Vainstream Rockfest 2025 — 12 Jahre nach unserem Trauma wagen wir einen zweiten Versuch

12 Jah­re ist es her, dass wir das Vain­stream Rock­fest in Müns­ter besuch­ten. Ein Besuch, der bei uns vie­le nega­ti­ve Ein­drü­cke hin­ter­las­sen hat. 12 Jah­re konn­te das Fes­ti­val rei­fen und wir wagen die­ses Jahr am 27. und 28. Juni einen Besuch, um zu sehen, ob es wirk­lich bes­ser ist, als wir es in Erin­ne­rung haben.

Vainstream 2013: ein kleiner Rückblick

Vain­stream 2013 war schon wild. Zu der Zeit nur ein ein­tä­gi­ges Fes­ti­val, sind wir vol­ler Vor­freu­de auf In Fla­mes und Park­way Dri­ve aus dem Nor­den ange­reist. Die Stim­mung war super und wir hat­ten fan­tas­ti­sches Wetter.

In den Jah­ren 2013, 2014 und 2015 haben wir wirk­lich unzäh­li­ge Fes­ti­vals pro Sai­son besucht und hat­ten dadurch eini­ges an Erfah­rungs­wer­ten ande­rer Fes­ti­vals, wes­halb das Vain­stream sei­ner­zeit ein­fach unse­re Nega­tiv-Erfah­rung wurde.

Ange­fan­gen hat es mit dem Wet­ter. Eigent­lich kann es nicht bes­ser sein. Wir hat­ten sicher­lich an die 30 Grad, aber das Fes­ti­val bot einem kei­nen Ort zum Rück­zug aus der Son­ne. Weder an den Stän­den noch sonst­wo (ich glau­be ganz hin­ten gab es gerin­gen Schat­ten, wel­cher aber nie wirk­lich frei wur­de). So kam es wie es kom­men muss­te und wir hat­ten gegen Nach­mit­tag das ers­te Son­nen­stich-Opfer. Erschwe­rend kam hin­zu, dass es kei­ne Chan­ce gab, an Was­ser zu kom­men. Das Was­ser war schlicht aus an den Stän­den. Bier? Kein Pro­blem, aber Was­ser war auf­grund des Wet­ters ein­fach Man­gel­wa­re. Eine Was­ser­stel­le, wel­che es mitt­ler­wei­le bei jedem Fes­ti­val gab, haben wir nicht ent­de­cken kön­nen. Abge­se­hen davon, dass sich der Platz schon der­ma­ßen gefüllt hat­te, dass es schlicht­weg schwie­rig war sich von A nach B zu bewegen.

Waten auf Müll

Das Bewe­gen auf dem Platz war ohne­hin schon ein Uni­kum. Es wur­de beglei­tet mit dem stän­di­gen Geknar­ze von zer­tre­te­nen Plas­tik­be­chern auf dem Boden. Es gab noch kei­ne Pfand­be­cher und so wur­den Ein­weg­be­cher für die Geträn­ke aus­ge­ge­ben, wel­che unwei­ger­lich auf dem Boden lan­de­ten. Dem Auf­räu­men nach dem letz­ten Kon­zert von In Fla­mes haben wir gespannt ent­ge­gen­ge­schaut. Laub­blä­ser ver­rich­te­ten die Arbeit und so wur­de kur­zer­hand alles zusam­men gepustet.

Wasser- und Schattenmangel

Wie oben erwähnt hat­ten wir schnell ein Son­nen­stich-Opfer und gin­gen auf die Suche nach Was­ser und Schat­ten. Bier war halt schlicht­weg kei­ne Opti­on. Und der weni­ge Schat­ten, der da war, war stän­dig besetzt. Am Ein- und Aus­gang zu den Sanis hat sich dann Schat­ten erge­ben, wel­cher durch die Ban­ner am Zaun gewor­fen wur­de. Hier führ­ten wir auch rege Dis­kus­sio­nen um Was­ser, womit selbst die Sanis nicht die­nen konnten.

Mit schwä­cher wer­den­der Son­ne wur­de der Tag zumin­dest erträg­li­cher, auch wenn der Asphalt, auf wel­chem das Fes­ti­val statt­fand, eini­ges an Wär­me gespei­chert hat­te. Geblie­ben waren aber immer die schlech­ten Erin­ne­run­gen, wes­halb wir in unse­rem Umfeld nie das Vain­stream emp­foh­len haben, son­dern eher davor gewarnt und alter­na­tiv Fes­ti­vals vor­ge­schla­gen haben, wel­che einen bes­se­ren Ein­druck bei uns hin­ter­las­sen haben.

Fast-forward » Vainstream Rockfest 2025

Nach mei­ner Trau­ma­be­wäl­ti­gung am Anfang wol­len wir 12 Jah­re nach unse­ren Erleb­nis­sen natür­lich dem Vain­stream noch eine Chan­ce geben. Auch wenn uns die Erfah­run­gen davon abge­hal­ten haben, einen wei­te­ren Ver­such zu star­ten, muss man das Kriegs­beil mal begraben.

Das Vain­stream ist nicht nur unter­des­sen unauf­halt­sam gewach­sen, son­dern sicher­lich auch gereift. Gewach­sen ist es um einen kom­plet­ten Tag, sodass es mitt­ler­wei­le zwei­tä­gig ver­an­stal­tet wird. Inso­fern gereift, dass es mit dem Wachs­tum an Besu­chern auch deut­lich mehr Flä­che zur Ver­fü­gung hat. Zumin­dest wenn ich mir die Fes­ti­val-Kar­te anse­he, was mich total hof­fen lässt, dass alle Nega­tiv­punk­te heu­te ein­fach nicht mehr exis­tent sind.

Dem­nach mache ich es mir zur Pflicht, genau das zu prü­fen, um nicht wei­ter das Fes­ti­val zu stig­ma­ti­sie­ren, son­dern wie­der eine kla­re Emp­feh­lung aus­spre­chen zu können!

Lineup

Die Head­li­ner lesen sich schon super. Zum einen haben wir Bul­let for my Valen­ti­ne, die ich schon auf mei­nem heiß­ge­lieb­ten Sum­mer Bree­ze sehen durf­te und dort ein star­kes Kon­zert abge­lie­fert haben. Viel Nost­al­gie der Jugend und mega Show.

Da-da-da-da-da-da-da-da, da-da, da-da. Da, da, da, da-da, da-da — so beginnt der Klas­si­ker “Down­fall of us all” von A Day To Remem­ber, den wohl jeder kennt! Live gese­hen habe ich sie in der Tat noch nicht. Die Musik ist aber Ohr­wurm pur, also soll­te man sie nicht verpassen.

Fei­ne Sah­ne Fisch­fi­let wer­den mit fri­schem Album auf­lau­fen und mit Sicher­heit wie­der ein übel gutes Kon­zert ablie­fern. Nach­dem wir sie letz­tes Jahr auf einer Fäh­re, dem Hur­ri­ca­ne und als Club-Show sehen durf­ten, kön­nen wir sagen: Die Jungs um Mon­chi las­sen nix anbren­nen und wer­den ne Rie­sen­par­ty feiern!

Eben­falls mit neu­em Album wird Hea­ven Shall Burn hier wohl ein Fes­ti­val­kon­zert der Extra­klas­se ablie­fern. Letz­tes Jahr auf dem Sum­mer Bree­ze haben sie schon ein mehr als head­liner­wür­di­ges Kon­zert gelie­fert, dann kann es auf dem Vain­stream nur noch bes­ser wer­den. Zwar schät­ze ich, dass es weni­ger vom neu­en Album geben wird, da wir in der Tat am 29.06. in Bre­men auf einem Album-Release-Club-Kon­zert sind und dort das neue Album gehö­rig abfei­ern dürfen.

Wei­te­re per­sön­li­che High­lights sind natür­lich Mil­len­co­lin! Da schwingt der Jugend­vi­be ein­fach mit und pure Nost­al­gie. Moti­on­less in White waren letz­tes Jahr auf dem Bree­ze schon stark, auch wenn sie einen recht frü­hen Slot hat­ten. Natür­lich muss ich auch The Ghost Insi­de noch klar her­vor­he­ben und ein­fach ein paar Fäus­te flie­gen las­sen bei Pal­e­face Swiss!

Am Sams­tag ste­hen noch die Vete­ra­nen von Hate­breed auf der Büh­ne. Mit guter Akus­tik defi­ni­tiv ein Must-See. Eben­falls kann man sich auch auf Landm­vrks freu­en. Wei­ter­hin wer­den Fit For An Auto­psy wie­der nix anbren­nen las­sen, Stick to your guns und natür­lich unser High­light noch: Swiss & die Andern. Hier erwar­ten wir auch neue Muk­ke von den Ham­bur­ger Jungs, mal sehen wie viel sie bereit sind davon schon zu teilen.

Natür­lich wird mein Aus­schnitt hier nicht allen Bands gerecht, weil ich sie schlicht­weg noch nicht gehört habe oder sie even­tu­ell nicht mein Fall sind. Aber ein Fes­ti­val ist immer ein Ort, an dem es die eine oder ande­re Über­ra­schung geben kann und wird. Und so wird man hier beim Nach­be­richt sicher­lich das ein oder ande­re lesen, das ich gera­de noch für nicht wirk­lich mög­lich gehal­ten habe!

Lineup in der Tagesaufteilung

Frei­tag, 27. Juni 2025

Bul­let For My Valen­ti­ne, A Day To Remem­ber, Moti­on­less in White, The Ghost Insi­de, Refu­sed, Goril­la Bis­cuits, Anxious, Deli­lah Bon, Gra­de 2, H2O, High Vis, John Cof­fey, Mil­len­co­lin, Mont­re­al, Pal­e­face Swiss, Pola­ris, Sta­tic Dress, Spa­ced, Stand Still, Ter­ror, Ter­mi­nal Sleep, The Baboon Show, Tro­phy Eyes

Sams­tag, 28. Juni 2025

Fei­ne Sah­ne Fisch­fi­let, Hea­ven Shall Burn, Yel­low­card, Hate­breed, Frank Tur­ner & The Slee­ping Souls, Landm­vrks, 100 Kilo Herz, Boo­ze & Glo­ry, Casi­no Black­out, Cat­bi­te, Cree­per, Curr­ents, Drei Meter Feld­weg, Drit­te Wahl, Dri­ve­ways, Fit For An Auto­psy, Hot Water Music, Meh­ners­moos, Our Mira­ge, Pain Of Truth, Stick To Your Guns, Stom­per 98, Stray From The Path, Street Dogs, Swiss & Die Andern, The Head­lines, Zebrahead

Tickets

Rest­ti­ckets sind noch vor­han­den und soll­ten schnellst­mög­lich gekauft wer­den. Hier ste­hen Wochen­end­ti­ckets für 194,90 € und Tickets für die ein­zel­nen Tage zum Preis von 124,90 € zur Ver­fü­gung. Schaut ein­fach im Shop vom Vain­stream vorbei!

Verbesserungen, welche wir jetzt schon sehen

Wer nega­tiv schreibt, kann auch Posi­ti­ves schrei­ben. Wer wie wir mal einen Blick auf die Fes­ti­val-Info-Sei­te wirft, fin­det dort eine Über­sichts­kar­te des Fes­ti­vals. Hier ist klar zu sehen, dass im unte­ren Teil, wel­cher frü­her das kom­plet­te Fes­ti­val­ge­län­de war, jetzt nur noch die zwei Haupt­büh­nen ste­hen, plus Geträn­ke und ein klei­ner Food-Court am Ende des Plat­zes. Wei­ter­hin scheint es jetzt nach rechts Aus­weich­flä­chen zu geben, wel­che den Platz sicher­lich ent­las­ten wer­den. Wei­ter­hin kom­plett neu ist der Main Ent­rance und alles was irgend­wie auf dem Gelän­de und in den Mes­se­hal­len statt­fin­det. Hier erwar­ten wir Schat­ten und küh­le Atmosphäre.

Was auch immer der Social Club ist, er ist auch drin­nen und auf dem hin­te­ren Park­platz steht jetzt gut erreich­bar eine wei­te­re Büh­ne. Die blau gekenn­zeich­ne­ten Stel­len als Was­ser­quel­len sind auch optisch gut plat­ziert und zei­gen, dass es hier kei­ne Pro­ble­me geben sollte.

Alles Grün­de, war­um unse­re Kri­tik nach 12 Jah­ren defi­ni­tiv obso­let sein soll­te. Das Gelän­de ist um ein Viel­fa­ches weit­läu­fi­ger als wir es 2013 erle­ben durf­ten. Wir freu­en uns die­ses Jahr auf den Besuch und hof­fen, dass wir eini­gen hier noch mal einen letz­ten Dri­ve geben konn­ten, es uns gleich zu tun.

Wer noch einen Tritt braucht, kann sich auch das After­mo­vie von 2024 mal antun.

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