Algo­rith­men fil­tern Hin­ter­grund­ge­räu­sche effek­tiv raus und las­sen die Stim­me durchkommen.

Vergleich zur Konkurrenz

Für 40 Euro spie­len die TWS450 in einer Liga mit Namen wie Sound­core Liber­ty, QCY oder diver­sen No-Name-Pro­duk­ten. Was sie unter­schei­det, ist defi­ni­tiv der Hifi­man-Sound. Wäh­rend vie­le Bil­lig-TWS ein­fach nur bas­sig sind, haben die TWS450 tat­säch­lich eine kohä­ren­te Klangphilosophie.

Ver­gli­chen mit deut­lich teu­re­ren Model­len wie Air­Pods Pro oder Sony WF-1000XM4 feh­len natür­lich Fea­tures wie ANC oder Mul­ti­point-Ver­bin­dung. Aber rein vom Sound her kön­nen sie durch­aus mit­hal­ten – zumin­dest wenn man die V‑förmige Signa­tur mag.

Die Sache mit der Akkulaufzeit

5 Stun­den pro Ladung plus 15 wei­te­re durch das Case erge­ben 20 Stun­den Gesamt­lauf­zeit. Das ist für TWS-Stan­dards völ­lig okay. Im Pra­xis­test haben wir tat­säch­lich knapp über 5 Stun­den raus­ge­holt bei mode­ra­ter Laut­stär­ke. Das Case ist kom­pakt genug, um es immer dabei zu haben, und lädt die Buds etwa 3 Mal kom­plett auf.

Die Lade­zei­ten sind fair: 1,5 Stun­den für die Ear­buds, 2 Stun­den für das Case. USB‑C ist natür­lich Stan­dard und ein Pluspunkt.

Fazit: Überraschung in der Budget-Klasse

Die Hifi­man TWS450 sind defi­ni­tiv kein Stan­dard-Bud­get-Kram. Für 40 Euro bekommt man hier tat­säch­lich ein Stück Hifi­man-DNA in True Wire­less Form. Klar, es gibt Schwä­chen – die zurück­hal­ten­den Mit­ten, das Feh­len einer App, kein ANC. Aber für Metal­heads und alle, die ger­ne V‑shaped Sound mögen, sind die­se klei­nen Bies­ter ein ech­ter Geheimtipp.

Beson­ders beein­dru­ckend: Die Detail­wie­der­ga­be und die Sound­s­ta­ge. Für TWS in die­ser Preis­klas­se ist das wirk­lich unge­wöhn­lich gut. Dazu kommt der über­ra­gen­de Tra­ge­kom­fort und die soli­de Verarbeitung.

Wem wür­den wir sie emp­feh­len? Allen, die einen ers­ten Ein­stieg in audio­phi­le­re TWS suchen, ohne direkt 200+ Euro hin­zu­blät­tern. Metal­heads wer­den die Aggres­si­on in den Bäs­sen und Höhen lie­ben. Für Pod­cast-Hörer oder Fans von vokal­in­ten­si­ver Musik gibt es bes­se­re Alternativen.

Die Bewer­tung ori­en­tiert sich jeweils an der zuge­hö­ri­gen Preisklasse.
Klang­qua­li­tät
8
Tra­ge­kom­fort
9
Ver­ar­bei­tung
8
Lie­fer­um­fang
7
Design
7
Viel­sei­tig­keit
6
Preis-Leis­tung
10
Tech­ni­sche Eigenschaften
7
Pro’s
Unschlag­ba­res Preis-Leistungs-Verhältnis
Über­ra­schend detail­lier­ter, audio­phi­ler Sound
Extrem leicht und bequem (3,5g)
Gute Akku­lauf­zeit (20h gesamt)
IPX4 was­ser­dicht
Hifi­man-Klang­qua­li­tät für Kleingeld
Effek­ti­ve ENC für Telefonate
Kom­pak­tes, hosen­ta­schen­taug­li­ches Case
Con’s
Zurück­hal­ten­de Mit­ten durch V‑shaped Tuning
Kei­ne App für EQ-Anpassungen
Kein akti­ves Noi­se Cancelling
Nur SBC/AAC Codecs (kein aptX)
Touch-Con­trols brau­chen Eingewöhnung
Nicht ide­al für alle Musikgenres
7.8
deca­yed sho­cker points
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