12 Jahre ist es her, dass wir das Vainstream Rockfest in Münster besuchten. Ein Besuch, der bei uns viele negative Eindrücke hinterlassen hat. 12 Jahre konnte das Festival reifen und wir wagen dieses Jahr am 27. und 28. Juni einen Besuch, um zu sehen, ob es wirklich besser ist, als wir es in Erinnerung haben.
Vainstream 2013: ein kleiner Rückblick
Vainstream 2013 war schon wild. Zu der Zeit nur ein eintägiges Festival, sind wir voller Vorfreude auf In Flames und Parkway Drive aus dem Norden angereist. Die Stimmung war super und wir hatten fantastisches Wetter.
In den Jahren 2013, 2014 und 2015 haben wir wirklich unzählige Festivals pro Saison besucht und hatten dadurch einiges an Erfahrungswerten anderer Festivals, weshalb das Vainstream seinerzeit einfach unsere Negativ-Erfahrung wurde.
Angefangen hat es mit dem Wetter. Eigentlich kann es nicht besser sein. Wir hatten sicherlich an die 30 Grad, aber das Festival bot einem keinen Ort zum Rückzug aus der Sonne. Weder an den Ständen noch sonstwo (ich glaube ganz hinten gab es geringen Schatten, welcher aber nie wirklich frei wurde). So kam es wie es kommen musste und wir hatten gegen Nachmittag das erste Sonnenstich-Opfer. Erschwerend kam hinzu, dass es keine Chance gab, an Wasser zu kommen. Das Wasser war schlicht aus an den Ständen. Bier? Kein Problem, aber Wasser war aufgrund des Wetters einfach Mangelware. Eine Wasserstelle, welche es mittlerweile bei jedem Festival gab, haben wir nicht entdecken können. Abgesehen davon, dass sich der Platz schon dermaßen gefüllt hatte, dass es schlichtweg schwierig war sich von A nach B zu bewegen.
Waten auf Müll
Das Bewegen auf dem Platz war ohnehin schon ein Unikum. Es wurde begleitet mit dem ständigen Geknarze von zertretenen Plastikbechern auf dem Boden. Es gab noch keine Pfandbecher und so wurden Einwegbecher für die Getränke ausgegeben, welche unweigerlich auf dem Boden landeten. Dem Aufräumen nach dem letzten Konzert von In Flames haben wir gespannt entgegengeschaut. Laubbläser verrichteten die Arbeit und so wurde kurzerhand alles zusammen gepustet.
Wasser- und Schattenmangel
Wie oben erwähnt hatten wir schnell ein Sonnenstich-Opfer und gingen auf die Suche nach Wasser und Schatten. Bier war halt schlichtweg keine Option. Und der wenige Schatten, der da war, war ständig besetzt. Am Ein- und Ausgang zu den Sanis hat sich dann Schatten ergeben, welcher durch die Banner am Zaun geworfen wurde. Hier führten wir auch rege Diskussionen um Wasser, womit selbst die Sanis nicht dienen konnten.
Mit schwächer werdender Sonne wurde der Tag zumindest erträglicher, auch wenn der Asphalt, auf welchem das Festival stattfand, einiges an Wärme gespeichert hatte. Geblieben waren aber immer die schlechten Erinnerungen, weshalb wir in unserem Umfeld nie das Vainstream empfohlen haben, sondern eher davor gewarnt und alternativ Festivals vorgeschlagen haben, welche einen besseren Eindruck bei uns hinterlassen haben.
Fast-forward » Vainstream Rockfest 2025
Nach meiner Traumabewältigung am Anfang wollen wir 12 Jahre nach unseren Erlebnissen natürlich dem Vainstream noch eine Chance geben. Auch wenn uns die Erfahrungen davon abgehalten haben, einen weiteren Versuch zu starten, muss man das Kriegsbeil mal begraben.
Das Vainstream ist nicht nur unterdessen unaufhaltsam gewachsen, sondern sicherlich auch gereift. Gewachsen ist es um einen kompletten Tag, sodass es mittlerweile zweitägig veranstaltet wird. Insofern gereift, dass es mit dem Wachstum an Besuchern auch deutlich mehr Fläche zur Verfügung hat. Zumindest wenn ich mir die Festival-Karte ansehe, was mich total hoffen lässt, dass alle Negativpunkte heute einfach nicht mehr existent sind.
Demnach mache ich es mir zur Pflicht, genau das zu prüfen, um nicht weiter das Festival zu stigmatisieren, sondern wieder eine klare Empfehlung aussprechen zu können!
Lineup
Die Headliner lesen sich schon super. Zum einen haben wir Bullet for my Valentine, die ich schon auf meinem heißgeliebten Summer Breeze sehen durfte und dort ein starkes Konzert abgeliefert haben. Viel Nostalgie der Jugend und mega Show.
Da-da-da-da-da-da-da-da, da-da, da-da. Da, da, da, da-da, da-da — so beginnt der Klassiker “Downfall of us all” von A Day To Remember, den wohl jeder kennt! Live gesehen habe ich sie in der Tat noch nicht. Die Musik ist aber Ohrwurm pur, also sollte man sie nicht verpassen.
Feine Sahne Fischfilet werden mit frischem Album auflaufen und mit Sicherheit wieder ein übel gutes Konzert abliefern. Nachdem wir sie letztes Jahr auf einer Fähre, dem Hurricane und als Club-Show sehen durften, können wir sagen: Die Jungs um Monchi lassen nix anbrennen und werden ne Riesenparty feiern!
Ebenfalls mit neuem Album wird Heaven Shall Burn hier wohl ein Festivalkonzert der Extraklasse abliefern. Letztes Jahr auf dem Summer Breeze haben sie schon ein mehr als headlinerwürdiges Konzert geliefert, dann kann es auf dem Vainstream nur noch besser werden. Zwar schätze ich, dass es weniger vom neuen Album geben wird, da wir in der Tat am 29.06. in Bremen auf einem Album-Release-Club-Konzert sind und dort das neue Album gehörig abfeiern dürfen.
Weitere persönliche Highlights sind natürlich Millencolin! Da schwingt der Jugendvibe einfach mit und pure Nostalgie. Motionless in White waren letztes Jahr auf dem Breeze schon stark, auch wenn sie einen recht frühen Slot hatten. Natürlich muss ich auch The Ghost Inside noch klar hervorheben und einfach ein paar Fäuste fliegen lassen bei Paleface Swiss!
Am Samstag stehen noch die Veteranen von Hatebreed auf der Bühne. Mit guter Akustik definitiv ein Must-See. Ebenfalls kann man sich auch auf Landmvrks freuen. Weiterhin werden Fit For An Autopsy wieder nix anbrennen lassen, Stick to your guns und natürlich unser Highlight noch: Swiss & die Andern. Hier erwarten wir auch neue Mukke von den Hamburger Jungs, mal sehen wie viel sie bereit sind davon schon zu teilen.
Natürlich wird mein Ausschnitt hier nicht allen Bands gerecht, weil ich sie schlichtweg noch nicht gehört habe oder sie eventuell nicht mein Fall sind. Aber ein Festival ist immer ein Ort, an dem es die eine oder andere Überraschung geben kann und wird. Und so wird man hier beim Nachbericht sicherlich das ein oder andere lesen, das ich gerade noch für nicht wirklich möglich gehalten habe!
Lineup in der Tagesaufteilung
Freitag, 27. Juni 2025
Bullet For My Valentine, A Day To Remember, Motionless in White, The Ghost Inside, Refused, Gorilla Biscuits, Anxious, Delilah Bon, Grade 2, H2O, High Vis, John Coffey, Millencolin, Montreal, Paleface Swiss, Polaris, Static Dress, Spaced, Stand Still, Terror, Terminal Sleep, The Baboon Show, Trophy Eyes
Samstag, 28. Juni 2025
Feine Sahne Fischfilet, Heaven Shall Burn, Yellowcard, Hatebreed, Frank Turner & The Sleeping Souls, Landmvrks, 100 Kilo Herz, Booze & Glory, Casino Blackout, Catbite, Creeper, Currents, Drei Meter Feldweg, Dritte Wahl, Driveways, Fit For An Autopsy, Hot Water Music, Mehnersmoos, Our Mirage, Pain Of Truth, Stick To Your Guns, Stomper 98, Stray From The Path, Street Dogs, Swiss & Die Andern, The Headlines, Zebrahead
Tickets
Resttickets sind noch vorhanden und sollten schnellstmöglich gekauft werden. Hier stehen Wochenendtickets für 194,90 € und Tickets für die einzelnen Tage zum Preis von 124,90 € zur Verfügung. Schaut einfach im Shop vom Vainstream vorbei!
Verbesserungen, welche wir jetzt schon sehen
Wer negativ schreibt, kann auch Positives schreiben. Wer wie wir mal einen Blick auf die Festival-Info-Seite wirft, findet dort eine Übersichtskarte des Festivals. Hier ist klar zu sehen, dass im unteren Teil, welcher früher das komplette Festivalgelände war, jetzt nur noch die zwei Hauptbühnen stehen, plus Getränke und ein kleiner Food-Court am Ende des Platzes. Weiterhin scheint es jetzt nach rechts Ausweichflächen zu geben, welche den Platz sicherlich entlasten werden. Weiterhin komplett neu ist der Main Entrance und alles was irgendwie auf dem Gelände und in den Messehallen stattfindet. Hier erwarten wir Schatten und kühle Atmosphäre.
Was auch immer der Social Club ist, er ist auch drinnen und auf dem hinteren Parkplatz steht jetzt gut erreichbar eine weitere Bühne. Die blau gekennzeichneten Stellen als Wasserquellen sind auch optisch gut platziert und zeigen, dass es hier keine Probleme geben sollte.
Alles Gründe, warum unsere Kritik nach 12 Jahren definitiv obsolet sein sollte. Das Gelände ist um ein Vielfaches weitläufiger als wir es 2013 erleben durften. Wir freuen uns dieses Jahr auf den Besuch und hoffen, dass wir einigen hier noch mal einen letzten Drive geben konnten, es uns gleich zu tun.
Wer noch einen Tritt braucht, kann sich auch das Aftermovie von 2024 mal antun.

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