Review Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/review/ Neuigkeiten aus der Welt des Horror. News, Trailer und 4K Kritiken zu Filmen, Festivals und Musik aus dem Bereich Horror, Metal, Sci-Fi, Thriller, Fantasy Thu, 28 Aug 2025 20:23:19 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 https://www.horror-news.com/media/cropped-logo-250x250-1-32x32.png Review Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/review/ 32 32 60029611 Fosi Audio i5 im Test: Planare Überraschung zum Kampfpreis – Klang, Komfort und Technik im Alltag https://www.horror-news.com/fosi-audio-i5-im-test-planare-ueberraschung-zum-kampfpreis-klang-komfort-und-technik-im-alltag/ https://www.horror-news.com/fosi-audio-i5-im-test-planare-ueberraschung-zum-kampfpreis-klang-komfort-und-technik-im-alltag/#respond Tue, 15 Jul 2025 13:35:24 +0000 https://www.horror-news.com/?p=9272 UPDATE: Jetzt auch mit Review-Video! Einfach runter scrollen.

Was war das bitte für eine Hammer-Meldung, als Fosi Audio im April dieses Jahres den i5 angekündigt hat! Wir waren sofort Feuer und Flamme – und das zu Recht. Denn endlich kommt vom innovativen Newcomer aus China der allererste Kopfhörer, und man hatte sofort das Gefühl, dass da jemand gerade die komplette Hifi-Industrie ordentlich aufmischt. Fosi Audio verteilt wieder leichte Schläge in Richtung etablierter Player, die sich vermutlich schon warm anziehen müssen, wenn sie auf Preis-Leistungs-Wunder wie den i5 schauen.

Warum? Weil die Produkte von Fosi tatsächlich Erwartungen an typisches Preis/Leistungs-Denken vieler Hersteller hinterfragen. Diese Marke hat einfach gecheckt, dass Technik auch jung, modern und zugänglich wirken muss, um für Nicht-Boomer interessant zu sein. Nicht mehr höher, teurer, weiter, sondern solide, erschwingliche Qualität, die für alle Spaß macht. Amen.

High End München 2025: Erster Kontakt

Auf der High End 2025 in München hatten wir dann schon das Glück, den Fosi Audio i5 erstmals selbst hören zu können – auch, wenn es nur ein paar intensive Minuten waren. Fosi hatte ein kleines, aber feines Setup aufgebaut, natürlich bereits mit dem geupdateten (mehr dazu gleich) i5 und dem Mamoritai Euphony Kopfhörerverstärker.

Eins vorweg: eine Messeumgebung ist alles – nur nicht perfekt zum Probehören. Daher haben wir es auch direkt gelassen, eine finale Bewertung abzugeben. Stattdessen hieß es: geduldig auf unser Testmuster warten. Dennoch, der erste Eindruck war nicht zu ignorieren! Ich hatte an diesen Tagen sicher ein Dutzend verschiedene Hörer auf dem Kopf – aber der i5 hat direkt aus der Masse herausgestochen.

Sehr cool auch die Gespräche mit den Fosi-Leuten. Sie waren richtig offen und haben mir nicht nur den „Bassleak-Fix“ erläutert, sondern direkt signalisiert, dass Feedback willkommen ist – und zwar nicht irgendwann auf dem Sankt-Nimmerleinstag, sondern am liebsten heute! Da ließ ich’s mir natürlich nicht nehmen und hab sofort meinen Senf dazu gegeben.

Kabelkritik & Feedback-Kultur

Mein größtes Anliegen: das Kabel. Denn klar, das beigelegte unbalanced Kabel sah schon wertig aus – nur leider war es steif wie ein Billardstock. Zuhause auf dem Sofa ist das vielleicht okay, aber ich sitze am Tag bestimmt acht bis zehn Stunden am Rechner. Da will ich Bewegungsfreiheit, Flexibilität! Ich hab’ Fosi auf der Messe direkt empfohlen, eine geflochtene, weichere Variante ins Sortiment zu nehmen. Man konnte am Nachbarstand live erleben, wie angenehm sowas im Alltag ist. Die Fosi-Crew war sofort dabei: Fotos gemacht, alles dokumentiert, und sie wollten das Feedback gleich ans Produktteam weiterleiten. Ich schätze diesen Geist von offener, lösungsorientierter Kommunikation sehr – davon könnten sich manche „Großen“ etwas abschneiden.

Unboxing – Lieferumfang – First Touch

Schneller Zeitsprung: Zwei Wochen nach der Messe kam endlich unser eigenes i5-Testgerät an und ich war ehrlich gespannt, ob der reale Eindruck meinen Messe-Flash bestätigen kann. Schon die Verpackung spricht Bände. Typisch Fosi? Im Gegenteil! Hier wirkt alles nochmal eine Schippe hochwertiger als bei den Amps, die ich von ihnen kenne. Der Kopfhörer liegt – fein eingebettet in Schaumstoff – in einem stabilen, magnetisch schließenden Karton. Dazu gibt’s zwei Kabel, ordentlich verpackt in Samtsäckchen, einen Adapter von 3,5 auf 6,35 mm sowie eine präzise bebilderte Anleitung, die alles andere als billig daherkommt.

Kein Schmuckkoffer wie bei manchem Luxus-Hörer aus den USA, aber insgesamt trifft Fosi hier genau den Sweet Spot zwischen Wertigkeit, Understatement und dem, was sie mit dem Kopfhörer erreichen wollen.

Der Moment, wenn man den Kopfhörer das erste Mal in die Hand nimmt, ist ein „Aha“-Erlebnis. Haptik und Fertigungsqualität sind top! Der i5 gehört deutlich zu den schwereren Modiellen dieser Preisklasse, aber in dem geplanten Budget erwarte ich keine Leichtbauwunder. Die Ohrmuscheln stechen sofort ins Auge – richtig groß, fast schon „over-ear plus“, größer jedenfalls als Hifiman oder Verum 2. Die Verarbeitungsqualität ist makellos: Nichts knarzt, keine Spalten, keine Nachlässigkeiten. Für mein Empfinden fühlt sich der i5 damit teilweise solider an als mancher teurere Hifiman, der immer wieder mal deutliche Schwächen zeigt.

Das Holzdekor? Geschmackssache. Mir reicht Schwarz, aber bei Over-Ears heißt Holz halt oft: „Schau her, ich bin edel“. Also passt schon.

Tragekomfort – Alltagstauglichkeit

Eigentlich wollte ich mir mit dem Tragetest noch mehr Zeit lassen. Aber wie das so ist: Der i5 hat mich angesprungen und am Ende habe ich ihn über Tage hinweg quasi durchgehört. Verglichen mit Audeze oder Hifiman baut der i5 wohl den spürbarsten Anpressdruck auf – das ist bei dick gepolsterten Over-Ears wie diesen aber keine Überraschung, die dicken (über drei Zentimeter!) Pads federn genug, damit’s nie unangenehm drückt.

Die Pads selbst bestehen aus weichem Leder, fein perforiert, und sind an der Kontaktfläche zum Kopf mit geschmeidigem Stoff überzogen. Memory-Foam, darum vielleicht noch einen Tick fester, aber auch nach Stunden trägt sich das echt angenehm.

Allerdings: Besonders luftdurchlässig sind die Ohrpolster nicht. Ich schwitze sowieso schnell, aber gerade bei sommerlichen Temperaturen entsteht unter den Muscheln eine Wärme, die man merkt. Wie immer gilt: Kein Grund zur Panik – ich hatte das bei anderen Hörern teils noch ausgeprägter. Für kleinere Ohren gibt‘s zudem noch genug Raum, meine eigenen Ohren “schweben” komplett ohne Kontakt im Hörer – auch mit Tunnel-Piercings. Für kleine Köpfe könnten die i5 etwas voluminös wirken, für große Ohren sind sie fast ideal.

Das Kopfband aus perforiertem Leder fühlt sich butterweich an, legt sich sanft auf den Schädel und lässt sich stufenlos sowie sogar einhändig einstellen. Es hält die gewählte Größe tapfer, da gibt es aktuell keinen Grund zu meckern, ob es auf Dauer ausleiert, bleibt noch zu sehen.

Die Anschlussbuchsen sitzen klassisch unten an den Muscheln. Die Muscheln selbst sind leicht nach vorne geneigt montiert, so dass das Kabel nicht direkt an der Schulter scheuert, aber trotzdem sauber nach unten läuft. Ich persönlich mag die Audeze-ähnliche Oldschool-Anordnung etwas lieber, da bleibt garantiert nichts hängen – beim i5 bleibt es situationsabhängig, wie schnell sich das Kabel beim Kopfdrehen bemerkbar macht.

In Summe: Der Tragekomfort ist im Alltag wirklich top – und die kleine Kritik spielt im Kontext des Preises keine große Rolle.

Langzeit-Komfort – Hitze & Lüften

Ehrlich gesagt: Ich hab den i5 wirklich im Dauereinsatz gehabt. Ein paar Stunden am Stück und dann noch länger – kein Problem. Der höhere Anpressdruck fällt nach ein paar Tagen kaum noch auf, von unangenehmem Drücken kann keine Rede sein.

Was aber bleibt, ist die Wärmeentwicklung rund ums Ohr. Die Polster sind nicht die luftigsten und halten die Ohren etwas wärmer als andere Planare. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich meine Ohren häufiger reinigen muss – typisches „Hörer-Problem“: Je länger du Planar-Over-Ears draufhast, desto öfter schmutzen die Ohren ab. Wer In-Ear-Plugs benutzt, merkt es noch schneller. Zwischendurch lüfte ich meine Ohren gern mal, indem ich einfach die Muscheln kurz anhebe – dieser Reflex ist auch nach zwei Wochen noch da.

Bitte versteht das nicht als meckern, ich bin Power-User und teile Erfahrungen, um alle Aspekte offen zu beschreiben.

Bassleak & Update-Story

Ein paar Worte zum „Bassleak-Fiasko“ der ersten Generation: Anfangs waren die Ohrmuscheln nicht ganz luftdicht mit den Ohrpolstern verbunden, was bei einigen Testern zu spürbarem Bassverlust führte. Viele fanden das bei dem Preis verschmerzbar, Fosi selbst war das aber zu wenig: Es kam rasch eine neue Dichtungsvariante, die das Problem ziemlich sauber beseitigt hat. Mehr dazu kannst du sonst im separaten Artikel nachlesen.

Das Beeindruckende ist aber wirklich, wie rasant Fosi auf Feedback reagiert und auch konstruktive Kritik direkt aufnimmt – das macht richtig Lust auf das, was da künftig noch kommt.

Soundcheck – Jetzt wird’s ernst

Ihr merkt schon, ich hatte mächtig Bock auf den i5 – und vermutlich lasst ihr euch jetzt auch schon die Frage auf der Zunge zergehen, ob ich nach dem ganzen Aufbau nicht maßlos enttäuscht wurde. Spoiler: Wurde ich nicht!

Natürlich habe ich den i5 zuerst an meine Referenz-Playlist auf Qobuz angeschlossen und direkt auch den Vergleich mit verschiedenen Amps gesucht. Genutzt habe ich für meine Hörtests:

  • Burson Audio Conductor GT4 Deluxe (bald folgt hier noch ein eigener Test, aber das Ding ist für mich echtes State-of-the-Art)
  • Burson als reinen DAC mit Lehmann Audio Linear II als Verstärker, um noch einen „zweiten Referenzblick“ zu bekommen

Weitere Setups gab es dann noch am Rande (die erzähle ich nach den Song-Impressionen ausführlicher). Hier erstmal ein paar exemplarische Tracks und mein Eindruck am i5:

Orbit Culture – Death above life
Orbit Culture ist mir erstmals durch das Album “Nija” aufgefallen (besonders „North Star of Nija“, das gefühlt ewig in der Kickass-Metal-Playlist von Spotify lief). Die Band spielt fetten Melodic Death Metal, druckvolle Riffs und ist live ein absolutes Brett. „Death above life“ legt mit einem choralartigen Intro los, sanfte Streicher schaffen Atmosphäre – der i5 präsentiert das alles räumlich, super detailliert, richtig schön aufgeräumt. Die E‑Gitarre kommt sofort klar und bassig, leitet einen der typischen groovigen Riffs ein, die Orbit Culture ausmachen. Bass? Druckvoll! Schlagzeug? Im Hintergrund, aber angenehm ortbar. Cymbals sind präsent, klingen aber nie nervtötend. Der gutturale Gesang von Karlsson drückt und wird abwechselnd von einer cleanen Line begleitet – für meinen Geschmack ist das eine Linea­r‑Abstimmung, wie sie im Lehrbuch steht. Die Basswiedergabe ist dynamisch, aber nicht übertrieben fett – die Feinzeichnung stimmt, auch wenn der Song keine absolute Detail-Orgie ist.

Knocked Loose – Everything is Quiet Now
Brutal, hart und direkt auf die Zwölf – hier gibt das Schlagzeug schon am Anfang richtig Gas. Die Bassdrum ist bei Knocked Loose nie ultratief, klopft aber eindrucksvoll durch. Brian Garris Stimme? Liebe oder Hass, aber perfekt für diese Band. Im i5 wirkt sie übrigens weniger spitz als in vielen anderen Hörern – was für mich deutlich für die tolle Abstimmung spricht. Der Song ist zwar „bassig“, aber zurückhaltender als Orbit Culture; ab 1:50 wird’s audiophil, fette Riffs treffen auf feinstgezeichnete Cymbals, Gitarren wunderbar differenziert. Bei 2:50 ein akustischer Break, der super fein herauszuhören ist – sehr authentisch, sehr musikalisch.

Radiohead – Creep
Bekannt für seine Höhen und Klarheit, aber auch berüchtigt, weil viele Wiedergabesysteme hier gerne schmerzen. Der i5 überzeugt mich gerade im Refrain: Die Höhen sind präsent, aber nie stechend. Cymbals sehr weit vorne, Linearität bleibt das Stichwort – Fans wärmer abgestimmter Kopfhörer könnten sich eher gestört fühlen, ich aber liebe diesen „Realismus“, solange er nicht unnatürlich wirkt.

Imminence – God Fearing Man
Hier sollte man sich weniger vor Gott als vielmehr vor dem Breakdown fürchten, in dem die E‑Gitarre mit einem Violinbogen gespielt wird. Imminence sind eine Metalcore-Band, in der Frontmann Eddie Berg die Geige immer wieder ins Spiel bringt – eine einmalige Note, wie ich finde. Der Song startet mit Synths, der Gesang ist fein aufgelöst und im Raum platziert. Bei 00:40 setzt die Violine zusammen mit fettem Bass ein und der i5 läuft zu Höchstform auf. Kein EQ, einfach nur die werkseitige Abstimmung vom Burson GT4 Deluxe und dessen V7 Vivid OpAmps. Schon ab 2:19 geht’s richtig zur Sache – der Bass drückt, die Riffs treiben dich fast aus dem Sitz. Und dann, der legendäre Breakdown bei 4:22: Die Geige „zerschneidet“ die Gitarre, episch! Auch hier bleibt alles kontrolliert und ausgewogen – ein Song wie geschaffen für Planar-Hörer wie den i5.

Technische Daten

Jetzt aber! Ich habe es bisher vor lauter Begeisterung nur am Rande erwähnt: Planarer Magnetostat, was heißt das eigentlich? Hier sitzt keine „normale“ Lautsprechermembran, sondern ein ultradünner, gerade mal 2 µm starker „Film“, auf Spannung gehalten von beidseitig angeordneten Magnetarrays (insgesamt 44 N50-Magnete, je 22 pro Seite!). Durch diese spezielle Konstruktion sind Planare bekannt für präzise, extrem schnelle Treiberbewegungen.

Der Frequenzgang reicht von 10 Hz bis 50 kHz – also locker weit über das hinaus, was menschliche Ohren überhaupt noch erfassen können. Die Impedanz liegt bei 28 Ohm, wodurch der i5 nicht übermäßig anspruchsvoll am Verstärker ist. Dennoch gilt: Magnetostaten profitieren von mehr Dampf. Viele Soundkarten oder Mainboard-Ausgänge können ihn betreiben, aber richtig aufblühen tut der i5 mit höherwertigen DAC/Amps. Die Empfindlichkeit ist mit 98 dB/mW @ 1 kHz angegeben, Maximalpegel > 120 dB SPL, Verzerrungen liegen unter 1 % bei 100 dB. Kabelseitig gibt’s 3,5 mm (unsymmetrisch), 4,4 mm balanced und einen 6,35-mm-Adapter; abnehmbar ist das Kabel natürlich auch.

Hier nochmal tabellarisch alle Eckdaten:

MerkmalDaten
TypOver-Ear, Open-Back, kabelgebunden
TreiberPlanar-Magnetostatisch, 97 mm, 2 µm dünner Film
Magneten44x N50 Neodym pro Hörer, 22 pro Seite
Frequenzbereich10 Hz – 50 kHz
Impedanz28 Ohm
Empfindlichkeit98 dB/mW @ 1 kHz
Maximalpegel>120 dB SPL
THD<1 % bei 100 dB SPL
Empf. Leistung250–500 mW
Mindestleistung>100 mW
Anschlüsse3,5 mm Klinke, 4,4 mm balanced, Adapter 6,35 mm
Kabel1,5 m, abnehmbar
MaterialAluminium, Walnussholz, Memory-Metall-Bügel
OhrpolsterPerforiertes Kunstleder, atmungsaktives Gewebe
Gewicht550 g

Mobilität – Statement zu Alltag & On-the-Go

Machen wir uns nichts vor: Der i5 ist ein Kopfhörer für drinnen. Die offene Bauform sorgt dafür, dass dein Umfeld praktisch alles mithört – im Büro wollen das die wenigsten. Für Heimkino, Schreibtisch oder Gaming ist der i5 dagegen wie gemacht.
Haushalt? Wer nicht dauernd wo gegen läuft, klar, geht – aber das dicke Kabel ist halt wenig für Bewegungsfreiheit. Bluetooth-Adapter? Müsste ich mal testen, hab aber gerade keinen passenden.

Für wen ist der Fosi Audio i5 gedacht?

Ehrlich? Gerade zum günstigen Kickstarter-Preis ist das für mich ein direkter Tipp für Einsteiger, die richtig guten Planar-Sound kennenlernen wollen. Günstiger kriegt man selten so viel Planar-Technik aufs Ohr. Und auch fortgeschrittene Hifi-Cracks werden erstaunt sein, was für das Geld heute geht.

Einzige Einschränkung: Wer butterweichen, warmen Sound mag, muss vielleicht mit dem EQ ein wenig nachhelfen. Der i5 ist sehr linear abgestimmt, manchmal fast „neutral“ – was in manchen Genres und bei ermüdeten Ohren zu hart wirken kann (aber das ist ein Problem vieler Planarer).

Gaming – Allround-Fähigkeiten

Kann man mit den Dingern zocken? Ich sag nur: und wie! Der i5 holt alles aus deinem Game raus: Soundstage, Ortung und Detailtreue sind erstklassig. Du hörst Schritte, Granaten und feine Zwischentöne – das können viele Gaming-Headsets nur träumen. Dazu bleibt er auch bei langen Sessions angenehm, zumindest in Sachen Klang und Tragekomfort.

Studio-Monitore gelten unter Gamern deshalb als Geheimtipp – linear, ehrlich, unaufgeregt. Genau da setzt der i5 an.

Welches Equipment brauche ich, um mit dem i5 glücklich zu werden?

Gerade für Einsteiger immer spannend: Mit welchem Setup funktioniert so ein Kopfhörer optimal? Ich habe sehr viel ausprobiert und kann sagen: Der i5 ist vergleichsweise unkompliziert, was die Ausgangsleistung betrifft. Viele Gaming-Mainboards bringen schon genug Output mit, manche Audiopanels ebenso. Wer aber das Maximum rausholen will, sollte einen dedizierten DAC/Amp nutzen.

Von Fosi selbst gibt’s passende Geräte wie den K7 (DAC/Amp-Kombi) oder den ZD3 (DAC, dann mit zusätzlichem Amp). Der Fosi GR70 ist ebenfalls spannend, wer aber gleich auf High-End gehen möchte, springt preislich schnell in Regionen, wo auch Modelle wie der Burson Playmate 3 (in der Basisversion) interessant werden.

Andere bekannte HiFi-Marken wie Topping, SMSL und diverse große Namen bieten natürlich Alternativen – habe ich selbst noch nicht getestet.

Wichtig ist: Wer den i5 über mehrere Stunden täglich nutzt, sollte das Investment wie bei einem guten Bürostuhl betrachten – es zahlt sich aus! Und ja, hochpreisige Amps wie der Lehmann Audio Linear machen natürlich einen Unterschied: Sie geben dir die Freiheit, auch andere Kopfhörer nach Belieben zu betreiben; bei entsprechender Laufzeit rechnet sich die Investition langfristig.

Kurzum: In Sachen Sound und Vielseitigkeit ist der i5 ein Volltreffer, der für sehr viele User und Budgets passt.

Fazit

Der Fosi Audio i5 erweist sich als überraschend ausgereifter und durchdachter Kopfhörer-Neuling, der mit seinem offenen, planar-magnetostatischen Konzept, solidem Klang und ehrlicher Verarbeitungsqualität für Aufsehen sorgt. Klanglich richtet er sich dank ausgewogener, linearer Signatur nicht nur an Metal- und Gaming-Fans, sondern auch an Liebhaber von Präzision und Detailreichtum in jeder Musikrichtung. Kleinere Kritikpunkte wie das ursprünglich steife Kabel oder die Wärmeentwicklung unter den Ohrmuscheln werden durch schnelle Produktupdates, viel Offenheit im Umgang mit Nutzerfeedback und die insgesamt gelungene Balance aus Tragekomfort, Technik und Design wettgemacht. Für den aufgerufenen Preis liefert der i5 ein Gesamterlebnis, das weit über das Erwartbare hinausgeht und echten Einstieg ins Planar-High-End ermöglicht.

Wo kaufen?!

Wen ich jetzt heiß gemacht habe mit den Fosi Audio i5 für den hat mir Fosi noch zwei Links gegeben. Dies sind ausdrücklich keine Affiliate-Links! Wer noch zum Kickstarter-Preis zuschlagen will kann dies per Secret-Reward in der Basis-Variante (408$) oder in der Kit-Variante (449$) tun.

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https://www.horror-news.com/fosi-audio-i5-im-test-planare-ueberraschung-zum-kampfpreis-klang-komfort-und-technik-im-alltag/feed/ 0 9272
Lehmann Audio Linear im Test: Wenn deutsche Ingenieurskunst auf Kopfhörer-Power trifft https://www.horror-news.com/lehmann-audio-linear-im-test-wenn-deutsche-ingenieurskunst-auf-kopfhoerer-power-trifft/ https://www.horror-news.com/lehmann-audio-linear-im-test-wenn-deutsche-ingenieurskunst-auf-kopfhoerer-power-trifft/#respond Mon, 14 Jul 2025 21:02:29 +0000 https://www.horror-news.com/?p=9110 Irgendwie fange ich hier jetzt zum dritten Mal an, meinen Test zum Lehmann Audio Linear zu schreiben. Zu sehr war ich darauf fixiert, erstmal den Hintergrund des Tests zu klären – aber das habe ich jetzt an anderer Stelle erledigt. Wer Bock hat, kann das nachlesen.

Die Testmuster vom Lehmann Audio Linear und Linear II wurden uns freundlicherweise vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Aber keine Sorge: Das beeinflusst unsere Meinung null. Hier gibt’s wie immer die ungefilterte Wahrheit.

Lieferumfang und Verarbeitung

Wohl verpackt kamen die Lehmann Audio Linear hier an. Beim Lieferumfang ist bei einem Kopfhörerverstärker natürlich schnell Schluss: Kaltgerätekabel dabei, ein Cinch-Kabel muss man sich selbst besorgen – dann kann’s losgehen.

Verarbeitung? Absolut next level! Die 3mm dicke Aluminium-Frontplatte, das massive Gehäuse, der fette Ringkerntrafo im Inneren – alles fühlt sich nach High-End an. Der Lautstärkeregler läuft satt mit genau dem richtigen Widerstand, das Rad gleitet smooth durch die Finger. Die Kopfhörerbuchsen sind hochwertig, die kleine LED an der Front dezent und nicht zu grell.

Was mir direkt aufgefallen ist: Der Linear ist echt lang und braucht ordentlich Platz auf dem Schreibtisch. Unter meinem Balolo steht er jetzt, ragt aber hinten ziemlich raus. Zwei Kopfhörerausgänge gibt’s, beide werden gleichzeitig befeuert. Mit zwei DIP-Schaltern auf der Unterseite kann man die Ausgangslautstärke anpassen – praktisch für hungrige Kopfhörer, bei mir aber erstmal nicht nötig.

Hinten gibt’s zwei Cinch-Paare mit vergoldeten Kontakten – ein Paar als Eingang, eins als Ausgang, z.B. für aktive Monitore. Dazu noch der Ein/Aus-Schalter und der Stromanschluss.

Einziger echter Minuspunkt: Der Netzschalter ist hinten! Mega unpraktisch am Schreibtisch, ich muss immer zwischen Balolo und Monitor rumfummeln, um das Teil anzumachen. Ein Schalter vorne wäre ein Traum. Vielleicht hilft hier eine smarte Steckdose, denn nach vier Wochen nervt das echt.

Kopfhörerverstärker – warum überhaupt?

Hm… sehr gute Frage, die ich mir eigentlich nie gestellt habe, weil ja fast alles auf dem Schreibtisch schon einen Verstärker verbaut hat. Soundkarten, Audio-Interfaces, alles all-in-one. Aber gerade die Mikro-Interfaces sind für Kopfhörer oft nicht optimal, da lohnt sich ein separater DAC und Amp.

Viele DACs übernehmen zwar die Verstärkerrolle, sind aber meist auf normale Gaming-Headsets ausgelegt. Und mal ehrlich: Viele Gamer wissen gar nicht, was ihnen klanglich entgeht – oder sparen halt am falschen Ende. Die Branche hat sich aber entwickelt, Billigmarken wie Speedlink sind quasi weg vom Fenster.

Im Grunde ist es wie bei der Anlage im Wohnzimmer: Entweder All-in-One oder getrennte Komponenten. Ein guter DAC ist nicht automatisch ein guter Amp. Gerade mit hochwertigen Kopfhörern trennt sich die Spreu vom Weizen. Mein Fosi K7 klingt für 180 € schon richtig stark, aber mit dem Lehmann Linear geht’s nochmal auf ein anderes Level.

HiFi-Regel: Komponenten sollten preislich zusammenpassen. Aber manchmal gibt’s eben auch Einhörner – wie den K7. Kombiniert mit einem 900 € Verstärker und evtl. einem besseren Netzteil (nochmal 100–120 €) landet man bei 300 €, hat aber ein Set, das richtig performt.

Klang mit dem Lehmann Audio Linear und Fosi Audio K7

Ich geb’s zu: Der K7 hatte mich schon vorher abgeholt. Sein AKM 4493SEQ ist schon sehr cool. Ein wenig Wärme, aber dennoch super Details. Lehmann Linear dran geklemmt, Kopfhörer umgestöpselt, wow. Ich sag jetzt nicht, dass der Lehmann was am Klang macht – das tut er mit absoluter Sicherheit nicht. Er macht eher, dass es potenter klingt? Kann man das so sagen? Harmonischer, weil er halt gefühlt keine Versorgungsschwäche aufweist.

Das ist dieser berühmte Unterschied, wenn ein Verstärker nicht in die Knie geht und die Musik einfach mehr lebt. Ich habe das schon mal beschrieben beim Test von Verstärkern gegenüber Receivern. Diese gehen halt teilweise kurzzeitig in die “Knie” und der letzte Punch fehlt. Ziemlich genau das empfinde ich hier auch. Der Lehmann gibt der Musik noch mal mehr Energie. Nix, was ich vermissen würde, wenn ich es nicht erst gegengehört hätte, aber jetzt, wo ich es kenne, will ich’s nicht mehr missen.

Generell nennt man dies Transienten – und während ich diesen Text hier schreibe, merke ich immer wieder, dass ich auch hierüber aufklären muss. Deswegen gibt’s bei uns auch eine Erklärung zu Transienten.

Von Vorteil kann es schon sein, wenn man den DAC auf Line-Out stellen kann, dann hat man die Referenz-Ausgangsleistung anliegen. Das ging jetzt beim K7 nicht, aber ich habe ihn quasi auf ca. 2/3 Lautstärke gestellt und dann die Lautstärke über den Linear geregelt.

Was mir ab dann aufgefallen ist: Ich hatte richtig Spaß am Hören. Hat aber auch dazu geführt, dass ich die Musik streckenweise aufgedreht habe. Im Wohnzimmer ist das einfach, ich hab mal mein Handy mit Dezibelmesser zwischen Ohr und Kopfhörermuschel geschoben und gemessen. Ob das jetzt den wirklichen Schalldruckpegel anzeigt, weiß ich nicht. Vielleicht hat ja wer ne Idee, wie man das mal gescheit messen kann?

Für genau diesen Fall hat aber Norbert noch einen Hinweis verschriftlicht in seinem Techletter. Hier weist er nochmal auf die Lautstärken und Dauer hin, die man hören sollte, ohne dauerhafte Gehörschäden.

Stepup zum Fosi ZD3

Fosi bewirbt den Fosi ZD3 als seinen Flagship DAC, welcher aber mit 189 € immer noch moderat im Preis ausfällt. Hier werkelt jetzt kein AKM-Chip, sondern ein Sabre ES9039Q2M – also tendenziell der Zweikanal-Flaggschiff-DAC im mobilen Sektor. Der ZD3 ist zwar noch Vorstufe, hat aber schon keinen Kopfhörerverstärker mehr an Board. Dafür kann man an ihm noch rumtunen mit OpAmps, was ich auch ausgiebig getan habe. Ergebnisse folgen im ausführlichen Test. Aber aktuell warte ich noch auf OpAmps, demnach dauert es noch ein wenig, bis ich final bin.

Bis darauf, dass ich mich irgendwie auf der Sabre-Seite der Macht fühle, weil ich dann doch das Analytische vom Sabre mehr schätze und der DAC als solcher nochmal besser als der K7 performt, konnte ich hier lediglich ausmachen, dass mir die Kombo richtig gut gefällt. Platztechnisch ist der ZD3 auf dem Schreibtisch angenehm, optisch sieht er auch ansprechend aus.

Stepup zum Burson Audio Playmate 3 Deluxe

Ein ganz anderes Level betritt man natürlich dann mit dem Burson Audio Playmate 3, welcher auch erst kürzlich erschienen ist. Aber ich bin nunmal Spielkind und Burson ist die Wiege der Audiospielerei, haben sie doch diskrete OpAmps in den Markt gebracht und bieten wie Fosi Audio ebenfalls die Möglichkeit, eben jene auszutauschen.

Beim DAC-Chip handelt es sich wieder um den ES9039Q2M, welcher hier natürlich nochmal anders implementiert wurde. Hier gibt es noch spezifische Einstellungsmöglichkeiten, die den Klang anpassen lassen.

Hätte ich jetzt keinen Lehmann Audio Linear hier, würde mir erstmal wahrscheinlich der Kopfhörerverstärker im Playmate 3 reichen. Hier müssen wir aber auch hinzunehmen, dass es sich schon um die Deluxe-Version handelt, welche mit fast 1100 € zu Buche schlägt.

Hier ist mit dem Linear dennoch noch was rausholbar, wobei der Linear II hier das i‑Tüpfelchen setzt. Aber dazu wollte ich einen eigenen Artikel schreiben. Hier kann man dann definitiv sagen, dass die Transientenwiedergabe noch ein Quäntchen zulegt. Ich weiß jetzt nicht, wie das viele Leute abmachen in ihrer Musik, aber ich mache das an gut aufgenommener Musik ab. Hier hatte ich zum Beispiel ganz gerne Korn gehört. Die meisten Alben stehen hier mit 192 kHz zur Verfügung, auch wenn ich ab einer bestimmten kHz-Zahl nicht mehr wirklich einen Unterschied abmachen kann, ist das die mir höchst verfügbare. Hier gibt es manche Aufnahmen, die ganz deutliche Anrisse von Gitarren- und Basssaiten haben, was mir vorher verwehrt war zu hören, aber die Musik jetzt mehr wie Musik klingen lassen. Good God, Reclaim my place, no place to hide wären da so Titel.

Schwer zu beschreiben, aber jeder kennt den Unterschied des Klangs, abgesehen von der Lautstärke, eines Konzerts. Auch hier hört man direkte Einflüsse der Instrumentenbedienung, also das leise Schleifen der Finger über die Metallsaiten oder auch das Anschlagen, bzw. den Zeitpunkt, wo der Drumstick das Becken hölzern trifft. Hier bilde ich mir ganz hart ein, dass ich das nicht oder nicht so intensiv hatte. Mehr zu Transienten habe ich dann gleich mal hier geschrieben.

Voll analog am Plattendreher

Ich glaub, ich hab noch nie so direkt meinen Plattendreher abgehört. Also tendenziell war halt nur der Plattendreher, der Graham Slee Gram Amp 2 SE und der Lehmann Audio Linear in meiner Audiokette. Dadurch, dass der Linear über eine Lautstärkeregelung verfügt, klappt das hervorragend.

Was soll ich sagen? Definitiv mal noch eine andere Welt. Man ist einfach noch eine Runde näher an allem dran. Der Graham Slee macht seine Sache wirklich gut, auch wenn ich irgendwann noch mal die Möglichkeit haben möchte, mich hier auszuprobieren. Beim Lehmann ist man aber in der Tat schon so ziemlich angekommen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man mit so einem Gerät noch viel mehr will. Braucht vielleicht, wenn da doch noch was richtig Leistungshungriges genutzt werden soll, aber sag niemals nie.

Ich hätte sicherlich ohne Norbert Lehmann auch nicht einen Kopfhörerverstärker im Haus gehabt und diesen erst recht nicht an mein Plattensetup gehangen.

WiiM

Auch an einem WiiM Ultra macht sich der Linear hervorragend. So bekommt man ein schönes, minimalistisches High-End-Setup dahingestellt. Die hervorragende Bedienbarkeit des WiiM Ultra mit einem leistungsstarken Kopfhörer-Amp hebt die Kiste zumindest für eben jene auf ein anderes Level. Definitiv nicht für Einsteiger, aber für Aufsteiger sicherlich eine tolle Option.

Eversolo

Kommen wir zu meinem unangefochtenen Lieblingsstreamer, dem Eversolo DMP-A6 und DMP-A6 Master Edition. Der WiiM ist wirklich geil, als Ultra mit seinem Display und der Bedienung… wirkt er aber dennoch ein wenig ipsig und eher wie ’ne Dose, ist der Eversolo einfach ein ausgewachsenes, aber dennoch junges Stück HiFi. Den Linear angeschlossen, rockt diese Kombo in meinen Augen schon ziemlich. Ich habe Stunden verbracht, mit dieser Kombo zu hören. Das große Display, welches mir immer das Cover zum aktuellen Song anzeigt, durch den Kopfhörer jetzt in der Nähe. Vertieft in die Musik versunken und immer mal einen Blick auf das Display. Handy beiseite und mit der Touch-Steuerung hier ein wenig den Alltag verschwinden lassen.

Klanglich über aller Zweifel erhaben. Der Linear tut das, was Norbert Lehmann verspricht: Linear spielen und das wirklich zur Entspannung.

Persönliches Empfinden

Ich weiß nicht, was es ist, aber ich glaube, es liegt nicht nur am “besseren”, “entspannteren” Ton, sondern auch an vielerlei anderer Faktoren. Sich einen Kopfhörerverstärker wie den Linear zuzulegen, bedeutet halt zum einen das Commitment auf den Kopfhörer an und für sich. Man gibt hier 1000 € für ein feines Stück Technik aus, welches allen angeschlossenen Kopfhörern schon mal auf dem Papier die Leistung zuteilwerden lässt, die sie benötigen. Weiterhin geht man davon aus, dass der Linear in keinster Weise meinen Ton verfärbt, sondern die einzigen klangbestimmenden Faktoren die Musik selber und der DAC + ggf. Equalizer sind. Was heißt, dass ich mir meine Musik so anpassen kann, wie ich sie vielleicht gerne höre – wärmer, analytischer – und nicht noch weitere Komponenten habe, welche ich in diese Einstellung einberechnen muss.

Mit dem Commitment weiß ich innerlich auch: Hier handelt es sich um ein absolutes Referenzgerät. Vielleicht ist es eine innere Ruhe, die entsteht, weil ich nicht versuche, zwangsläufig den Fehler an eben jener Stelle zu suchen, wenn ich im Klang etwas entdecke, das mir nicht gefällt oder schlimmstenfalls sich nicht natürlich anhört.

Jedenfalls hat mich das Commitment dazu bewegt, noch mal mehr Musik zu hören, weil ich neugierig war, wie, was, jetzt eventuell anders als vorher klingt. Andere Kopfhörer an dem Linear zu hören, welche ich vielleicht beim ersten Mal so gut fand und ihnen noch eine zweite Chance zu geben.

Für wen ist denn nun der Lehmann Audio Linear?

Ganz klar: Enthusiasten. Wenn du deine Musik und deinen Musikgenuss weiter nach vorne bringen möchtest. Klingt vielleicht dein DAC schon nach dem, was du dir so vorstellst, kannst du sicherlich mit dem Linear hier und da noch ein Quäntchen herausholen. Weiterhin gibt er dir Freiheit bei deiner zukünftigen Kopfhörerwahl. Dennoch wäre es natürlich nicht mein erstes Upgrade. Vorziehen würde ich immer OpAmps und das Netzteil, da dies natürlich einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Klang hat.

Ganz ehrlich würde ich den Lehmann Audio Linear (bzw. hier den Linear II) nicht mehr missen wollen. Letztlich entscheidet bei mir nur das Budget. Gerne hätte ich einen Linear II hier im Repertoire, alleine für zukünftige Tests von Geräten, da ich jetzt einmal in den Kaninchenbau gefallen bin. Aber da alles hier auf dem Blog dennoch Geld kostet und durch meine Entscheidung, den Blog gar nicht zu monetarisieren, alles vom Hobby-Budget abgeht, muss jede Ausgabe wohl überlegt sein. So sehr es mich und die Qualität nach vorne bringen würde, gibt es einfach auch andere Ausgaben hier, die man nicht sieht. Oft müssen Zölle bezahlt werden für Lieferungen und geschenkt bekommt man nunmal auch nix.

Also: Wer sich ein geiles Desktop-Setup zusammenbauen will, sollte definitiv mit einem Kopfhörerverstärker rechnen. Beim Lehmann Audio Linear macht man absolut nix falsch und bekommt “deutsche Wertarbeit und Engineering”. Vielleicht auch sowas wie Zukunftssicherheit – vom Linear zum Linear II bietet Lehmann Audio auch ein Upgrade an.

Analog-Setup direkt am Phono-Pre-Amp? Ebenfalls geil. Vielleicht in einer Mietsituation, oder einfach um die bessere Hälfte nicht zu nerven. Oder einfach, weil man beides genießt. Mal mit den Lautsprechern und mal mit den Kopfhörern. War vor diesem Test mir nicht so präsent, kann ich aber voll und ganz nachvollziehen.

Direkt an einen Streamer? Geile Sache. Durch die direktere Nähe der Kopfhörer zum Ohr merkt man aber schon Nuancen-Unterschiede bei den Streamern. Wo ein WiiM Ultra wirklich geil an einer Anlage ist, kann ein Eversolo noch ’ne deutliche Ecke besser klingen auf dem Kopfhörer.

Fazit

Hier gibt’s kein Haar in der Suppe, sondern nur unbändige Power, ohne nur ein Quäntchen den Klang zu verfälschen. Wer einen Kopfhörerverstärker sucht, der einfach das macht, was man erwartet, ohne irgendwelche OpAmp-Spielereien, ist hier an seinem erstrebenswerten Ziel angekommen. Feinste Class-A-Verstärkung, solide Bauweise und mit Liebe engineered.

Behind the Scenes

Ich hatte hier natürlich auch einige Kopfhörerkandidaten am Start, mit welchen ich rumgespielt habe: Diese waren Audezee LCD‑X, LCD‑3, Sennheiser HD 550, Verum 2, Fosi Audio i5, Beyerdynamic DT1990 Pro. IEM’s habe ich die Juzear Defiant, 7Hz Timeless II und Shanling ME600 mit dem Linear betrieben. Musik wurde fast ausschließlich mit Qobuz gestreamt. Eine Referenzplaylist findet sich hier.

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WiiM Ultra im Test: Der Streaming-König für alle Fälle https://www.horror-news.com/wiim-ultra-im-test-der-streaming-koenig-fuer-alle-faelle/ https://www.horror-news.com/wiim-ultra-im-test-der-streaming-koenig-fuer-alle-faelle/#respond Sun, 13 Jul 2025 20:45:54 +0000 https://www.horror-news.com/?p=9066 Der WiiM Ultra ist das Flaggschiff von WiiM und positioniert sich als zentraler digitaler Hub für jedes Audio-System. Mit seinem 32-bit/384kHz ES9038 Q2M SABRE DAC, dem 3,5‑Zoll-Touchscreen und einer beeindruckenden Ausstattung an Ein- und Ausgängen will der chinesische Hersteller nichts weniger als die Streaming-Welt revolutionieren. Nach wochenlangem intensivem Testing mit verschiedensten Setups von Budget bis High-End können wir sagen: Mission erfüllt! Der Ultra ist nicht nur ein würdiger Nachfolger des Pro Plus (hier im Test), sondern setzt völlig neue Maßstäbe in seiner Preisklasse.

Unboxing: Wenn Premium auf Pragmatismus trifft

Das Auspacken des WiiM Ultra ist schon ein kleines Erlebnis für sich. Die schlichte, aber hochwertige Verpackung verspricht bereits, was drin ist: Premium-Qualität zu einem fairen Preis. Der erste Eindruck beim Herausnehmen ist durchweg positiv — das Aluminiumgehäuse fühlt sich deutlich wertiger an als die Plastikgehäuse der günstigeren WiiM-Modelle. Mit seinen 205 x 205 x 73 mm und 1,3 kg wirkt das Gerät kompakt, aber keineswegs billig.

Im Lieferumfang finden sich neben dem Ultra selbst ein Netzkabel, HDMI- , Cinch- und Tos-Link-Kabel. Ein Phono-Ground-Adapter für Plattenspieler, sowie eine Fernbedienung mit Sprachsteuerung. WiiM hat hier wirklich mitgedacht — alles was man für den sofortigen Start braucht, ist dabei.

Das absolute Highlight ist aber definitiv das 3,5‑Zoll-Farbtouchscreen-Display mit Glasabdeckung. Es fühlt sich hochwertig an und reagiert butterweich auf Berührungen. Beim ersten Einschalten begrüßt einen ein farbenfroher Setup-Wizard, der selbst Audio-Noobs durch die Ersteinrichtung führt.

Technische Ausstattung: Ein Schweizer Taschenmesser in Audio-Form

Technische Spezifikationen

Audio-DAC: ESS Sabre ES9038 Q2M (32-bit/384kHz)
Kopfhörerverstärker: Texas Instruments TPA6120A2
ADC: TI Burr-Brown PCM1861 (110 dB SNR)
Line-Ausgang: Maximum 2,1V RMS, SNR 121 dB (A‑gewichtet), THD+N 0,00018% (-115 dB)
Konnektivität: Wi-Fi 6E (2,4/5/6 GHz), Bluetooth 5.3 mit BLE, Ethernet 10/100 Mbps
Display: 3,5″ Farb-Touchscreen mit Glasabdeckung
Abmessungen: 205 x 205 x 73 mm
Gewicht: 1,3 kg

Ein- und Ausgänge

Audio-Eingänge:

  • HDMI ARC (PCM, Dolby Digital 5.1)
  • Optischer Eingang (TOSLINK)
  • Line-Eingang (RCA)
  • Phono-Eingang (MM/MC)
  • Bluetooth-Empfänger

Audio-Ausgänge:

  • Line-Ausgang (RCA)
  • Optischer Ausgang (TOSLINK)
  • Koaxialer Ausgang (RCA)
  • USB-Ausgang
  • Subwoofer-Ausgang (RCA)
  • Kopfhörerausgang (3,5mm)
  • Bluetooth-Sender

Zusätzliche Features:

  • 12V-Trigger-Ausgang
  • USB-Host für Storage
  • 10-Band parametrische EQ
  • Raumkorrektur-Software
  • Multiroom-Fähigkeiten

Setup und erste Schritte: Kinderleicht, selbst für Audio-Noobs

Die Einrichtung über die WiiM Home App ist ein Kinderspiel. Nach dem Download der App wird der Ultra sofort erkannt und die Firmware automatisch aktualisiert. Die App selbst ist intuitiv gestaltet und bietet Zugang zu allen wichtigen Einstellungen. Besonders cool: Man kann für jeden Eingang separate EQ-Einstellungen vornehmen.

Das Touchscreen-Display zeigt nicht nur Albumcover und Wiedergabesteuerung, sondern auch VU-Meter und diverses Feedback zur aktuellen Wiedergabe. In der Standby-Zeit kann man sogar ein individuelles Wallpaper einstellen oder Uhrzeit und Datum anzeigen lassen.

Klangtest: Von Brutal bis Brilliant

Für unseren ausführlichen Klangtest haben wir den WiiM Ultra durch verschiedenste Setups gejagt. Die Referenz-Playlist mit ihrer Mischung aus extremem Metal, Progressive Rock und klassischen Tracks bot die perfekte Basis, um die Grenzen des Geräts auszuloten.

Setup 1: Lehmann Audio Linear II

Am Lehmann Audio Linear zeigte der Ultra sofort seine Klasse. “Blow Your Trumpets Gabriel” von Behemoth kam mit beeindruckender Dynamik und kristallklarer Separation der einzelnen Instrumente rüber. Der ESS Sabre DAC zeigt hier seine Stärken: ultra-niedrige Verzerrungen und ein Signal-Rausch-Verhältnis von über 120 dB sorgen für einen schwarzen Hintergrund, vor dem sich selbst leiseste Details abheben.

Setup 2: Burson Audio Playmate 3 & Conductor GT4

Die Kombination mit den Burson-Geräten (Playmate 3 Test) offenbarte die analytischen Qualitäten des Ultra. “Pain Remains III: In a Sea of Fire” von Lorna Shore mit seinen über 9 Minuten komplexer Arrangements wurde mühelos gemeistert. Die Bühnenabbildung ist präzise, wenn auch nicht ganz so dreidimensional wie bei deutlich teureren Streamern.

Setup 3: Fosi Audio V3 Mono

Hier zeigte sich die Vielseitigkeit des Ultra. Selbst mit Budget-Verstärkern wie dem Fosi V3 Mono (hier im Test) liefert er saubere, detailreiche Signale. “Bombtrack” von Rage Against The Machine kam mit ordentlich Punch und Dynamik rüber, ohne dass die Stimme von Zack de la Rocha in der komplexen Instrumentierung unterging.

Kopfhörer-Performance: Audeze LCD‑X & LCD‑3

Der integrierte Kopfhörerverstärker TPA6120A2 macht seine Sache überraschend gut. Mit den Audeze LCD‑X (hier im Test) konnte “Honeycomb” von Deafheaven seine volle emotionale Wucht entfalten. Die 11 Minuten epischer Post-Metal wurden niemals langweilig, der Ultra hielt die Spannung über die gesamte Spielzeit aufrecht. Auch die anspruchsvollen LCD‑3 wurden problemlos angetrieben, wenngleich ein dedizierter Kopfhörerverstärker nochmal eine Schippe drauflegen würde.

Lautsprecher-Setups: B&W & Amphion Argon 3S

An den B&W zeigte der Ultra seine neutralen Qualitäten. “Granite” von Sleep Token kam mit der typischen Wärme der B&W‑Hochtöner rüber, ohne dass der Ultra eigene Klangfärbungen hinzufügte. Die Amphion Argon 3S profitieren von der sauberen Signalaufbereitung des Ultra — “Creep” von Radiohead klang so melancholisch und detailreich wie selten zuvor.

HDMI ARC: Die heimliche Heimkino-Zentrale

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal des Ultra ist der HDMI ARC-Eingang. Angeschlossen an den TV wird aus jeder Stereo-Anlage eine kleine Heimkino-Zentrale. Filme und Serien profitieren von der deutlich besseren Klangqualität gegenüber TV-Lautsprechern. Dolby Digital 5.1 wird problemlos verarbeitet und über die Stereo-Ausgänge intelligent heruntergemischt. Für Puristen mag das Frevel sein, aber der Convenience-Faktor ist einfach unschlagbar.

Phono-Preamp: Vinyl-Revival leicht gemacht

Der integrierte Phono-Preamp ist eine nette Zugabe für Vinyl-Enthusiasten. Am EAT Prelude Plattenspieler getestet, liefert er für den Einstieg mehr als brauchbaren Sound. Sowohl MM- als auch MC-Tonabnehmer werden unterstützt, wobei die Einstellungen bequem über die App vorgenommen werden können. Für ambitionierte Vinyl-Hörer wird ein externer Phono-Preamp weiterhin die bessere Wahl sein, aber für Gelegenheits-Hörer ist die integrierte Lösung völlig ausreichend.

Streaming-Features: Alles außer AirPlay

Der Ultra unterstützt praktisch jeden relevanten Streaming-Standard: Spotify Connect, TIDAL Connect, Qobuz Connect, Google Chromecast Audio, Alexa Built-in, DLNA und Roon Ready. Einzig AirPlay fehlt. Für Apple-User ein Wermutstropfen, aber verschmerzbar angesichts der anderen Features.

Die Multiroom-Fähigkeiten sind beeindruckend. Mit anderen WiiM-Geräten lassen sich mühelos synchronisierte Zonen einrichten. Die Room Correction via Smartphone-Mikrofon funktioniert überraschend gut und kann durchaus hörbare Verbesserungen bringen.

Hier haben wir unsere Terrassen-Lautsprecher B&W AM1 an den Fosi Audio V3 Monos eingemessen mit wirklich hervorragendem Ergebnis. Gerade bei so schwierigen Bedinungen (Outdoor) war das gehörte Ergebnis beeindruckend und macht Party-Laune.

Vergleich: Ultra vs. Pro Plus vs. Eversolo DMP-A6

WiiM Pro Plus

Der Pro Plus bleibt der Preis-Leistungs-König für unter 250 Euro (hier im Test). Wer nur streamen will und auf Phono-Eingang, HDMI ARC und Touchscreen verzichten kann, ist mit dem Pro Plus bestens bedient. Der Ultra bietet aber deutlich mehr Flexibilität und Zukunftssicherheit.

Eversolo DMP-A6

Der Eversolo DMP-A6 (hier im Test) kostet etwa doppelt so viel wie der Ultra, bietet dafür aber ein deutlich größeres 6‑Zoll-Display und Android-basierte Software. Das Display ist echter Mehrwert für die Navigation großer Musiksammlungen. Klanglich liegt der Eversolo schon ein wenig vorn und hat den Vorteil lokaler Speichermöglichkeiten via M.2 SSD.

Im direkten Vergleich ist das Display des Ultra eher Spielzeug — schön anzusehen, aber der praktische Nutzen beschränkt sich auf grundlegende Informationen und Bedienung. Für ernsthafte Navigation bleibt das Smartphone die bessere Wahl.

Allgemein ist der Eversolo schon eine ganze Klasse besser in allen Belangen, spiegelt sich wie oben erwähnt aber auch im Preis wider.

Konkurrenzfähigkeit: Sonos unter Druck

Mit dem Ultra setzt WiiM neue Maßstäbe in der Streaming-Welt. Sonos muss sich warm anziehen — die Chinesen bieten deutlich mehr Features zu einem Bruchteil des Preises. Die offene Plattform des Ultra mit Unterstützung für praktisch alle Standards kontrastiert scharf mit Sonos’ geschlossenem Ökosystem.

Erschwert kommt hinzu, dass Sonos seine Software seit mehr als einem Jahr nicht mehr im Griff hat. Wer einmal auf WiiM gewechselt ist, weiß wieder wie zackig zu ein System reagieren kann. Hier gibt es bisher keine Zicken.

Ausblick: WiiM auf dem Vormarsch

WiiM hat bereits weitere Produkte angekündigt und arbeitet kontinuierlich an Software-Updates. Die Roon-Zertifizierung steht kurz bevor. Mit dieser Updatepolitik kauft man nicht nur Hardware, sondern ein sich ständig verbesserndes System.

Fazit: Der neue Streaming-König

Der WiiM Ultra ist ein kleines Meisterwerk der Audio-Technik. Für 399 Euro bekommt man ein Gerät, das vor wenigen Jahren mehrere Tausend Euro gekostet hätte. Die Kombination aus exzellentem DAC, vielseitigen Anschlüssen, Touchscreen und durchdachter Software ist in dieser Preisklasse konkurrenzlos.

Klanglich spielt der Ultra in der Liga deutlich teurerer Geräte mit. Er ist neutral und detailreich, ohne langweilig zu werden. Besonders für Einsteiger in die HiFi-Welt ist er der perfekte erste Schritt — er macht jede Anlage zukunftssicher und bietet Raum zum Wachsen.

Der einzige echte Kritikpunkt ist das fehlende AirPlay. Ansonsten hat WiiM ein nahezu perfektes Produkt abgeliefert, das die Streaming-Landschaft nachhaltig verändern wird.

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Knocked Loose Hamburg 2025 — Abriss in der Großen Freiheit 36 https://www.horror-news.com/knocked-loose-hamburg-2025-abriss-in-der-grossen-freiheit-36/ https://www.horror-news.com/knocked-loose-hamburg-2025-abriss-in-der-grossen-freiheit-36/#respond Sun, 08 Jun 2025 22:39:04 +0000 https://www.horror-news.com/?p=9116 Die Hardcore-Helden aus Kentucky kommen zurück nach Deutschland – und wir können es kaum erwarten! Am 2. Juli 2025 schlagen Knocked Loose in der Großen Freiheit 36 in Hamburg auf, und wir werden definitiv am Start sein. Nach dem grandiosen Knocked Loose-Konzert in Köln dieses Jahr freuen wir uns riesig darauf, die Band wieder live zu erleben – einfach, weil es jedes Mal ein absolutes Highlight ist.

Warum wir Knocked Loose so abfeiern

Für alle Stammleser unseres Blogs ist es kein Geheimnis: Knocked Loose sind bei uns quasi die Referenz schlechthin! Egal ob wir den Fosi Audio K7 DAC testen oder den WiiM Pro Plus Streamer durch die Mangel nehmen — Bryan Garris’ brutaler Gesang und die knüppelharten Breakdowns der Band dienen uns immer wieder als Testmaterial für unsere HiFi-Reviews.

Die Aufnahmequalität ihrer Alben ist einfach phänomenal – von „Laugh Tracks“ bis zu den aktuellen Releases liefert die Band audiophile Perfektion gepaart mit unbändiger Härte. Besonders bei früheren Alben wie „Laugh Tracks“ war kein Geringerer als Will Putney als Produzent beteiligt – ein Name, der in der modernen Metal- und Hardcore-Produktion für kompromisslose Soundqualität steht und Bands wie Every Time I Die, Thy Art Is Murder oder Fit For An Autopsy geprägt hat. Wer sich für Putneys Arbeit interessiert, sollte demnächst unbedingt wieder bei uns im Blog vorbeischauen – wir haben da noch etwas in Vorbereitung!

Mit ihrem neuesten Werk „You Won’t Go Before You’re Supposed To“ aus 2024 zeigen Knocked Loose erneut, wie kompromisslos und innovativ moderner Hardcore klingen kann – druckvoll, aggressiv und dennoch auf höchstem Produktionsniveau. Kein Wunder, dass sie sogar eine Grammy-Nominierung für „Suffocate“ (featuring Poppy) in der Kategorie „Best Metal Performance“ abgestaubt haben!

Von Kentucky in die Große Freiheit

Knocked Loose haben sich seit ihrer Gründung 2013 in Oldham County, Kentucky, zu einer der intensivsten Live-Bands der Hardcore-Szene entwickelt. Die fünfköpfige Truppe um Frontmann Bryan Garris, die Gitarristen Isaac Hale und Nicko Calderon, Bassist Kevin Otten und Drummer Kevin „Pacsun“ Kaine bringen seit über einem Jahrzehnt Venues zum Beben.

Nach ausverkauften Headline-Tourneen und Support-Shows für Slipknot ist die Band aktuell auf großer Europa-Tour unterwegs. Hamburg ist dabei einer der Höhepunkte ihrer Deutschland-Shows, zu denen auch Stopps in Wiesbaden (24. Juni) und Münster (30. Juni) gehören.

Warum wir unbedingt hinmüssen

Da wir Knocked Loose regelmäßig als Referenz für unsere Technik-Tests einsetzen, war klar: Wenn die Jungs schon in der Nähe sind, statten wir ihnen einen Besuch ab! Nach unserem entspannten Konzertbesuch in Köln dieses Jahr freuen wir uns darauf, zu sehen, wie sie in einer unserer Lieblingslocations performen.

Die Große Freiheit 36 bietet mit ihrer intimen Atmosphäre den perfekten Rahmen für Knocked Looses brutale Live-Performance. Wer die Band schon mal live gesehen hat, weiß: Das ist pure Energie, die durch Mark und Bein geht!

Was euch erwartet

Aktuell touren Knocked Loose mit Material ihres 2024er Albums „You Won’t Go Before You’re Supposed To“, das von Kritikern hochgelobt wurde und sogar die UK Hard Rock & Metal Charts anführte. Aber natürlich dürfen auch Klassiker wie „Counting Worms“ mit dem legendären „Arf Arf“-Call nicht fehlen.

Ein weiteres Highlight steht bereits am Horizont: Knocked Loose wurden als Support für Metallica auf deren Europatour 2026 bestätigt. Damit spielen sie im kommenden Jahr auf den größten Bühnen des Kontinents und teilen sich die Stage mit einer der legendärsten Metal-Bands überhaupt. Wer Knocked Loose also noch einmal hautnah und in Club-Atmosphäre erleben will, hat jetzt in Hamburg die perfekte Gelegenheit – bevor sie 2026 mit Metallica die Stadien füllen.

Fazit

Knocked Loose am 2. Juli 2025 in der Großen Freiheit 36 – das wird ein Abend, den Hamburg so schnell nicht vergessen wird. Tickets gibt es noch hier, aber beeilt euch – bei der aktuellen Popularität der Band könnten die Shows schnell ausverkauft sein.

Bis dahin könnt ihr euch schon mal mit Knocked Loose warmhören und auf die brutalsten Breakdowns des Jahres vorbereiten! 🤘

Wer noch mehr von Knocked Loose will, findet alle unsere Reviews und Tests mit ihnen hier.

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HiFiMAN HE-R9 Review: Wenn Bass auf Budget trifft https://www.horror-news.com/hifiman-he-r9-review-wenn-bass-auf-budget-trifft/ https://www.horror-news.com/hifiman-he-r9-review-wenn-bass-auf-budget-trifft/#respond Tue, 03 Jun 2025 08:26:57 +0000 https://www.horror-news.com/?p=9012 Der HiFiMAN HE-R9 ist ein geschlossener, dynamischer Over-Ear-Kopfhörer, der ursprünglich für 599 USD auf den Markt kam, mittlerweile aber für deutlich unter 150 Euro zu haben ist. Nach intensivem Testing mit verschiedenen Quellen von Fosi K7 bis Burson Conductor GT4 zeigt sich: Dieser Kopfhörer ist eine wilde Fahrt durch bassige Soundlandschaften – mit allen Höhen und Tiefen, die das mit sich bringt. Warum HiFiMAN ausgerechnet diesen polarisierenden Kopfhörer als ersten unserer Kooperation schickt, bleibt ein Rätsel – vielleicht wollen sie uns direkt mal richtig testen.

Disclaimer: Der HE-R9 wurde uns von Hifiman kostenlos zur Verfügung gestellt — wie immer gibt’s hier die ungeschönte Wahrheit, kein Honig ums Maul geschmiert. horror-news.com bleibt unabhängig, wir haben keine Affiliate-Links oder sonstigen krummen Deals. Trotzdem vielen Dank an Hifiman für das Vertrauen!

Technische Spezifikationen

Der HE-R9 kommt mit beeindruckenden Papier-Specs daher, die auf den ersten Blick durchaus vielversprechend aussehen:

Treiber: 50mm dynamischer Treiber mit Topology-Diaphragma
Frequenzgang: 15 Hz — 35 kHz
Impedanz: 32Ω (manche Quellen sprechen von 60Ω)
Empfindlichkeit: 100 dB/mW
Gewicht: 328g (ohne Kabel)
Bauweise: Geschlossen, Over-Ear
Anschluss: Dual 3,5mm TRS zu den Kopfhörern, 3,5mm TRS mit 6,35mm Adapter
Besonderheit: Kompatibel mit HiFiMAN Bluemini R2R Modul für wireless Betrieb
Garantie: Ein Jahr Standard plus drei zusätzliche Monate bei Produktregistrierung

Die technischen Daten versprechen einiges: Der weite Frequenzgang bis 35 kHz soll für kristallklare Höhen sorgen, während die niedrige Impedanz von 32Ω den Kopfhörer auch an schwächeren Quellen wie Smartphones betreibbar macht. Die Topology-Diaphragma-Technologie mit Nanopartikeln soll für natürlichen Klang und hohe Detailtreue sorgen.

Lieferumfang und Unboxing

Das Unboxing-Erlebnis des HE-R9 ist typisch HiFiMAN: funktional, aber ohne großen Schnickschnack. Die schlichte Kartonverpackung öffnet sich und gibt den Blick auf die in Schaumstoff gebetteten Kopfhörer frei. Der erste Eindruck? Die rotbraunen, fast metallisch glänzenden Ohrmuscheln fallen sofort ins Auge und erinnern stark an den legendären Fostex TH-900 – zumindest farblich.

Der Lieferumfang umfasst:

  • HiFiMAN HE-R9 Kopfhörer
  • Y‑Kabel mit doppelten 3,5mm Klinkensteckern an den Kopfhörern und einfachem 3,5mm Stecker am anderen Ende (ca. 1,6m)
  • 3,5mm auf 6,35mm Adapter
  • Produktdokumentation und Garantiekarte

Was fehlt? Eine Tasche oder ein Case wäre bei diesem Preissegment wünschenswert gewesen, besonders da der Kopfhörer auch wireless betrieben werden kann. Für den aktuellen Straßenpreis von rund 100–150 Euro geht der Lieferumfang aber in Ordnung.

Design und Verarbeitung

Beim Design scheiden sich die Geister. Die großen, rotbraunen Ohrmuscheln aus Kunststoff sind definitiv ein Hingucker – ob im positiven oder negativen Sinne, bleibt Geschmackssache. Die Form erinnert stark an den legendären Sony MDR-R10, dem dieser Kopfhörer Tribut zollen soll. Allerdings wirkt das Plastik etwas billig und dünn, besonders im Vergleich zu den teureren HE-R10-Modellen mit ihren Holz-Ohrmuscheln.

Der Kopfbügel folgt HiFiMANs bewährtem Design mit Memory-Foam-Polsterung und Kunstleder-Bezug. Das geringe Gewicht von nur 328g macht sich positiv bemerkbar – der Kopfhörer sitzt wie eine Feder auf dem Kopf. Allerdings ist die Anpresskraft eher schwach, was bei manchen Köpfen zu Sitzproblemen führen kann. Die abnehmbaren Velours-Ohrpolster sind angenehm und bieten ausreichend Platz für große Ohren.

Besondere Design-Features:

  • Dual-Entry-System: Beide Ohrmuscheln haben 3,5mm-Anschlüsse
  • Kompatibilität mit Bluemini R2R für wireless Betrieb
  • Große Ohrmuscheln für erweiterte Akustik-Kammer
  • Abnehmbare Ohrpolster

Klangcharakter und Sound-Analyse

Hier wird’s interessant – und kontrovers. Der HE-R9 ist definitiv kein neutraler Monitor-Kopfhörer, sondern ein Bass-Monster mit eigenwilliger Abstimmung. Bei unserem ausgiebigen Test mit der Qobuz-Referenz-Playlist, die von Behemoths “Blow Your Trumpets Gabriel” über Lorna Shores epische “Pain Remains”-Trilogie bis hin zu Radioheads “Creep” reicht, zeigten sich sowohl die Stärken als auch die Schwächen dieses polarisierenden Kopfhörers.

Bass: Quantität über Qualität

Der Bass ist das dominante Element des HE-R9 – und das ist sowohl Fluch als auch Segen. Mit einem Anstieg von etwa 9 dB im Bereich von 50–60 Hz gegenüber den Mitten liefert der Kopfhörer ordentlich Wumms. Bei Tracks wie “To the Hellfire” von Lorna Shore kommt die Macht der tiefen Frequenzen voll zur Geltung, allerdings auf Kosten der Präzision. Der Bass ist eher “boomy” als kontrolliert und tendiert dazu, in die Mitten hineinzubluten.

Für elektronische Musik ist diese Abstimmung problematisch, bei Rock und Metal kann sie durchaus funktionieren. “Bombtrack” von Rage Against The Machine profitiert von der Bass-Betonung, während filigranere Passagen in “Honeycomb” von Deafheaven in der Bass-Dominanz untergehen.

Mitten: Maskiert und zurückhaltend

Die Mitten leiden unter der Bass-Dominanz und wirken maskiert. Besonders problematisch ist ein Einbruch um 400 Hz, der zu einer unnatürlichen Klangfarbe führt. Vocals von Manuel Gagneux in “Firewake” oder “Death to the Holy” wirken zurückhaltend und verlieren an Präsenz. Die oberen Mitten zeigen eine rezessive Charakteristik, was zu einem insgesamt warmen, aber auch dumpfen Klangeindruck führt.

Höhen: Scharf und metallisch

Die Höhen des HE-R9 sind ein zweischneidiges Schwert. Während die Topology-Diaphragma-Technologie theoretisch für saubere Höhen bis 35 kHz sorgen soll, zeigt sich in der Praxis ein eher hartes, teilweise metallisches Höhenspektrum. Bei “Creep” werden die Cymbal-Crashes zu scharf, weibliche Stimmen bekommen einen metallischen Beigeschmack. Die Detailauflösung ist okay, aber die Präsentation zu aggressiv für längeres entspanntes Hören.

Soundstage und Imaging

Trotz der großen Ohrmuscheln bleibt die Soundstage überraschend intim und kompakt. Das Imaging wirkt eher wie “zwei Boxen am Kopf” mit einem schmalen Mittenbereich. Bei komplexen Arrangements wie “Portrait of a Headless Man” von Septicflesh fehlt es an räumlicher Tiefe und Instrumententrennung.

Test-Setup und Kombinationen

Für den umfangreichen Test kamen verschiedene Quellen zum Einsatz:

Fosi K7 (Test): Der günstige Amp bringt den HE-R9 problemlos auf Zimmerlautstärke, kann aber die Schwächen nicht kaschieren. Die Bass-Dominanz bleibt bestehen, die Mitten wirken weiterhin maskiert.

Burson Playmate 3 (Test): Mit dem hochwertigen Burson-DAC/Amp zeigt sich eine leichte Verbesserung in der Kontrolle, besonders im Bass. Die Gesamtcharakteristik bleibt aber unverändert.

Burson Conductor GT4: Auch der Flaggschiff-Amp von Burson kann die grundlegenden Abstimmungsprobleme nicht lösen. Zwar wird der Bass etwas kontrollierter, aber die unausgewogene Signatur bleibt.

Lehmann Audio Linear II: Tja, er heißt nicht ohnehin Linear und gibt brutal wieder was ihm entgegengebracht wird. Leider ist das dem Kopfhörer nicht zuträglich und so kann auch ein hochgelobter Kopfhörerverstärker nichts am Allgemeinbild ändern.

Shanling M5 Ultra (Test): Am DAP zeigt sich die einfache Ansteuerbarkeit des HE-R9. Bereits moderate Lautstärken reichen aus, die Klangprobleme bleiben aber bestehen, bzw. werden durch die basslastigere Abstimmung des M5 Ultra nur noch verstärkt.

ddhifi TC44Pro: Der USB-C-Dongle liefert ausreichend Power, kann aber ebenfalls keine Wunder bewirken.

Bluemini R2R Modul

Ein interessantes Feature ist die Kompatibilität mit HiFiMANs Bluemini R2R Modul. Dieses verwandelt den kabelgebundenen Kopfhörer in ein wireless System mit LDAC, aptX-HD und anderen High-Res-Codecs. Allerdings gibt es Berichte über Rauschprobleme und fehlende iOS-Kompatibilität. Für zusätzliche 150–200 Euro eine nette Option, aber kein Game-Changer.

Preis-Leistung: Von Frechheit zu akzeptabel

Hier liegt wohl der Schlüssel zum Verständnis des HE-R9. Zum ursprünglichen Preis von 599 USD war dieser Kopfhörer schlichtweg eine Frechheit – die Abstimmung rechtfertigt diesen Preis in keiner Weise. Bei den aktuellen Straßenpreisen von 100–150 Euro sieht die Sache anders aus. Für Bass-Heads, die auf Quantität statt Qualität stehen, kann der HE-R9 durchaus interessant sein.

Fazit: Polarisierender Bass-Bomber

Der HiFiMAN HE-R9 ist ein polarisierender Kopfhörer, der eine sehr spezifische Zielgruppe anspricht. Die extreme Bass-Betonung macht ihn für Neutralitäts-Liebhaber ungeeignet, kann aber für bestimmte Genres und Geschmäcker durchaus reizvoll sein. Die Verarbeitung ist solide, wenn auch nicht überragend, das Design Geschmackssache.

Warum HiFiMAN ausgerechnet diesen Kopfhörer als ersten unserer Kooperation schickt, bleibt rätselhaft. Vielleicht wollen sie testen, ob wir ehrlich sind – oder uns direkt vergraulen. Fest steht: Der HE-R9 ist kein schlechter Kopfhörer, aber definitiv ein sehr spezieller. Zum aktuellen Preis kann man ihm seine Eigenarten eher verzeihen als zum ursprünglichen UVP.

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Burson Conductor Voyager: Der Audio-Endgegner droppt seine Granate! https://www.horror-news.com/burson-conductor-voyager-der-audio-endgegner-droppt-seine-granate/ https://www.horror-news.com/burson-conductor-voyager-der-audio-endgegner-droppt-seine-granate/#respond Mon, 02 Jun 2025 17:25:26 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8983 Während wir noch gespannt auf den Burson Conductor GT4 warten, knallt Burson Audio einfach den Conductor Voyager auf den Tisch – und der ist nichts für schwache Nerven! Das neue Flaggschiff ist ab sofort vorbestellbar und bringt alles mit, was Audiophilen-Schwitzhände verursacht. Nach unserem Test des Playmate 3 (der uns echt vom Hocker gehauen hat) jucken uns die Ohren schon jetzt. Stellt euch vor: 10 Watt pure Class-A-PowerDSD512-Support und ein Subwoofer-Modus für Kopfhörer – das ist kein Hörgerät, das ist ein Sonic-Boom in Space-Grey-Optik!

Warum der Voyager deine Playlist sprengt

Der Conductor Voyager positioniert sich als Bursons ultimative All-in-One-Lösung und kombiniert DAC, Class‑A Kopfhörerverstärker und Vorverstärker in einem Gerät. Das Herzstück bildet der ESS9039PRO DAC – der fortschrittlichste Chip von ESS Technology, der mit atemberaubender Auflösung, dynamischem Kontrast und ultra-niedrigen Verzerrungen aufwartet.

Aber wie wir von Burson gewohnt sind, geht es nicht nur um den DAC-Chip selbst. Die vollständig diskrete I/V- und LP-Stufe wurde speziell für den ESS9039PRO entwickelt und arbeitet mit der bewährten Dual-Mono-Architektur und Burson V7 Opamps. Das Ergebnis? Ein lebensechtes, immersives Klangerlebnis, das digitale Signale in pure Emotionen verwandelt.

DAC-Chip from Hell: ESS9039PRO

Im Herzstück des Voyager tickt der ESS9039PRO DAC – ESS Technologies krönende Schöpfung. Dieser Chip zerhackt digitale Signale nicht, er verwandelt sie in adrenalinfreie Klangorgien. Mit 143 dB Kanaltrennung und 0,0005% THD ist das so, als würde man Queen live in der Schädeldecke spüren.

Class-A-Amp mit MMA-Training

Hier geht’s zur Sache: 10 Watt pro Kanal bei 100W Idle-Bias – das ist kein Verstärker, das ist ein Schwergewicht in der K.O.-Runde. Vier Onsemi MJE15032-Transistoren pro Kanal (Made in USA!) jagen selbst hungrige Planar-Magneten in die Knie. Ob du nun 16-Ohm-IEMs oder 300-Ohm-Sennheiser rockst – hier gibt’s 5,2W bis 1W ohne Kompromisse. Und ja, das Gehäuse wiegt stolze 7 kg – damit kannst du im Notfall auch Einbrecher vertreiben.

Head+Sub: Bass, der dir die Jeans zerreißt

Der Head+Sub-Modus ist das Audio-Äquivalent zu einem Haunted House: Offene Kopfhörer + Subwoofer = Kino im Schädel. Egal ob Slayer-Riffs oder Horror-Soundtracks – hier spürst du jeden Basslauf bis in die Zehennägel. Dieses Feature hatten wir schon beim Conductor GT4 im Visier, aber der Voyager zieht nach.

Technik, die begeistert

Was uns besonders freut: Der Voyager unterstützt natives DSD512 und 32-bit/768kHz PCM über den USB‑C XMOS-Eingang. Bluetooth 5.0 mit LDAC, aptX HD und AAC bis zu 24-bit/96kHz ist ebenfalls an Bord – perfekt für alle, die auch mal kabellos hören möchten.

Und für die Gamer: Low-Latency-Modus, der Explosionen schneller als dein Adrenalin ins Ohr jagt.

Anschlusswahnsinn

Kopfhörer: 6,35 mm | 3,5 mm (mit Mikro!) unsymetrisch | 4‑Pin-XLR symetrisch
Digital: USB‑C (DSD512/768kHz PCM), Bluetooth 5.0 (LDAC/aptX HD)
Analog: 2x XLR + 2x RCA rein, 1x XLR + 1x RCA raus

Sille? Hier erwünscht!

Sieben Silent-Power-Module drücken das Rauschen auf 0,8nVrms – 200x leiser als bei Billiggeräten. Optional gibt’s das 480W GaN Fusion Core-Netzteil, das mit 1 MHz Taktfrequenz arbeitet. Das ist so, als würde man einen Ferrari-Motor in ein Einhorn einbauen.

Pre-Order-Bonus: Schnapp dir den Loot!

Burson macht es Früh-Entscheidern schmackhaft: Wer die Standard-Version für $3.799 bestellt, bekommt automatisch die Deluxe-Version ($4.399). Bei der Deluxe-Bestellung gibt’s das Upgrade zur Max-Version ($4.999) gratis dazu. Die Vorbestellungen laufen bis zum 15. Juni, der Versand startet Mitte Juni 2025.

Voyager-Serie: Was ist da noch im Köcher?

Der Burson Soloist Voyager ist für viele Kopfhörer-Fans der absolute Traum, wenn es um Verstärker geht. Aber jetzt stellt sich die Frage: Kommt da was Neues? Die Bilder vom Burson Conductor Voyager lassen schon mal aufhorchen: Die Silent Power 02 Module sehen anders aus als beim Soloist. Außerdem werkeln im Conductor Voyager nur noch vier OpAmps – beim Soloist waren’s noch sieben. Schaut euch mal die neue Fernbedienung an! Und weil Burson schon die kleineren Serien auf Vordermann gebracht hat, ist die Sache eigentlich klar: Mit dem Release des Conductor Voyager dürfte auch ein Upgrade des Soloist Voyager nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Unser Fazit

Nach den durchweg positiven Erfahrungen mit dem Playmate 3, den wir bereits ausführlich getestet haben, und dem anstehenden Test des Conductor GT4, sind unsere Erwartungen an den Burson Conductor Voyager entsprechend hoch. Die technischen Daten lesen sich jedenfalls vielversprechend, und Bursons Ruf für musikalische, warme Klangsignatur spricht für sich.

Wer auf der Suche nach einer Premium-All-in-One-Lösung ist und bereit ist, entsprechend zu investieren, sollte sich den Voyager definitiv näher ansehen. Wir stehen schon Schlange fürs Testgerät – bleibt dran, sonst verpasst ihr, wie der Voyager unsere Gehörgänge kolonisiert!

Pre-Order: bursonaudio.com/shop/conductor-voyager

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Aiyima A80 — Budget-Kraftpaket mit Tuning-Potential https://www.horror-news.com/aiyima-a80-budget-kraftpaket-mit-tuning-potential/ https://www.horror-news.com/aiyima-a80-budget-kraftpaket-mit-tuning-potential/#respond Wed, 14 May 2025 11:46:33 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8854 Wenn Look und Sound sich duellieren

Der Aiyima A80 ist ein kompakter Class‑D Vollverstärker mit integriertem DAC, der optisch beeindruckt und klanglich solide abliefert – aber kann er mehr als nur gut aussehen? Ein Testbericht über Halo-Effekte, versteckte Potenziale und die Frage, ob man einem Budget-Verstärker eine Persönlichkeitstransplantation verpassen kann.

Einleitung: Der Halo-Effekt und auditive Selbsttäuschung

Kennt ihr den Halo-Effekt? Das ist dieses fiese psychologische Phänomen, bei dem wir automatisch annehmen, dass attraktive Menschen auch schlauer, talentierter und kompetenter sind. Klingt unfair, ist aber Realität – und bei Audio-Gear funktioniert’s genauso. Zeig mir zwei technisch identische Verstärker, wobei einer aussieht wie ein High-End-Gerät und der andere wie ein 90er-Jahre-Relikt, und ich sage dir, welcher “besser klingt”. Zumindest vorübergehend, denn unser Gehör lässt sich leicht täuschen.

Als der Aiyima A80 bei mir ankam, war mein erster Gedanke: “Wow, der macht optisch echt was her!” Ein schickes Display, eine cleane Front, ein massiver Drehregler – da kriegen Gadget-Liebhaber feuchte Augen. Aber Moment mal, wir sind hier nicht auf Instagram – bei Audio-Equipment zählt am Ende der Sound. Oder etwa doch nicht? Lasst mich euch durch diesen Test führen, denn beim A80 ist nicht alles so eindeutig, wie es scheint.

Technische Daten, Features und Preis: Auf dem Papier ein Knaller

Der Aiyima A80 ist ein Class-D-Verstärker für rund 200 Euro und bietet für diesen Preis eine beeindruckende Feature-Liste. Mit einer maximalen Ausgangsleistung von 300 Watt pro Kanal an 4 Ohm (realistisch sind es eher 200 Watt kontinuierlich) bringt er ordentlich Power mit. Im Inneren werkelt der TPA3255-Verstärkerchip – der gleiche, der auch im Vorgänger A70 verbaut war. Auch die PFFB-Technologie (Post-Filter Feedback Loop) und die NE5532-Operationsverstärker kennen wir bereits vom A70.

Was den A80 vom Vorgänger unterscheidet, ist vor allem der integrierte ES9038Q2M DAC-Chip, der hochauflösende Audiodaten verarbeiten kann – bis zu 32-Bit/384 kHz über USB und sogar DSD512. An Anschlüssen mangelt es nicht: USB‑C, optisch, koaxial, symmetrische und unsymmetrische Analogeingänge sowie ein Subwoofer-Ausgang. Dazu kommt Bluetooth 5.1 mit aptX HD (leider kein LDAC) – praktisch für alle, die auch mal schnell vom Smartphone Musik streamen wollen.

Das Gerät hat eine THD (Klirrfaktor) von nur 0,006% und ein Signal-Rausch-Verhältnis von 109 dB – auf dem Papier beeindruckende Werte für diese Preisklasse. Für die volle Power sollte man allerdings das separat erhältliche 48V-Netzteil dazukaufen, das etwa 20 Euro extra kostet. Mit dem normalen Netzteil funktioniert der A80 zwar auch, kann aber nicht sein volles Potenzial entfalten.

Design und Verarbeitung: Kleines Kraftpaket mit Wow-Faktor

Optisch macht der A80 einiges her. Das kompakte Aluminiumgehäuse (etwa so groß wie zwei dicke Taschenbücher nebeneinander) wirkt hochwertig und solide verarbeitet. Die Front wird vom großen Farbdisplay dominiert, das je nach Einstellung ein oder zwei VU-Meter oder einen Spektrumanalysator anzeigen kann – ein echter Hingucker auf dem Schreibtisch. Der große Metall-Drehregler fühlt sich wertig an und lässt sich präzise bedienen.

Die Rückseite bietet alle wichtigen Anschlüsse, gut beschriftet und logisch angeordnet. Auch die mitgelieferte Fernbedienung ist funktional, wenn auch nicht gerade ein Beispiel für Premium-Design. Insgesamt wirkt der A80 deutlich wertiger, als sein Preis vermuten lässt – hier haben die Ingenieure ganze Arbeit geleistet.

Besonders cool sind die Visualisierungsoptionen: Ob klassische VU-Meter oder Spektrumanalysator – das Display macht immer eine gute Figur und lässt sich in der Helligkeit anpassen. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich mehr auf die tanzenden Anzeigen starre als auf meine Lautsprecher. Guilty pleasure für jeden Technik-Nerd!

Bedienung und Features: Intuitiv und durchdacht

Die Bedienung des A80 erfolgt hauptsächlich über den zentralen Drehregler: Drehen ändert die Lautstärke, kurzes Drücken öffnet das Menü, weiteres Drehen wechselt zwischen den Optionen, erneutes Drücken bestätigt die Auswahl. Einfacher geht’s kaum, und nach wenigen Minuten hat man den Dreh raus (Wortspiel beabsichtigt).

Im Menü finden sich alle wichtigen Einstellungen: Eingangswahl, Display-Optionen sowie Bass- und Höhenregler. Letztere sind besonders praktisch, um den Klang an den eigenen Geschmack oder an schwierige Raumakustik anzupassen. Die elektronische Lautstärkeregelung arbeitet präzise und ohne hörbare Stufen – selbst bei niedrigen Pegeln.

Eine clevere Funktion ist der Auto-Standby-Modus: Erkennt der A80 einige Zeit kein Signal, schaltet er sich in den Energiesparmodus und wacht automatisch wieder auf, sobald Musik anliegt. Alternativ kann man auch den 12V-Trigger nutzen, um den Verstärker zusammen mit anderen Komponenten zu steuern. Smart gelöst!

Klangeigenschaften: Solide Basis mit Charakternuancen

Jetzt zum Entscheidenden: Wie klingt der A80? Nach ausgiebigem Hören mit verschiedenen Musikstilen und Lautsprechern würde ich den Klang als warm, ausgewogen und angenehm beschreiben, aber nicht als herausragend. Der A80 liefert einen soliden, kräftigen Sound mit straffen Bässen, klaren Mitten und seidigen Höhen. Für seine Preisklasse macht er vieles richtig, ohne dabei in irgendeinem Bereich zu glänzen.

Im direkten Vergleich zum Vorgänger A70 fällt auf, dass der A80 weicher und weniger detailreich klingt. Beim Hören von Portrait of a Headless Man (Live) waren die Streicher durch den A80 weniger texturreich, die Bühnenabbildung etwas diffuser und weniger fokussiert. Als der Song an Intensität zunahm, konnte der A80 nicht die gleiche Energie und Attacke liefern wie der A70 – der dramatische Effekt ging teilweise verloren.

Bei etwas aggressiverer Musik zeigen sich die Unterschiede ebenfalls: “Everything is quiet now” klang über den A70 knackiger und klarer. Allerdings kann diese Charakteristik des A70 bei hellen Aufnahmen oder längeren Hörsessions auch ermüdend wirken. Der sanftere Charakter des A80 ist in solchen Situationen von Vorteil – er klingt nie aggressiv oder aufdringlich.

Die Leistungsreserven des A80 sind für normale Wohnzimmer oder Desktopsetups mehr als ausreichend. Selbst anspruchsvollere Lautsprecher wie meine B&W‑Standboxen trieb er zu ordentlichen Pegeln, ohne zu verzerren oder dünn zu klingen. Die Class-D-Architektur sorgt zudem für minimale Wärmeentwicklung – praktisch bei beengten Platzverhältnissen.

Op-Amp-Tuning: Die Persönlichkeitstransplantation

Hier wird’s spannend: Anders als bei Menschen kann man dem A80 tatsächlich eine “Persönlichkeitstransplantation” verpassen. Die verbauten NE5532-Operationsverstärker sind solide Standardkost, aber weit entfernt vom Optimum. Mit etwas Schraubergeschick lassen sie sich austauschen – mit teils dramatischen Klangverbesserungen.

Der Eingriff ist überraschend einfach: Vier Schrauben an der Rückseite und zwei an der Unterseite lösen, dann die Platine vorsichtig herausziehen (Achtung beim Flachbandkabel zum Display!). Auf der Platine findet man ein Paar NE5532-Op-Amps, die für die Signalverarbeitung zuständig sind.

In Tests mit hochwertigen Burson Audio V7 Vivid Op-Amps (ca. 169 Dollar) verbesserte sich der Klang signifikant: größere Bühne, präzisere Abbildung, klarere Trennung der Instrumente und insgesamt höhere Auflösung. Plötzlich spielte der A80 in einer ganz anderen Liga! Genauso ergeht es ihm, wenn man Sparkos Dual Op Amps SS3602 einbaut. Wer vor der Investition zurückschreckt (immerhin fast so teuer wie der Verstärker selbst), kann auch günstigere Alternativen wie OPA828 oder OPA627 probieren, die ebenfalls deutliche Verbesserungen bringen sollten.

Beim Einbau größerer diskreter Op-Amps ist etwas Vorsicht geboten: Sie können gegen benachbarte Kondensatoren drücken und den Gehäusedeckel berühren. Mit etwas Fingerspitzengefühl funktioniert es aber problemlos, und der leichte Kontakt zum Gehäuse unterstützt sogar die Kühlung. Leider konnten wir unsere Sparkos Super Dual SS2590 nicht einbauen, da der Platz einfach nicht ausreicht. Wir ordern demnächst mal Dip 8 Verlängerungen. Mal sehen.

Vergleich und Einordnung: Was bekommt man für sein Geld?

Im Vergleich zu anderen Geräten in dieser Preisklasse positioniert sich der Aiyima A80 als vielseitige Komplettlösung mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Kombination aus kraftvollem Verstärker, hochwertigem DAC und zahlreichen Anschlussmöglichkeiten findet man selten für unter 250 Euro.

Der direkte Vorgänger A70 klingt detaillierter und dynamischer, bietet aber weniger Features und kein modernes Display. Geräte wie der Fosi Audio V3 Mono könnten klanglich überlegen sein, sind aber nicht so vielseitig ausgestattet. Der WiiM Amp wäre ein interessanter Vergleichskandidat mit ähnlichem Funktionsumfang.

Was den A80 auszeichnet, ist die Kombination aus attraktivem Design, einfacher Bedienbarkeit und solider Klangqualität – plus dem Potenzial für Upgrades. Für Desktop-Setups oder kleinere Wohnzimmer, wo Platz begrenzt ist, bietet er eine kompakte All-in-One-Lösung ohne den typischen “Mini-Anlagen-Sound”.

Fazit: Für wen lohnt sich der A80?

Nach ausgiebigem Testen bin ich zum Schluss gekommen: Der Aiyima A80 ist ein beeindruckendes Gesamtpaket, das vor allem durch seine Vielseitigkeit und sein Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Er ist nicht der klangliche Überflieger seiner Preisklasse, bietet aber eine solide Basis mit Tuning-Potenzial.

Besonders empfehlenswert ist er für:

  • Desktop-Setups oder kleine Wohnräume mit begrenztem Platz
  • Hörer mit helleren Lautsprechern oder Vorliebe für längere Sessions
  • Technik-Fans, die alle gängigen Anschlussoptionen benötigen
  • Bastler, die das Potenzial durch Op-Amp-Tausch ausreizen möchten

Weniger geeignet ist er für:

  • Absolute Klangpuristen, die den letzten Funken Detail heraushören wollen
  • Hörer mit bereits warmen, entspannten Systemen, die mehr Klarheit brauchen
  • Klassik-Fans, die maximale Instrumentenseparation und Dynamik suchen

Der Aiyima A80 beweist, dass der Halo-Effekt nicht alles ist: Er sieht fantastisch aus und klingt gut, aber nicht so gut, wie sein Aussehen vermuten ließe. Dafür bietet er ein enormes Upgrade-Potenzial durch den Op-Amp-Tausch – sozusagen ein audiophiles Tuning für Budget-Hörer.

Für rund 200 Euro (plus eventuell 20 Euro für das stärkere Netzteil) bekommt man einen äußerst vielseitigen Verstärker, der in praktisch jedes Setup passt und leicht mitwachsen kann. Die vergleichsweise einfache Möglichkeit, den Klang durch Op-Amp-Tausch zu verbessern, macht den A80 zu einer zukunftssicheren Investition, die lange Freude bereiten kann.

Wenn man bedenkt, wie wenige Kompromisse man bei diesem Preis eingehen muss, ist der Aiyima A80 ein echter Geheimtipp für preisbewusste Audiophile und ein würdiger Neuzugang in der wachsenden Welt erschwinglicher High-Performance-Audio-Geräte

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Meine Kopfhörer-Journey: Vom Walkman zum audiophilen Setup https://www.horror-news.com/meine-kopfhoerer-journey-vom-walkman-zum-audiophilen-setup/ https://www.horror-news.com/meine-kopfhoerer-journey-vom-walkman-zum-audiophilen-setup/#respond Thu, 24 Apr 2025 12:24:30 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8682 Ein persönlicher Erfahrungsbericht über mehr als drei Jahrzehnte Klangsucht, analog bis digital und wieder zurück – und warum die Kabelwelt doch die beste ist.

Die analogen Anfänge: Walkman, Discman & MiniDisc

Kopfhörer begleiten mich schon seit meiner Kindheit. Wie viele Kinder der 90er startete ich mit einem klassischen Walkman und den obligatorischen, dünnen Bügelkopfhörern, die damals zum Standard-Equipment gehörten. Meine akustische Welt bestand hauptsächlich aus Kassetten mit Radioaufnahmen und geschenkten Hörspielen — der absolute Luxus für einen Musikfan im Taschenformat!1

Mit dem Siegeszug der CD kam der Quantensprung in Form eines Panasonic SL‑S 320, den mir meine Eltern zu Weihnachten schenkten. Die mitgelieferten Earbuds mit der Kabelfernbedienung waren für damalige Verhältnisse der absolute Hit. Diesen CD-Player habe ich überallhin mitgeschleppt — und erstaunlicherweise überlebten die Kopfhörer dabei länger als erwartet.

Dann kam die MiniDisc-Ära — und was für ein Game-Changer das war! Nach endlosem Betteln bei meinen Eltern wurde ich stolzer Besitzer eines Sharp MD-MS701H Mini Disk Recorders. Das Ding war einfach sexy! Man konnte seine eigene Musik “aufnehmen” — meist von ausgeliehenen CDs — und das in einer Qualität, die deutlich besser war als die der Kassetten. Ich habe eine Disk nach der anderen befüllt und das Teil wie einen Schatz überallhin getragen. Natürlich hatte das Aluminium-Gehäuse seine Schwachstellen — irgendwann verbog sich der Diskeinschub, was man dann händisch zurückbiegen musste. Auch das Display der Kabelfernbedienung zeigte mit der Zeit Verschleißerscheinungen.

Die digitale Revolution: MP3-Player & iPod Classic

Mit dem Skateboarden begann mein Player dann zu leiden. Gleichzeitig hielten MP3s Einzug in mein Leben, und dank Zugriff auf einen Brenner grub ich meinen Discman wieder aus. Dieser musste jedoch bald einem der ersten rudimentären MP3-Player weichen — mit sagenhaften 128MB Speicher (ja, Megabyte, kein Tippfehler!). Zum Glück hatte ich inzwischen einen gut bezahlten Nebenjob, sodass ich mir einen iriver SlimX iMP-550 leisten konnte. Mein Skate-Bag war entsprechend ausgestattet: ein praktischer CD-Halter, in dem die Silberlinge ohne Hülle ihren Platz fanden. Die Scheiben sahen nach einer Weile zwar aus, als hätten sie den dritten Weltkrieg überlebt, aber so war das damals eben.

In dieser Zeit ging ich durch zahllose Ear-Buds. Die günstigen zerbrachen schnell, aber selbst die teuren fielen entweder beim Skaten runter und landeten unter den Rollen, oder die extrem dünnen Stiele brachen aus heiterem Himmel. Es war wie ein Fluch – kaum hatte man gute Kopfhörer, zerstörte sie der Audio-Gott persönlich.

Trotz aller technischen Herausforderungen war Musik für mich allgegenwärtig. Ich kaufte CD um CD und schleppte sie überall mit hin. Heute sehen sie entsprechend mitgenommen aus — authentische Kampfspuren eines intensiven Musiklebens.

Der nächste Meilenstein war ein iPod Classic mit 80GB — ein absolutes Traumgerät! Mit einer Teufel Dockingstation zu Hause und einem JBL Portable-Speaker beim Skaten war ich komplett ausgestattet. Der iPod diente mir sogar als Wecker im Studium, bis die Dockingstation irgendwann den Geist aufgab. Zwischenzeitlich leisteten meine Koss Plugs treue Dienste, wechselten dann aber zum iPhone, das ich seit dem 3G-Modell etwa alle zwei Jahre aktualisiert habe.

Gaming & Streaming: Neue Hörwelten erschließen sich

Parallel zum mobilen Musikgenuss war PC-Gaming ein großes Thema, und auch hier wurden etliche “billige” Kopfhörer durchgenudelt, bis irgendwann Speedlink Medusas in meinem Setup landeten. Mein digitales Musikleben wanderte von iTunes zu Spotify, sobald der Dienst in Deutschland verfügbar wurde. Mit dem praktischen Telekom-Deal, bei dem der Spotify-Traffic nicht auf das monatliche Volumen angerechnet wurde, explodierte mein Musikkonsum förmlich. Plötzlich war jeder Tag ein Festival – nur eben ohne die schlammverkrusteten Schuhe und überteuerten Getränke.

Zunächst blieb ich den kabelgebundenen Over-Ears treu, wechselte dann aber zu Bose QC25 und später QC35. Die QC25 haben irgendwann kapituliert, während die QC35 noch immer auf dem Schreibtisch meiner Frau ihren Dienst tun – ein Beweis dafür, dass Qualität sich durchsetzt, selbst wenn der audiophile Snob in mir mittlerweile die Nase rümpft.

Der Arbeitskopfhörer: Konzentration & Meetings

Bei der konzentrierten Arbeit am Bildschirm entdeckte ich die unglaubliche Kraft der Musik als Fokushelfer. Sie ließ mich in einen Tunnel eintauchen, in dem alles um mich herum verschwand. Ich wurde eins mit der Musik, meinen Gedanken und der Arbeit. Zeit und Raum lösten sich auf, während ich eine Lösung nach der anderen entwickelte. Diese Flow-Zustände sind für mich mittlerweile essenziell – sie machen den Unterschied zwischen einem produktiven Tag und einem, an dem ich mich wie ein Hamster im Rad fühle.

Mit jedem Arbeitgeberwechsel nahm die Zahl der Meetings zu, was sich immer weiter zuspitzte und mich zunehmend einengte. Die Meetings fühlten sich an wie im Aquarium — geschlossene Kopfhörer mit Noise-Cancelling, schlecht belüftet, heiße Ohren und Schweiß. Ich lief schier Amok unter diesen Klanghauben, sodass eine Alternative her musste. Die Vorstellung, täglich acht Stunden mit diesen Ohrensaunen zu verbringen, war so verlockend wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung.

Nach intensiver Recherche und Überlegungen zum Budget entschied ich mich für die Beyerdynamic DT1990 Pro — ein offener Kopfhörer, der meinen Musikgenuss auf ein neues Level heben sollte. Es war Liebe auf den ersten Klang!

Die audiophile Wende: Offene Kopfhörer verändern alles

Die DT 1990 Pro sind seit sechs Jahren meine treuen Begleiter, und ich trage sie nach wie vor mit Begeisterung. Meetings sind mit ihnen ein völlig neues Erlebnis: Ich höre meine eigene Stimme beim Sprechen, was die Kommunikation unglaublich angenehm macht. Sie werden zwar warm am Kopf, aber verglichen mit den Bose-Kopfhörern ist das ein Kinderspiel. Klanglich bewegen wir uns hier in einem ganz anderen Universum – das wäre, als würde man einen Trabant mit einem Porsche vergleichen.

Natürlich musste dann auch ein passender DAC her. Mit dem ifi Hip Dac fand ich einen teilweise mobilen Begleiter. Ehrlich gesagt habe ich ihn dann doch selten unterwegs genutzt, was die Anschaffung aus dieser Perspektive vielleicht nicht optimal erscheinen lässt. Klanglich war es jedoch ein Volltreffer, und das zählte am Ende.

Für jemanden, der mehrere tausend Stunden pro Jahr mit Kopfhörern verbringt, hatte ich bis dahin erstaunlich wenig experimentiert. Nicht aus Abneigung — mir fehlte einfach der zündende Funke. Womöglich war ich auch unbewusst besorgt, dass ein tieferer Einstieg in die Audiophilie mein Bankkonto in ähnlicher Weise ruinieren würde wie meine Plattensammlung. Spoiler: Diese Befürchtung war absolut berechtigt.

Neue Horizonte: Hifiman Arya Stealth & Die Lehmann Audio Entdeckung

Im letzten Sommer packte mich kurzzeitig das Verlangen, etwas Neues auszuprobieren. Ich besorgte einen Hifiman Arya Stealth, über den ich im Netz viel Gutes gelesen hatte. Ich wollte ihn testen und darüber schreiben, was ich leider schuldig geblieben bin. Klanglich war der Kopfhörer beeindruckend, aber der Tragekomfort ließ zu wünschen übrig. Die ovalen Ohrmuscheln drückten auf meine Kieferknochen und störten beim Sprechen in Meetings – ein eigenartiges Gefühl, das mich letztlich wieder zum Bewährten zurückkehren ließ. Es war, als würde ich versuchen, mit einem Ferrari einkaufen zu fahren – beeindruckend, aber unpraktisch.

Dann kam ein schicksalhaftes Telefonat mit Norbert Lehmann. Eigentlich rief ich an, um seine Gerätefüße zu testen, und plötzlich standen zwei Lehmann Audio Kopfhörerverstärker bei mir. Klingt wie ein erfolgreiches Verkaufsgespräch, war es aber nicht! Norbert fragte irgendwann nach meinem Beruf, und ich erzählte, dass ich den ganzen Tag mit Kopfhörern vor dem Bildschirm sitze, Musik höre oder in Meetings bin.

Sofort war er Feuer und Flamme und berichtete von seinen Linear und Linear II Kopfhörerverstärkern. Wie er blindlings einen Test gewann, ohne selbst davon zu wissen, oder sich Studios bei ihm meldeten, weil seine Linear-Serie hervorragende Arbeit leistet. Wie Sennheiser diese Verstärker zur Präsentation neuer Kopfhörer nutzt. Norbert gab mir umfangreiches Material zu seinen Verstärkern mit, aus dem ich seitenweise zitieren könnte. Diese Geschichten sind aber aus seinem Mund wahrscheinlich noch viel spannender – der Mann spricht über Audio-Equipment mit der gleichen Leidenschaft, mit der andere über ihre Fußballmannschaft reden.

Da er selbst auf HiFi-Veranstaltungen ausstellt, wird er dort sicherlich das ein oder andere über seine Geräte erzählen — vielleicht sogar die Geschichte, die ich hier gerade zusammenschreibe.

Das ultimative Setup: Tiefeintauchen in die Kopfhörerverstärker-Welt

Aufhänger meines Interesses war Norberts Aussage, dass viele seiner Profi-Kunden berichten, sie seien nach einem Arbeitstag viel entspannter oder könnten längere Mix-Sessions absolvieren, seitdem sie Lehmann Audio’s Linear Kopfhörerverstärker nutzen.

Also ran an den Speck! Ich habe den Linear etwa zwei Wochen intensiv genutzt, was in meinem Fall etwa 120 Stunden entspricht. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich in neue Themen mit Haut und Haaren stürze, bis ins kleinste Detail eintauche und alles ausprobiere, was in Reichweite ist. Wenn ich ein Thema anfasse, dann richtig – Halbgares gibt’s nicht.

Gesagt, getan: Weitere DACs mussten her! Mein ifi HipDac war ein Anfang, aber nicht genug. Schnell gesellten sich der Fosi Audio K7 und ZD3 dazu – beide absolute Preis-Leistungs-Kracher, wie wir bereits in unserem K7-Test festgestellt haben. Außerdem hatte ich bereits den Shanling M5 Ultra, der ebenfalls hervorragend als DAC funktioniert. Zum krönenden Abschluss experimentierte ich mit einem Burson Audio Playmate 3 Deluxe und verschiedenen OpAmps. Der Vorteil: Einige dieser Geräte haben eigene Verstärkung, wodurch ich sie direkt gegen den Linear testen konnte.

Selbstverständlich schleppte ich den Linear (und später den Linear II) auch ins Wohnzimmer, schloss ihn an den Plattenspieler an und testete ihn mit dem WiiM Ultra und dem Eversolo DMP-A6 Master Edition. Ein wahrhaft umfangreiches Zuspieler-Setup! Meine Frau beäugte das wachsende Equipment-Arsenal zunächst mit Skepsis, ließ sich aber schnell von den klanglichen Unterschieden überzeugen – ein klassischer “Aha”-Moment, der jeden Audiophilen mit Stolz erfüllt.

Bei den Kopfhörern startete ich mit meinen bewährten DT 1990 Pro und rüstete später auf einen Audeze LCD‑X auf. Ich überlegte, noch weitere Kopfhörer hinzuzuziehen, aber irgendwann sprengt das alle Grenzen. Nach mittlerweile über 400 Stunden mit dem Audeze denke ich, ein gutes Gefühl dafür entwickelt zu haben, was wie, wo und wann am besten funktioniert.

Mein Schreibtisch glich zeitweise einem Schlachtfeld mit Kabelsalat, das selbst hartgesottene IT-Systemadministratoren zum Weinen gebracht hätte. Nach und nach verbannte ich jedoch Geräte, die ich ausgiebig getestet hatte, und sitze nun beim Schreiben nur noch mit dem Burson Audio Playmate 3 Deluxe, dem Audeze LCD‑X und dem Lehmann Linear II hier. Wahrscheinlich, weil ich diese Schätze bald wieder abgeben muss und den Klang noch ein wenig zelebrieren möchte – wie ein letztes opulentes Mahl vor einer Diät.

Als Verbindungskabel nutze ich die Sommer Cable Epilogue. Hier muss ich mir wirklich ein zweites Paar zulegen, denn das ständige Umstöpseln nervt gewaltig – besonders weil die Stecker so verdammt stramm sitzen. Ein Kabelwechsel fühlt sich jedes Mal an, als würde man einen eingeklemmten Zahn ziehen.

Ausblick: Die Reise geht weiter

Ich denke, ich bleibe an diesem Thema dran. Das Schöne ist, dass ich diese Tests relativ einfach während der Arbeit durchführen kann und quasi ständig daran arbeiten kann – einer der wenigen Vorteile, wenn man den ganzen Tag vor dem Rechner sitzt.

Aktuell liegt hier noch der Douk Audio K5, den ich gelegentlich höre. Ich bin der Meinung, dass man nicht nur hochpreisige DACs testen sollte, sondern sich breit aufstellen muss. Es gibt immer wieder Perlen, die aus der Masse herausstechen, und ich möchte auch gerne Produkte empfehlen, die nicht unbedingt eine Niere und Leber kosten. Schließlich sollte guter Sound nicht ausschließlich denjenigen vorbehalten sein, die einen Kleinwagen dafür opfern können.

Es liegt mir am Herzen, auch jüngeren Menschen den Weg zu gutem HiFi zu zeigen. Ich denke, dass diese trotz Spotify und Co. durchaus bereit sind, sich dem Thema zu öffnen – nur eben auf ihre eigene Art und Weise. Denn letztendlich geht es nicht darum, wer das teuerste Equipment hat, sondern wer die tiefste Verbindung zur Musik aufbauen kann – und manchmal ist der Weg dorthin eben ein besserer Kopfhörer oder ein feiner Verstärker.

Derzeit warten wir noch auf den Fosi Audio i5 (wir berichteten), für den gerade die Kickstarter-Kampagne gestartet ist. Außerdem sind wir mit Hifiman im Gespräch, und auch hier wird in Zukunft etwas kommen. Mit Audeze wird es nach der HIGH END 2025 in die nächste Runde gehen – ich bin bereits jetzt gespannt wie ein Flitzebogen, was die nächste Qualitätsstufe zu bieten hat.

Unsere Bestrebungen unterstreichen wir mit unserer Akkreditierung für die HIGH END 2025, an der wir als Presse-Partner teilnehmen werden. Mal sehen, was wir dort alles erleben! Ich werde sicherlich mit brennenden Ohren zurückkehren – aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Man darf also gespannt sein, und ich hoffe, mit meinen Interessen auch eure zu treffen, um dann interessante Beiträge zu schreiben. Denn eines ist klar: Die Reise in die audiophile Welt ist ein Marathon, kein Sprint – und wir haben gerade erst begonnen, warm zu laufen.

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IOTAVX AVX 17 – Purismus, Power und Präzision fürs Heimkino https://www.horror-news.com/iotavx-avx-17-purismus-power-und-praezision-fuers-heimkino/ https://www.horror-news.com/iotavx-avx-17-purismus-power-und-praezision-fuers-heimkino/#respond Thu, 17 Apr 2025 12:52:32 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8757 Die IOTAVX AVX 17 AV-Vorstufe war für mehrere Monate unser audiophiler Mitbewohner. Genau genommen hatten wir das komplette IOTAVX AVX17 + 2x AVXP1 (hier gehts zu unserem Test) Paket im Test, aber ich entschied mich, die Geräte separat zu betrachten. Was diese Vorstufe von der Masse abhebt? Ein konsequenter Fokus auf Hardware-Exzellenz statt Software-Magie – und ob das wirklich funktioniert, erfahrt ihr in diesem ungeschönten Test.

Transparenz first

Der AVX 17 wurde uns kostenlos vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Klingt nach Beeinflussung? Keine Sorge – wie immer bleiben wir kompromisslos ehrlich und neutral. Bei uns gibt’s keine PR-Floskeln, sondern die nackte Wahrheit – egal ob ein Produkt glänzt oder spektakulär versagt.

Die Grundidee: Hardware first, Software second

IOTAVX verfolgt mit der AVX 17 einen völlig anderen Ansatz als Mainstream-Hersteller wie Denon und Marantz oder High-End-Marken wie StormAudio und Trinnov. Statt Kunden mit automatischen Einmesssystemen und komplexen Raumkorrekturen zu beeindrucken, konzentrieren sie sich auf erstklassige Hardware und geben euch mächtige manuelle Werkzeuge an die Hand.

Die Philosophie dahinter ist simpel: Hochentwickelte Algorithmen wie Audyssey, Dirac Live oder Trinnovs proprietäre Lösungen verschlingen Entwicklungsbudgets – und diese Kosten landen zwangsläufig bei uns als Endkunden. IOTAVX hat stattdessen entschieden, das Budget in exzellente Hardware zu stecken und bei der Software auf das Wesentliche zu reduzieren, ohne auf wichtige Codecs wie Dolby Atmos und DTS:X zu verzichten.

Ihr bekommt zwar kein vollautomatisches Audio-Wunderwerk, dafür aber leistungsstarke manuelle Werkzeuge für Audio-Enthusiasten. Etwas Bastelarbeit ist also gefragt – aber für Audiophile und Heimkino-Fans, die wissen wollen, was in ihrem Setup wirklich steckt, ist genau das ein Grund zum Feiern!

Lieferumfang und technische Daten: Vollausstattung ohne Schnörkel

Zum Lieferumfang gibt’s nicht viel zu sagen: Netzkabel, Fernbedienung, Einmessmikro, 4x Trigger-Kabel, das Gerät selbst und eine Anleitung – mehr braucht’s auch nicht. Das eigentliche Highlight ist die innere Ausstattung: Die AVX 17 bietet satte 17 Kanäle, aufgeteilt in 13.4, womit Setups bis zu 7.4.6 möglich sind. Alle wichtigen Formate wie Dolby Atmos und DTS:X werden unterstützt – hier gibt’s keine Kompromisse.

Die Anschlussvielfalt ist beeindruckend:

  • 17 Cinch-Ausgänge
  • 17 XLR-Ausgänge (für maximale Signalqualität)
  • 3 analoge Cinch-Eingänge (ideal für Plattenspieler, Streamer oder CD-Player)
  • 2 koaxiale und 2 optische Digitaleingänge
  • 6 HDMI 2.0b Eingänge und 2 HDMI 2.0b Ausgänge (mit HDCP 2.2, 4K, HDR10 und Dolby Vision)
  • Bluetooth 5.0 mit aptX-HD

Die zwei HDMI-Ausgänge sind besonders praktisch, wenn ihr beispielsweise TV und Beamer parallel betreiben wollt. Der erste HDMI-Ausgang unterstützt zudem ARC, um den Sound vom TV zurück an die AV-Vorstufe zu leiten.

Verarbeitung und Software: Wo Licht ist, gibt’s auch Schatten

Die Verarbeitungsqualität der AVX 17 ist absolut high-end. Das massive Metallgehäuse, die hochwertigen Anschlüsse und das informative Frontdisplay schreien förmlich “Ich bin ein audiophiles Kraftpaket!” Hier gibt’s nichts zu meckern – IOTAVX unterstreicht ihren Anspruch, kompromisslose Qualität zu liefern.

Die Software hingegen ist… sagen wir mal… funktional statt sexy. Hier gibt’s keine hochglanzpolierte Benutzeroberfläche, sondern eine zweckmäßige, teils pixelige Darstellung. Ehrlich gesagt: Wer braucht Schnickschnack, wenn die Funktionalität stimmt?

Das integrierte Einmesssystem erkennt die Abstände der Lautsprecher zur Hörposition erstaunlich präzise und erleichtert die Grundeinrichtung enorm. Die rudimentären DSP-Filter sind für den Anfang durchaus brauchbar – das wahre Highlight ist jedoch der extrem flexible parametrische EQ:

  • 11 Bänder für die Hauptkanäle (Links, Rechts, Center)
  • 7 Bänder für weitere Kanäle (Surround, Surround-Back, Atmos)
  • 5 Bänder für jeden der vier Subwoofer-Ausgänge1

Was fehlt? Auf moderne Komfortfunktionen wie Streaming, Netzwerkanschluss, WLAN und Multiroom müsst ihr verzichten. Die AVX 17 unterstützt allerdings eine zweite Zone für Musik in einem anderen Raum. Der interne DAC verarbeitet Signale bis 192kbit – völlig ausreichend für Filmgenuss und Musik. Ein Phono-Vorverstärker ist ebenfalls nicht an Bord, also plant entsprechend, wenn ihr Vinyl hören wollt.

Ersteinrichtung: Schnell, aber noch nicht perfekt

Die Ersteinrichtung geht erstaunlich flott von der Hand. Mit dem automatischen Einmesssystem erzielt man bereits akzeptable Ergebnisse – perfekt für einen ersten Höreindruck. Schon nach dieser grundlegenden Einrichtung kann man direkt mit dem Hören beginnen und bekommt einen soliden Eindruck vom Potenzial des Systems.

Nach den ersten Filmen haben wir allerdings die Lautstärken einzelner Kanäle manuell angepasst. Die Atmos-Kanäle waren für unseren Geschmack etwas zu zurückhaltend, weshalb wir sie um 1,5dB angehoben haben – genau diese Flexibilität macht die AVX 17 so interessant.

Einmessung mit REW: Jetzt wird’s richtig geil!

Wer das volle Potenzial der AVX 17 ausschöpfen will, sollte sich mit der Software Room EQ Wizard (REW) vertraut machen und ein kalibriertes Messmikrofon besorgen. Wir haben ein miniDSP UMIK1 verwendet, die Kalibrierungsdaten in REW importiert und dann jeden Kanal einzeln vermessen.

Zugegeben: Bei so vielen Kanälen ist das ein ordentliches Stück Arbeit – ähnlich wie wenn ihr eure erste Platte auf Vinyl hört und realisiert, dass ihr jetzt ein ganzes Kaninchenloch an audiophilen Möglichkeiten entdeckt habt. Nach den Messungen haben wir die Parameter berechnet – REW macht das zum Glück recht einfach – und dann manuell über die Fernbedienung in die AVX 17 eingegeben.

Klingt mühsam? Ist es auch! Aber das Ergebnis ist absolut beeindruckend. Wir haben natürlich auch ein paar Feinheiten nach unserem persönlichen Geschmack angepasst, besonders im Bassbereich – mehr Druck für die brutalen Breakdowns bei unseren Metal-Sessions. Genau diese Möglichkeit, selbst Hand anzulegen und zu experimentieren, macht unglaublich viel Spaß!

Bedienung: Zweckmäßig, aber nicht sexy

Die Software ist nicht gerade ein Augenschmaus, aber die Einstellmöglichkeiten sind umfangreich. Nach der Ersteinrichtung hat man im Alltag jedoch weitgehend seine Ruhe und kann den AVX 17 problemlos nutzen.

Die alltägliche Bedienung ist erfreulich unkompliziert. Dank CEC lässt sich die Vorstufe in den meisten Fällen bequem über den Fernseher steuern – hier gab es in unseren Tests keinerlei Probleme. Die Funktionen sind intuitiv erreichbar, und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit greift man blind zur richtigen Taste.

Klang: Das Herzstück der AVX 17

Kommen wir zum Entscheidenden: Wie klingt dieses Beast? Die AVX 17 spielt erfreulich neutral und ausgewogen, ohne einen bestimmten “Einschlag” wie ihn beispielsweise Denon-Geräte haben. Sie offenbart die Aufnahme in ihrer reinsten Form, ohne eigene Färbung hinzuzufügen.

Gerade im Bassbereich kann sie dank der flexiblen EQ-Einstellungen direkt zupacken – wir haben hier ordentlich an den Reglern gedreht, um zu sehen, was möglich ist, und waren absolut begeistert. Bass-Drops, wie sie bei modernem Metal zum Standard gehören, kommen mit einer Präzision und Kraft, die man sonst nur von deutlich teureren Systemen kennt.

Wie bereits erwähnt, empfanden wir die werkseitige Einpeglung der Atmos-Lautsprecher als etwas zu zurückhaltend und haben hier nachgeholfen. Leider kann man nicht einzelne Kanäle isoliert testen, wie es bei manchen Konkurrenzprodukten möglich ist – das wäre für analytisches Hören hilfreich, ist für den Normalanwender aber kein Dealbreaker.

Surround und 3D-Sound: Kinoreife Performance

Die AVX 17 erzeugt eine beeindruckend homogene Surround-Atmosphäre mit hervorragender räumlicher Abbildung. Die Kanaltrennung ist präzise, ohne ungewollte Überblendungen. Was mir besonders gefällt: Die Vorstufe spielt ungeschönt und offenbart dadurch auch Schwächen in der Abmischung – ein Zeichen für ihre natürliche Wiedergabe.

Bei der 3D-Sound-Wiedergabe überzeugt die AVX 17 durch Präzision und Homogenität. Die Deckenlautsprecher werden exakt angesteuert und in ein stimmiges Gesamtbild integriert. Das einzige “Problem”: Die meisten Film-Tonspuren schöpfen die Möglichkeiten der Hardware noch nicht voll aus. Hier sind eher die Filmstudios gefordert, bessere Atmos-Mischungen zu liefern.

Vinyl: Auch analog macht der AVX 17 eine gute Figur

Wir haben unseren Plattenspieler mit einer Graham Slee GramAmp 2 SE Phono-Vorstufe an die AVX 17 angeschlossen. Natürlich wandelt die Vorstufe das analoge Signal zunächst in ein digitales um – anders wären DSP und Lautstärkeregelung nicht möglich. Dennoch ist der Klangunterschied zur komplett analogen Kette erstaunlich gering.

Der große Vorteil: Unsere auf den Raum optimierten EQs gleichen vorhandene akustische Schwächen perfekt aus. Hier zeigt sich wieder die Stärke des IOTAVX-Ansatzes: Lieber eine exzellente Hardware-Basis mit manuellen Anpassungsmöglichkeiten als Automatik-Features, die am Ende nicht das Optimum herausholen.

DAC/Streamer: Neutral wie ein Schweizer Notar

Da die AVX 17 selbst keine Streaming-Funktionen bietet, haben wir diverse externe Streamer und DACs angeschlossen (WiiM, Eversolo, Burson, Shanling etc.). Auch hier bestätigt sich die neutrale Arbeitsweise der Vorstufe: Obwohl sie intern die Signale digital wandelt, setzt sie keine eigene klangliche Note drauf. Die charakteristischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Quellgeräten bleiben erhalten.

Gaming: Solide Performance mit kleinem Wermutstropfen

Natürlich haben wir auch mit der AVX 17 gezockt – sowohl am PC als auch an diversen Konsolen. Die Performance ist durchweg überzeugend, mit einem kleinen Wermutstropfen: Aufgrund des HDMI 2.0b Standards sind keine 120Hz-Signale möglich. Wenn euch das wichtig ist, solltet ihr die entsprechenden Quellgeräte direkt an den Fernseher anschließen und den Ton via ARC zur AVX 17 leiten.

Ist die AVX 17 eine echte Alternative zu anderen Herstellern?

Die AVX 17 ist definitiv ein eigensinniges Produkt, das sich mehr an Enthusiasten als an Einsteiger richtet. Dennoch könnte sie ein idealer Einstieg in die High-End-Welt sein – wie das erste Death-Metal-Album, das euch die Tür zu einer völlig neuen Klangwelt öffnet. Anfangs vielleicht einschüchternd, aber mit wachsender Erfahrung immer faszinierender.

Im Vergleich zur Konkurrenz steht die AVX 17 hervorragend da:

  • Denon bietet keine reinen Vorstufen an. Der AVR-X6800H für ca. 2400€ kommt mit 11 Endstufen und der Möglichkeit, über eine separate Stereoendstufe auf 13 Kanäle zu erweitern. Hier bekommt man zwar Streaming-Funktionen via HEOS dazu, aber qualitativ kann diese All-in-One-Lösung mit einem IOTAVX AVX 17 + AVXP1 Paket nicht mithalten.
  • Marantz hat zwar eine dedizierte AV-Vorstufe im Programm, diese kostet jedoch stolze 7000€. Bei IOTAVX bekommt ihr ein komplettes Set mit zwei AVXP1 Endstufen für ca. 4200€.
  • Der Denon AVC-A10H rangiert bei 4600€ und dürfte kaum den Dynamikumfang des IOTAVX-Sets erreichen.

Erst deutlich teurere Geräte von StormAudio oder Trinnov bieten ähnliche PEQ-Funktionen plus zusätzliche Features wie Bass-Management oder Active-Room-Treatment – allerdings zum 3- bis 5‑fachen Preis. Hier ist IOTAVX wie ein aufstrebendes Underground-Label, das die großen Plattenkonzerne in Sachen Preis-Leistung alt aussehen lässt.

“Aber Streaming ist mir wichtig!” – Die Lösung

Mit dem gesparten Budget könnt ihr locker in einen hochwertigen externen Streamer investieren. Empfehlenswert sind der WiiM Pro Plus oder WiiM Ultra für den kleineren Geldbeutel, oder der Eversolo DMP-A6 (Master Edition) als anspruchsvollere Lösung. Wir haben alle diese Geräte bereits mit der AVX 17 getestet – sie harmonieren hervorragend!

“Aber 8K ist doch die Zukunft?” – Nein, ist es nicht

Ehrlich gesagt: aktuell braucht kein Mensch 8K. Die meisten Hersteller nehmen ihre 8K-Geräte bereits wieder aus dem Sortiment, weil der Markt schlicht nicht da ist. Selbst 4K hat es noch nicht überall geschafft, und im Heimbereich wird 8K entweder noch Jahre brauchen oder sich gar nicht durchsetzen.

Bei typischen Betrachtungsabständen und Bildschirmgrößen im Heimkino ist der Unterschied zwischen 4K und 8K kaum wahrnehmbar – ähnlich wie der Unterschied zwischen einem gut gemasterten MP3 und einer High-Res-Datei auf einem Durchschnitts-System. (Denkt dran der AVX 17 ist nicht durchschnitt und hier bekommt ihr die Unterschiede direkt auf dem Präsentierteller)

Auch im Gaming-Bereich kämpfen aktuelle Grafikkarten noch damit, stabile Frameraten bei 4K mit allen Details und Raytracing zu liefern. Selbst Sony hat das 8K-Logo von der PlayStation 5 entfernt, da sie nicht an die kurzfristige Marktrelevanz glauben.

Fazit: Audiophiler Purismus für Enthusiasten

Die IOTAVX AVX 17 ist ein Gerät mit klarem Fokus: kompromisslose Klangqualität ohne überflüssigen Schnickschnack. Sie richtet sich an Audio-Enthusiasten, die bereit sind, sich mit der Materie auseinanderzusetzen und das letzte Quäntchen Performance aus ihrem Heimkino-Setup herauszukitzeln – vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem normalen Fan und einem echten Metalhead, der jede Note seines Lieblingsalbums kennt.

Mit ihrer erstklassigen Verarbeitung, den umfangreichen Anschlussmöglichkeiten und dem neutralen, detailreichen Klangbild überzeugt die AVX 17 auf ganzer Linie. Besonders beeindruckend ist der flexible parametrische EQ, der eine präzise Anpassung an den eigenen Raum und Geschmack ermöglicht.

Die Vorstufe ist kein Plug-and-Play-Gerät für Einsteiger, sondern eine audiophile Sandbox für Tüftler und Klangperfektionisten. Wer bereit ist, Zeit und Mühe in die Einrichtung zu investieren, wird mit einem Klangerlebnis belohnt, das deutlich teurere Geräte in den Schatten stellt.

Im Zusammenspiel mit den passenden AVXP1 Endstufen entsteht ein Heimkino-Setup, das in Sachen Preis-Leistung seinesgleichen sucht. Für Metal-Fans, Horrorfans und Filmliebhaber, die Wert auf ungefärbte, kraftvolle Wiedergabe legen, ist das IOTAVX-System eine echte Offenbarung – wie der erste Besuch auf einem Konzert in der ersten Reihe, wenn die Basswellen direkt durch den Körper gehen.

* Die Wertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.

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Acoustic Energy AE 100² — wir haben den kleinen Einsteiger Lautsprecher ausführlich getestet https://www.horror-news.com/acoustic-energy-ae-100%c2%b2-wir-haben-den-kleinen-einsteiger-lautsprecher-ausfuehrlich-getestet/ https://www.horror-news.com/acoustic-energy-ae-100%c2%b2-wir-haben-den-kleinen-einsteiger-lautsprecher-ausfuehrlich-getestet/#respond Thu, 30 Jan 2025 21:37:46 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8152 Acoustic Energy war in unserer Wahrnehmung immer ein wenig unter dem Radar. Generell ist HiFi und Heimkino als Hobby ja auch immer von Entdeckungen, Vergessen und Wiederentdeckungen geprägt. Die Acoustic Energy AE 100² sind ein perfektes Beispiel dafür: Ein Regallautsprecher, der gefühlt nicht so geläufig ist, aber wenn er auffällt, immer positiv überzeugt. Zumindest in Reviews räumen die kleinen Briten regelmäßig ab. Da wir selbst noch keinerlei Berührung mit Lautsprechern des britischen Herstellers hatten, haben wir uns die Acoustic Energy AE 100² mal genauer angesehen – und waren überrascht, was diese kompakten Lautsprecher zu bieten haben.

Acoustic Energy kenn ich gar nicht…

Ähm, ja, so oder so ähnlich ging es uns zunächst auch. Zumindest wird von deren Seite nicht so viel Geld in Marketing versenkt, und sie sind einem sicherlich nicht so präsent wie andere Marken. Das spricht im ersten Gedanken schon mal für eine gute Preis-Leistungs-Ratio. Generell gibt es den Hersteller schon seit gut 35 Jahren, und wie die Acoustic Energy AE 100² beweisen, bauen sie selbst im unteren Preissegment optische und akustische Hingucker.

Design

Wir hatten die weiße Version hier zu Gast, durften uns aber tatsächlich die Farbe aussuchen. Da Weiß sehr gut zu unseren anderen Komponenten passt und wir geschmacklich auch zu Weiß neigen, haben wir uns natürlich dafür entschieden. Die Designsprache der Lautsprecher ist modern und ansprechend: weißer Korpus mit tiefschwarzen Hoch- sowie Tiefmitteltönern. Ein geiler Kontrast! Beide Rundungen fließen ineinander – ja, das hat was! Toll sind auch die schicken Blenden, die die Verschraubungen kaschieren. Sehr modern und macht sich immer gut auf HiFi-Boards, Low-Boards oder dergleichen. Interessant sind auch die Gehäusekanten, die mal rechtwinklig, mal gerundet sind. Sie sorgen dafür, dass man den Lautsprecher gerne betrachtet und nicht gleich gelangweilt ist. Eine Stoffblende darf natürlich auch nicht fehlen, obwohl sie die Lautsprecher ein wenig „abtörnen“ kann. Zu erwähnen ist aber: Die Blenden werden magnetisch befestigt! Sehr geil und kommt je nach Marke meist erst in höheren Preisregionen zum Einsatz. Aber es ist einfach klasse, weil die Front dadurch noch aufgeräumter wirkt, ganz ohne Blendenhalter. Die Blenden besitzen zudem abgerundete Ecken.

Verarbeitung

Die Lautsprecher fühlen sich wertig an und haben eine leicht raue Oberfläche. Natürlich sind sie in diesem Preissegment noch nicht lackiert, sondern foliert. Dennoch sieht man ihnen das auf Entfernung nicht direkt an, und sie wirken keinesfalls „billig“. Mit 4,5 kg sind sie auch keine Leichtgewichte und stehen recht solide auf ihren kleinen Gummi-Füßchen, die man nach dem Auspacken unter die Lautsprecher kleben muss. Wer hier weniger Vibrationen auf seinem Möbel wünscht, muss auf jeden Fall noch nachbessern, da hier gefühlt natürlich nichts absorbiert wird.

Unsere Bilder mit den Lautsprechern auf dem Creaktiv HiFi-Rack und dem Plattenspieler in der Mitte sehen zwar toll aus, sollten in der Praxis aber vielleicht nicht nachgestellt werden. Bei höheren Pegeln hatten wir schon einiges an Vibrationen auf dem Rack, was wir dann wahrscheinlich nicht mehr als „unhörbar“ abstempeln wollen – zumindest bei Vinyl. Zwar konnten wir hier auch wunderbar die Funktionalität von HiFi-Basen testen, aber vielleicht nicht direkt, um solche Vibrationen zu kompensieren.

Weiterhin sind auf der Rückseite gute Anschluss-Terminals verbaut sowie ein Bassreflex-Port. Bei einem UVP von 350 €/Paar ist das gebotene Verarbeitungspaket schon wirklich weit vorne.

Klang

Das, worauf eigentlich jeder wartet und lesen möchte. Wissen wir. Sie klingen super. Wirklich. Okay, okay. Wie immer hier der Disclaimer: Wer jetzt schwülstige Ausführungen der Fachpresse erwartet, ist hier falsch. Hier gibt’s kein Honig ums Maul geschmiert oder Begriffe, die man außerhalb der HiFi-Branche noch nie gehört hat. Wir versuchen, den Klang anhand unserer Erwartungen von Musik zu beschreiben.

Beim Acoustic Energy AE 100² handelt es sich um einen Kompakt- bzw. Regal-Lautsprecher. Diese können fantastisch klingen, sind aber, was die Basswiedergabe angeht, natürlich ein wenig im Nachteil. So auch der AE 100². Dafür präsentiert er sich im mittleren Bereich und den Höhen stark. Wir hören eigentlich vorwiegend Metal, und deshalb können wir auch wirklich treffende Aussagen zu eben dieser Musik machen. Hier stehen sie im „perfekten“ Stereo-Dreieck mit 3 m Abstand von der Abhörposition und eingewinkelt auf diese. Die Lautsprecher bilden eine tolle Bühne, will heißen: Der Gesang ist klar mittig zu verorten, und Instrumente wie das Schlagzeug werden je nach Aufnahme sehr räumlich dargestellt. High-Hat links, Becken links und rechts, Snare, Bass – alles sehr knackig, und auch die Bass-Drum hat einen gewissen Punch. Jedoch – und das wollen wir nicht ankreiden – fehlt es untenrum schon ein wenig. Hier ist aber auch immer die Frage, was man will und was man braucht.

Gepaart mit einem Subwoofer gleicht man dieses Manko schnell wieder aus und hat immer noch den reduzierten Look von Kompakt-Lautsprechern – eben mit dem gewissen Etwas. Wir haben unseren Arendal 1961 1V mitlaufen lassen zum Test und hatten direkt eine sehr potente Anlage hier stehen.

Die Mitten sind sehr ausgewogen, und wir fanden Gitarren-Sounds sehr crisp und fast schon analytisch in der Wiedergabe. Will heißen, dass die Lautsprecher schon in Richtung Studio-Monitor tendieren. Jedoch verzeihen sie auch ein paar Fehler in der Produktion, sodass, wenn eine Platte doch nicht ganz so gut abgemischt ist, sie nicht gleich bei Discogs zum Verkauf landet. Die Höhen sind wirklich ordentlich, und manchem könnten sie zu spitz sein. Wir stehen aber auch auf präsentere Höhen, also haben sie unseren Geschmack schon sehr getroffen. Gerade bei Live-Konzerten ist dies meist ebenso der Fall, also gehen wir schon davon aus, dass dies dann auch das gewünschte tonale Verhalten darstellt.

Letztlich muss man aber auch mal die Kirche im Dorf lassen: Jede etwas bessere HiFi-Hardware besitzt heutzutage einigermaßen bis hervorragende Equalizer, die den Sound an unsere Hörwünsche anpassen. Vielleicht waren die Dinger in der Vergangenheit verrufen, aber letztlich müssen wir doch auch immer an die baulichen und akustischen Gegebenheiten denken. Unser Wohnzimmer, Kellerzimmer, Hörzimmer oder was auch immer uns zur Verfügung steht, ist nicht perfekt. Selbst wenn man, wie wir, versucht, das Zimmer akustisch mit verschiedenen Maßnahmen anzupassen, wird man irgendwo kleinere Anpassungen machen wollen oder müssen. Das ist okay, und solange am Ende ein für uns guter Klang dabei herausspringt, ist es doch genau das, was wir wollen.

Soll heißen: Solange die Lautsprecher nicht völlig bei der Wiedergabe irgendwo versagen und einfach nicht performen, kann alles mit Equalizern so weit angepasst werden, dass die groben Schnitzer ausgebessert werden und gleichzeitig vielleicht unser Geschmack für etwas erhöhten Bass oder weniger Höhen bedient wird.

Setup

Aber vielleicht erstmal noch etwas zum Test-Setup. Wir haben versucht, die Lautsprecher mit einigen Setups zu testen. Angefangen haben wir mit den Fosi Audio Mono V3 in Verbindung mit dem WiiM Pro Plus und dem Eversolo DMP-A6. Jeweils symmetrisch per XLR und unsymmetrisch per RCA/Cinch. Weiterhin haben wir unseren Transaudio D5Pro an die kleinen Lautsprecher gehängt, natürlich die IOTAVX AVX17 mit AVXP‑7, und zu guter Letzt noch den Eversolo AMP-F2. Weitere Zuspieler waren hier noch der EAT Prelude mit verschiedenen Cartridges sowie der Sony X800M2 für Filme. Als Kabel werkeln hier natürlich allseits bekannte Cinch Sommer Cable EpilogueXLR Sommer Cable Epilogue als Zuspielerkabel, und die Lautsprecher wurden mit unseren DIY-Lautsprecherkabeln auf Basis vom Sommer Cable Dual Blue Kabel versorgt.

Fosi Audio Mono V3

Abgesehen davon, dass die Fosi Audio Mono V3 hier tolle Counterparts für ein kleines Budget sind (Test hier), lieferten die Acoustic Energy AE 100² schon sauber ab. Allgemein bewiesen sie nach einer kleinen Einspieldauer dann Pegelfestigkeit bei unserem Abhörpegel von rund 80–85 dB. Ja, ja, wir wissen, dass manch andere hier höhere Abhörpegel fahren, aber bei 80–85 dB sind längere Sessions für die Ohren safe. Und sind wir mal ehrlich: In einem Mietshaus sind die 85 dB schon grenzwertig – oder die Nachbarn taub. Wir haben die Lautsprecher hier natürlich mit feinstem Metal bespielt. Gleichzeitig haben wir die Lautsprecher für unsere Einschätzung der Fosi Audio Mono V3 benutzt, damit wir auch kleinere Lautsprecher gegen unsere Standlautsprecher testen können. Generell kann man sagen, dass das Set harmonisch zusammenspielt und eine tolle kleine Einstiegsanlage darstellt.

Natürlich haben wir auch ein wenig mit Equalizern rumgespielt und konnten für uns festhalten, dass wir im Bassbereich eine leichte Anhebung um 1–2 dB gemacht haben, eben weil unser Raum durch die akustischen Anpassungen ein wenig mehr Energie benötigt.

Transaudio D5Pro

Eine tolle Kombination für die Acoustic Energy AE 100² ist hier der Transaudio D5Pro. Sein Klangcharakter mit ein wenig Röhren-Vibes und analogen Zuspielern ist halt schon was Feines. Wie oben erwähnt, sind die Lautsprecher nicht total analytisch, weshalb sie auch bei Vinyl wirklich herausragend performen. Natürlich geht immer mehr, aber hier sind wir wieder bei Preis-Leistung, und dabei überzeugen die Lautsprecher vollends. Der D5Pro ist natürlich sehr potent, spielt dadurch aber sehr entspannt an den Regallautsprechern, und auch höhere Pegel kommen mit Wucht ohne hörbare Verzerrungen daher. Mit digitalen Playern macht sich das Gespann ebenso hervorragend, und auch hier kann man sagen, dass die Lautsprecher wirklich crisp klingen.

Eversolo AMP-F2

Wir hatten die Gelegenheit, ebenfalls einen Eversolo AMP-F2 hier auszuprobieren, und abgesehen von Dingen, die uns am AMP-F2 aufgefallen sind und die dann im Test von ebenjenem zur Sprache kommen, hat uns die Kombination mit einer Einschränkung ebenfalls gut gefallen. Als Mini-Anlage – vom Formfaktor und nicht von der Leistung betrachtet – ist so ein DMP-A6 mit AMP-F2 und den Acoustic Energy AE 100² schon wirklich eine feine Sache für den Alltag. Lediglich sind wir der Meinung, beim AMP-F2 auf höheren Lautstärken ein wenig Verzerrung wahrzunehmen. Wir haben das Setup mit dem DMP-A6 und anderen Verstärkern gegentestet, und selbst beim Bildtest ist das leider ein wenig aufgefallen.

Wer jetzt nicht mega laut hört, den wird das nicht jucken, und dann ist diese Kombination mehr als empfehlenswert – auch wenn sie dann schon ein wenig kostspieliger ist.

IOTAVX AVX17 mit AVXP‑7

Heimkino! Ja, natürlich soll es auch darum gehen, denn die Jungs und Mädels von Acoustic Energy bieten neben den kleinen AE 100² natürlich auch Center, Standlautsprecher, Subwoofer und On-Wall-Lautsprecher an. Also perfekt für den Einstieg ins eigene Heimkino. Also verbannt eure Soundbars, denn je nachdem holt ihr euch mit den AE 100² ein saftiges Ton-Upgrade ins Haus. Wir haben etliche Filme zugespielt und diese in Stereo geguckt, und können den AE 100² auch hier tolle Details und Räumlichkeit zusprechen. Natürlich hatten wir hier bisher nicht die Möglichkeit, ein vollständiges Surround-Setup zu testen, aber was nicht ist, kann ja bekanntermaßen noch werden.

Höreindruck

Nach viel Hör-Theorie vielleicht noch ein wenig Praxis. Hier geht viel Metal: Death Metal, Deathcore, Hardcore, Black Metal und ansonsten ein bisschen Mittelalter-Krams der Frau und natürlich ein wenig Querbeet. Wer einen kleinen Abriss sucht, kann gerne ins Discogs-Profil einen Blick werfen. Hier sieht man, was so an Vinyl durch den Plattendreher gezogen wurde. Wer digital und lossless unterwegs ist, darf sich gerne bei uns die Referenz-Playlist auf Qobuz zu Gemüte führen und einen Eindruck erlangen, was wir so alles von den Acoustic Energy AE 100² abverlangt haben, bis wir zu diesen Aussagen gekommen sind.

Knocked Loose — Suffocate (feat. Poppy)

Ja, Leute… haben Knocked Loose schon in der Vergangenheit bei Jimmy Kimmels Show die Zuschauer-Ohren bluten lassen, wollen wir natürlich den Song, welcher ebenfalls für den diesjährigen Grammy nominiert ist, direkt voranstellen. Natürlich ist Knocked Loose gewöhnungsbedürftig, aber zweifelsohne mega erfolgreich. Gerne verlinke ich hier den Jimmy Kimmel Live-Auftritt, welcher ja bekanntlich auch im Nachhinein für sehr erzürnte Reaktionen gesorgt hat. Bitte nicht wundern, die zwei Tonaussetzer am Ende sind amerikanische Zensur von Schimpfwörtern. In voller Pracht dann entweder von unserer Platte oder eben bei Streamern.

Suffocate fängt mit schweren Gitarrenriffs an, die druckvoll von den Acoustic Energy AE 100² wiedergegeben werden. Bryan Garris’ Gesang ist ein wenig eigensinnig und gepaart mit Poppy erreicht er ein ganz anderes Level. Genau dies vermögen die AE 100² ordentlich zu transportieren. Es kommt direkt Galle in uns hoch, und wir wollen am liebsten den nächsten Moshpit im Wohnzimmer starten. Geil! Gepaart mit den salvenartigen Drums kommt gute Stimmung auf. Da stört es kaum, dass wir hier und da die Grenzen der Lautsprecher erreichen. Natürlich schlägt uns die Bass-Drum nur sanft in die Magengrube, und der letzte Druck fehlt hier und da. Aber wir betrachten hier Lautsprecher unter 400 €, und was die hier abliefern, ist schon nicht schlecht!

Behemoth — Blow Your Trumpets Gabriel

Schwermütiger Black Metal und gleichzeitig ein Meisterwerk der Zunft darf natürlich in unserem Test nicht fehlen. Für viele schon Mainstream, wird es sicherlich hier den ein oder anderen Leser geben, der spätestens jetzt das Zeitliche segnet. Behemoth sind eine Wucht, und mit Blow Your Trumpets Gabriel liefern sie ein Meisterwerk ab. Das Album The Satanist sei jedem ans Herz gelegt. Vor allem für diejenigen, die nicht so viel Erfahrung mit Black Metal haben.

Schwermütig setzen die Gitarren den Song in Bewegung. Glaubwürdig und fett spielen die Acoustic Energy AE 100² auf. Mit dem Einsatz von Nergals kehligem, gurgelndem Gesang setzt sich das Dickschiff in Bewegung. Fein detailliert spielen sie jeden klagenden Ton des Gesangs. Auch bei den zunächst dezent einspielenden Drums haben sie keinerlei Probleme. Schön herauszuhören sind die feinen Höhen der Hi-Hat. Ab 02:30 wird der Song dann ordentlich schnell. Wir können bescheinigen, dass die Lautsprecher bei den Mitten und Höhen ordentlich mithalten. Von Verzerrung ist hier keine Rede. Die räumlichen Drums, besonders im zweiten Teil des Songs, werden gefühlt sehr akurat wiedergegeben. Bei 04:02 wird es noch einmal sehr beckenlastig, was direkt ins Gehirn drischt.

Also? Wie sind die kleinen Dinger?

Leute, für 350 € kann man echt nicht viel falsch machen. Wir haben versucht, die Acoustic Energy AE 100² in unseren Alltag zu integrieren. Das heißt, abseits unserer Test-Sessions haben wir sie immer dann genutzt, wenn wir Lust auf gestreamte Musik hatten. Und das geht gut! Gerade bei günstigeren Anlagen oder Soundbars hat man oft das Gefühl, dass man sich „satt“ gehört hat und nach etwas „Besserem“ strebt. Das können wir von den AE 100² nicht behaupten. Hier haben sie irgendwie als „Zweit-Anlage“ fungiert, für mal eben den täglichen Quicky. Wir können uns gut vorstellen, dass die Lautsprecher in viele Wohnzimmer passen und den Beginn zu einem tollen Hobby bilden könnten.

Jedenfalls tun sie genau das Richtige, indem sie Musik wieder die Ehre geben, Musik zu sein, und diese mit anständiger Qualität wiedergeben. Wer nach mehr als Blechdosen-Klang strebt, weg von seinen AirPods, Soundbars oder leerem TV-Klang, sollte mal einen Blick auf die Acoustic Energy AE 100² werfen.

Jedenfalls bieten sie extrem viel für das Geld. Dennoch sollten sie mit Vorsicht genossen werden. Nicht, dass sie süchtig machen!

Upgradability

Ist definitiv gegeben! Acoustic Energy bietet, wie eingangs erwähnt, noch weitere Lautsprecher aus der Serie an. Standlautsprecher, Center, Subwoofer und On-Wall-Lautsprecher bieten etliche Kombinationsmöglichkeiten. Sei es ein Stereo-Setup oder ein 3.0er Setup. Das können wir auf jeden Fall empfehlen und würden es immer einer Soundbar vorziehen. Aber auch ausgewachsene Kombinationen mit 5.1 oder 7.1 sind denkbar.

Ideen für Anlagen-Kombinationen

Als Einstieg einfach an einen WiiM Amp oder WiiM Amp Pro hängen! HDMI mit ARC ist auch vorhanden und könnte eine wirklich tolle Freundschaft werden. Ein AV-Receiver ist auch denkbar! Ein kleiner Denon, um schon gleich auf den Center zu sparen.

Fazit

Wir hatten Spaß und geben die Lautsprecher nur schweren Herzens wieder ab. Aber alles geht einmal vorbei, und so auch eine tolle Testphase mit wirklich interessanten Lautsprechern. Uns haben sie wirklich gefallen, und wir hoffen, dass wir noch weiter in das Acoustic Energy-Universum eintauchen können. Gerne würden wir etwas Höhenluft bzw. Druck in größeren Modellserien schnuppern. Denn Acoustic Energy kann auch High-End, haben wir uns sagen lassen! Wir haben jedenfalls Blut geleckt und hoffen, hier den ein oder anderen ebenfalls motiviert zu haben, es uns gleichzutun.

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https://www.horror-news.com/acoustic-energy-ae-100%c2%b2-wir-haben-den-kleinen-einsteiger-lautsprecher-ausfuehrlich-getestet/feed/ 0 8152
Magnetar UDP900 — Review des High-End Flagschiffs https://www.horror-news.com/magnetar-udp900-review-des-high-end-flagschiffs/ https://www.horror-news.com/magnetar-udp900-review-des-high-end-flagschiffs/#respond Wed, 06 Dec 2023 20:32:04 +0000 https://www.horror-news.com/?p=7439 Will man meinen, Magnetar hat mir ihrem UDP800 schon die Messlatte bis ins Unendliche hoch gesetzt. Da kommt der UDP900 um die Ecke!

Was soll man sagen? Direkt nach der Ankündigung dieses Boliden, haben wir natürlich direkt zugesehen, das Gerät hier in die Testung zu bekommen. Wie ihr seht, ist uns das geglückt. Und das Beste: wir hatten wirklich Zeit um uns mit dem Player zu beschäftigen. Häufig müssen Reviews schnell gehen und man übersieht, vorurteilt zu schnell oder man kann das Produkt einfach nicht genießen. Wir haben den Magnetar gute 4 Wochen unter die Lupe genommen. In dieser Zeit haben wir ausschließlich den Magnetar für alle Sichtungen verwendet und darüber hinaus duzende Filme durchgejagt, um wirklich sicher zu sein, was wir hier schreiben. Dennoch schreiben wir hier unsere persönliche Meinung und versuchen nicht irgendwelche blumigen Umschreibungen zu finden für Hifi-Voodoo.

Unboxing

Aber fangen wir von vorne an. Der Magnetar UDP900 kommt ziemlich genau wie sein kleiner Buder verpackt in einem Samtbeutel, welcher mit Syropor umhüllt ist. Was als erstes auffällt ist das Gewicht: 18,5kg wiegt der Player samt Verpackung. Ohne sind es immer noch stattliche 15,8kg. Wer zum ersten Mal den Magnetar aus der Packung hebt, glaubt seinen Armen erstmal nicht. Wahnsinn, welche Materialschlacht sich schon mit dem erstem Kontakt zum Player anbahnt.

Zuerst entnehmen wir die Fernbedienung und das Kaltgeräte Anschlusskabel. Hier geht der Eindruck ein wenig Zweigleisig: ist das Kalteräte Anschlusskabel (nur) ein Gewöhnliches, ist die Fernbedienung hier wieder ein Brecher: 179 Gramm bringt die recht schmale und dünne Fernbedienung auf die Waage.

Verarbeitung

Womit wir direkt zur Verarbeitung des Magnetar UDP900 kommen. Sagen wir es erstmal klar heraus: wir kennen keinen besser verarbeiteten Player auf dem Markt. Hier bildet der UDP900 die absolute Speerspitze der Player. Wer ihn in die Hand nimmt, hat unweigerlich den Drang die Kiste aufzuschrauben und zu gucken, was sich alles hinter der Verblendung in dem Gehäuse verbirgt. Nein, wir wissen, dass man sowas nicht macht, wenn man selber das Geld für den Player ausgegeben hat. Aber da wir der Kiste unter den Rock gucken wollten, haben wir uns direkt unseren Schrauber geschnappt und das Geheimnis gelüftet. Und was uns unter dem Gehäuse entgegen kam, war wohl eines der aufgeräumtesten und hochwertig verarbeitsten Stücke Technik, die wie je in der Hand hatten.

Was als Erstes auffällt, ist die enorm dicke Frontplatte, welche ganze 15mm dick und aus einem Stück Aluminium gefräst ist. Sie hat lediglich zwei Aussparungen. Eine für das Laufwerk und eine für das Display und dessen Glasscheibe. Weiterhin fällt sofort das generell steife Gehäuse auf. Witzigerweise haben wir vergessen das Gehäuse mit Verstrebungen zu fotografieren, aber das Gehäuse wird oben mit zwei mehr als soliden Streben von der Front zur Rückseite versteift. Darunter befindet sich dann das aufgeräumte Innenleben. Mit erstaunen stellen wir fest, dass die Netzteilsektion und das Laufwerk über weitere Gehäuse verfügen. Entfernt man diese, kommt das nächste Gehäuse über dem Ringkerntraffo zum Vorschein. Also wer hier denkt, man bekommt nichts für sein Geld, der liegt hier falsch. Magnetar betreibt hier einen immensen Materialaufwand, um dem Kunden das höchste Maß an Schirmung und Dämpfung zu bieten.

Wirft man jetzt mal einen genaueren Blick auf die Eingeweide, fallen einem natürlich direkt die vielen Kondensatoren auf, wo hier fast ausschließlich ELNA Elektrolythkondensatoren verwendet wurden. Wer nur mal einen Blick auf die zwei dicken Brecher in der Analogsektion (rechts) wirft und online sieht, dass einer davon um die 4€ kostet, weiß dass dies utopische Bauteile für die meisten Elektrogeräte sind. Auch hier kann man Magnetar attestieren, das Bestmögliche getan zu haben, um seinen Kunden das Premium-Produkt zu bieten, welches man erwartet.

Das Laufwerk wurde entkoppelt und gefedert im Gehäuse gelagert. Da das Gehäuse wie eingangs erwähnt extrem Steif und schwer ist, ist das Vibrationsverhalten des Player natürlich maximal Träge. Und sollte es dann doch irgendwo vibrieren, werden die letzten Vibrationen von den hochwertigen Gehäusefüßen absorbiert.

Aber genug gelabert: Hier gibts Guts-Porn für alle die nie genug davon bekommen können.

Anschluss

Nachdem wir uns 1,5 Stunden mit dem Innenleben beschäftigt haben und den Player wieder zusammengesetzt, ging es an den Anschluss. Zuerst für alle High-Ender da draußen: Ja der Player hat fast alle Anschlüsse vergoldet! Und natürlich verfügt der Magnetar UDP900 wieder über zwei HDMI Ausgänge, einen für Bild und Ton und einen für dedizierten Ton. Entweder falls man das Bild nicht durch den Receiver schleifen will oder nicht kann, weil dieser irgendeinen Standard (4K, HDR, DolbyVision oder Ähnliches) nicht unterstützt. Weiterhin haben wir die üblichen Verdächtigen mit einem 1Gbit Lan Anschluss und einer USB 3.0 Schnittstelle um ein Speichermedium (USB-Stick oder HDD/SSD) anzuschließen, von welchem sich dann Medien abspielen lassen. In der Digitalsektion wird es nun ein wenig spannender, denn der UDP900 hat nicht nur einen Coaxial und Optical Digital Ausgang sondern eine 7.1 Analog-Sektion. Hier kann man dann direkt an Endstufen gehen. Weiterhin verfügt der UDP900 natürlich über eine analoge Stereo-Sektion mit XLR- und Cinch Ausgängen.

Wir haben es uns natürlich leicht gemacht und den Player in unser Creaktiv Trend 2 gestellt und direkt mal mit Strom und HDMI versorgt.

Erstbetrieb

Wahrscheinlich waren wir nicht die Ersten, die den Player ausprobiert haben, denn dieser rannte schon mit der aktuellsten Firmware, sodass wir hier keine Hand anlegen mussten. Das Menü begrüßte uns hier erfreulicherweise auch nicht in französisch, sondern englisch wobei wir es erstmal beließen. Dennoch viel auf, dass wir direkt mit dem Einlegen der ersten Disk keinen verlustfreien Ton hatten und uns direkt wieder ins Menü gestürzt haben um dem Player mitzuteilen, dass er uns Bitstream liefern darf. Weitere Einstellungen blieben erstmal aus, dass der Player offensichtlich schon eingestellt wurde.

Dennoch kann man sagen, dass die Menüs des Players alle aufgeräumt sind und wir uns bei unseren Spielereien schnell und einfach zurechtgefunden haben.

Ladezeiten

Hier macht der Magnetar UDP900 genauso wie sein kleinerer Bruder der UDP800 keine Gefangenen. Ist die Lade einmal geschlossen, legt der Player direkt los und die Ladezeiten sind wirklich gering. Hier fühlten wir uns wieder auf Wolke 7, da wir in unserer Arbeit beim Vergleichen von Filmen, heraussuchen von Filmpassagen zum Testen von Sound und Bild, uns rasend schnell im Vergleich zu unserem Sony X800m2 bewegen.

HDR, Dolby Vision

Wir hatten es schon beim Test vom Magnetar UDP800 geschrieben und können es hier eigentlich nur noch wiederholen: Sony hat es echt nicht drauf. Müssen wir immer umständlich gucken, ob ein Film nun Dolby Vision liefert und das vor Start des Filmes explizit ein und aus schalten. Der UDP900 erkennt es automatisch! Man könnte von Hexenwerk reden, aber andere Hersteller bieten dies ebenfalls ihren Kunden. Wir sind dennoch begeistert!

Bild

Na endlich… lange gelabert, nun kommen wir wohl zu wirklich spannenden Themen. Zuerst zum Setup: wir haben alle Tests mit unserem kalibierten LG C1 OLED, dem Ruipro Glasfaser HDMI-Kabel und den neuen Ruipro UHS zertifizieren Kupfer-HDMIKabeln (Test folgt), an unserem Denon X4000 durchgeführt.

Wir haben keinerlei Up-Scaling benutzt, da wir in unseren Tests auch immer das Quellmaterial beurteilen wollen, weshalb wir zu den Fähigkeiten keine Aussage treffen können und wollen.

Das Bild ist wie zu erwarten überragend, jedoch können wir hier keinen segnifikanten Unterschied zu unserem Referenzplayer feststellen. Sehrwohl aber, sobald es ans Spulen oder Kapitel springen geht. Hier spult der Player bis 16x flüssig wie Butter und Kapitel springt er ohne groß auszuholen an. Klasse! Auch Standbilder sind gestochen Scharf (wenn natürlich ein scharfes Bild getroffen wurde).

Ton

Hier haben wir uns wie eingangs erwähnt Bitstream liefern lassen und dieser wurde über unseren AVR verarbeitet. Das macht der Player ebenfalls suverän ohne irgendwelcher Ruckler oder Aussetzer. Nach dem Spulen und Kapitel springen ist der Ton direkt da und man selber wieder voll im Geschehen. Der Ton selber ist genauso Druckvoll wie von unserem Referenzplayer, wie auch nicht anders zu erwarten. Weitere Stellschrauben sind sicherlich nicht mehr beim Player zu suchen, sondern später in der Ton-Verarbeitungskette.

Lautstärke

Der Player spielt natürlich jede ihm vorgeworfene Disk suverän und ruhig ab. Ist der Player zu beginn noch deutlich hörbar (bei uns steht er ca. 2,5m hinter unseres Referenzplatzes in der rechten Ecke), wird er nach kurzer Spieldauer deutlich leiser. Wobei er in ruhigen Passagen immernoch hörbar bleibt. Hier vollbringt der UDP900 ebenfalls, trotz des immensen Materialeinsatzes keine Wunder. Aber wer sich solch einen Player zulegt, wird diesen sicherlich dann auch so stellen, dass er entweder in einem separaten Raum steht, hinter einer schallhämmenden Glasscheibe oder einfach damit leben. Schiebt der Sound bei John Wick, Godzilla oder Dune durchs Heimkino, ist das Geräusch eh passé.

Untertitel

Muss unbedingt erwähnt werden. Der Player verfügt über unglaublich viele Einstellungsmöglichkeiten von Untertiteln. Das fängt bei der Sprache an, geht dann über die Größe, Farbe, Schriftart, bis zur Position. Phänomenal wenn man viel mit Untertitel guckt. Haben wir wahrhaftig zwischenzeitig, bei Filmen die nur im O‑Ton (koreanisch, mandarin oder französisch) vorliegen. Großer Vorteil kann z.B. sein, dass jemand ohne Maskierung bei einer Leinwand sich den Untertitel in den schwarzen Bereich unter oder oberhalb des Bildes legen möchte. Gleiches geht natürlich auch bei einem normalen TV. So ist nicht gleich das Bild von der Schrift bedeckt. Jedoch ist zu beachten, dass je nach länge des Untertitels dadurch der Untertitel ggf. am unteren Bildschirmrand abgeschnitten wird.

Fernbedienung

Das Prachtstück hat natürlich auch eine Erwähnung verdient. Sie ist wirklich hochwertig, da sie über eine dünne Aluminium Ummantelung verfügt und sich so wertig in der Hand anfüht. Weiterhin ist die beleuchtbar. Hier gibt es wahrscheinlich auch das größte Manko am gesamten Player. Mit der Beleuchtung kann man nicht allzuviel anfangen, wenn man nicht alle Piktogramme beherrscht, denn die Tasten sind zwar durchscheinend, jedoch gibt es nur Symbole welche auf den Tasten selber abgebildet sind. Die Beschriftung, welche sich immer über der jeweiligen Taste befinden sind im Dunkeln nicht zu lesen und man muss auf die Raumbeleuchtung oder sein Handy zurückgreifen. Dies ist dennoch als Meckern auf sehr sehr hohen Niveau zu sehen. Ansonsten ist der Druckpunkt und das Ansprechverhalten hervorragend. Die abgebildeten Funktionen haben uns auch nichts vermissen lassen.

Formate

Natürlich präsentiert sich der Magnetar UDP900 als schieres Multi-Talent in Sachen abspielbare Formate. 4K UHD BD, BD, BD‑R, BD-RE, DVD‑R/RW, DVD+R/RW, DVD-Video, DVD-Audio, SACD, CD, CD‑R/RW um einige zu erwähnen. Desweiteren ist er in der Lage mit Hilfe des USB3.0 Anschlusses eine Festplatte von bis zu 16TB Speicher zu lesen oder via DLNA, SMB and NFS Bilder, Musik oder Videos abspielen/anzeigen mit etlichen Formaten wie MKV, AVI, MP4, WAV, FLAC, APE, DSD, etc.

Testumfang

Wie eingangs erwähnt, haben wir den Player gute vier Wochen bei uns stehen gehabt und konnten ihn somit viele, viele Stunden testen. Hier hat er sicherlich mehr als 50 Disks mal länger, mal kürzer gesehen. Ebenfalls haben wir ihn was Kapitelhopping und Spulen angeht nicht verschont, um die Passagen die wir betrachten wollten zu finden.

Für wen ist denn nun der Player?

Ganz klar für Enthusiasten! Für Menschen die High-End vollends ausleben wollen und immer nach dem i‑Tüpfelchen suchen. Wer immer zuhause sitzt und denkt: es muss doch noch etwas besseres geben, wird im Magnetar UDP900 seine Offenbarung finden. Für den geneigten Einsteiger gibt es sicherlich genug Optimierungen am eigenen Setup, ehe man zu solch einem High-End-Boliden greifen wird. Greift man aber irgendwann zu, wird man begeistert sein.


Fazit

Was sollen wir hier schreiben? Haben wir nicht schon den Magnetar UDP800 als den Zenit der 4K Ultra-HD Blu-Ray Player bezeichnet? Okay, der Magnetar UDP900 deklassiert seinen kleinen Bruder und schwingt sich gekonnt an ihm vorbei in den Olymp der High-End Player und definiert die Bedeutung von High-End neu. Kostet er mit knapp 3000€ ein kleines Vermögen, bekommt man aber als Gegenleistung wohl die Quintessenz der 4K Ultra-HD Blu-Ray Player. Ganz nach dem Motto: “Mehr ist nie genug” hat sich Magnetar mit seinem zweiten Player nicht nur aus dem Fenster gelehnt, sondern auch an dem Motto: “Besser haben als brauchen” bedient. So oder so ähnlich kann man auch die Kaufempfehlung ausprechen. Wer immer mehr braucht, findet im Magnetar UDP900 genau dies. Einen durch und durch High-End Boliden, welcher schon fast einem elektrotechnischen Kunstwerk gleicht.


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https://www.horror-news.com/magnetar-udp900-review-des-high-end-flagschiffs/feed/ 0 7439
Evil Dead Rise — Review zum Dämonen-Horror und Soundfeuerwerk https://www.horror-news.com/evil-dead-rise-review-zum-daemonen-horror-und-soundfeuerwerk/ https://www.horror-news.com/evil-dead-rise-review-zum-daemonen-horror-und-soundfeuerwerk/#respond Tue, 18 Jul 2023 11:55:45 +0000 https://www.horror-news.com/?p=7229 Was Sam Raimi mit seinem 1981 in den Kinos angelaufenen Tanz der Teufel (Evil Dead) da losgetreten hat, braucht man wahrscheinlich niemandem mehr erzählen. Mit geringstem Budget ist ihm der Auftakt für eine fulminantes Horror-Franchise geglückt, welches ebenfalls natürlich stark von den Medien getrieben wurde. Hattten alle Teile, Spiele oder die Serie immer wieder einen schweren Stand aufgrund der gezeigten Gewalt.

Wer jetzt meint Evil Dead Rise würde die Story des letzten Ablegers Evil Dead von 2013 fortsetzen der Irrt. Zu viel Zeit ist vergangen und die Beteiligten schon wieder mit anderen Themen beschäftigt, verlegt der Film das geschehen weg aus der einsamen Hütte im Wald in die Großstadt. Ob dieses Experiment geglückt ist, erfahrt ihr gleich.

Story

EVIL DEAD RISE erzählt die verstörende Geschichte zweier entfremdeter Schwestern, deren Wiedersehen durch das Auftauchen dämonischer Kreaturen gestört wird, die von Menschen Besitz ergreifen. Schon bald finden sich die beiden Frauen in einem unvorstellbar albtraumhaften Familienstreit wieder – ein Streit, bei dem es ums nackte Überleben geht.

Und mit dem Settingswechsel in die Großstadt beginnt der Terror von neuem. Und wie! Was wie dafür geschaffen wirkt, ist für viele im ersten Gedanken unvorstellbar. Weg aus der alten Hütte im Wald und das Setting komplett zu verlegen. Dies schafft Regisseur Lee Cronin und Kameramann Dave Garbett (Ash vs. Evil Dead) mit einer Leichtigkeit, welche wahrlich seines gleichen sucht. Denn mit viel Liebe zum Original werden hier echt Klasse Szenen auf Platte gebannt, welche neben wirklich derben Einlagen die selbst dem trainierten Gorehound die Nackenhaare aufstellen lassen, ebenfalls Hildigungen an die Originalen und wahrlich toller Fansservice serviert. Und bitte: wie geil sind denn die Tür-Spion Szenen, welche den Zuschauer glatt zu Voyeuren machen und hier wieder Kultcharakter beweisen? Garniert wird das Ganze mit einem wirklich fabelhaften Sounddesign, dazu gleich mehr.

Bild

Ausnahmsweise hatten wir keine 4K Disk vorliegen und können so nicht sagen, wie sich das Bild gegenüber der Blu-Ray verhält, aber diese hat nicht das überragendste Bild. Aufgefallen ist uns, dass wir hier eine BD50 vorliegt, aber den Inhalt auf gerade mal 25GB gepresst hat. Wenn man überlegt, dass hier mehrere Tonspuren inkl. einer Dolby Atmos Spur zu Werke gehen weiß man, dass dies auf Kosten der Video-Bitrate geschehen ist. Gedreht wurde das Ganze volldigital mit einer Arri Alexa Mini LF wo das Quellmaterial in 4,5K anliegt. Erfreulicherweise wurde hier direkt der Weg zu einem nativen 4K Digital Intermediate gewählt und demnach haben wir es hier mit einer echten 4K Quelle zu tun, welche dann logischerweise für die normale Blu-Ray herunterskaliert wurde. Natürlich bietet der Film erstmal einen Digital-Look und daher kommt der Film sauber daher. Dennoch schwächelt das Bild hier und da und neigt zu wachartigen Gesichern. Dennoch fehlt immer wieder das letzte quäntchen Schärfe.

Ton

Hatten wir den Ton eingangs schon gelobt? Dann kommt erstmal Kritik. Natürlich kommen wir im deutschen mal wieder nicht um eine komprimierte Dolby Digital 5.1 Tonspur herum, wärend das englische Original in Dolby Atmos mit Dolby True-HD 7.1 Core auf der Disk ist. Aber: wer mal eine wirklich tolle Tonspur trotz Komprimierung hören möchte ist bei Evil Dead Rise an der richtigen Adresse. Also man darf Evil Dead Rise sicherlich schon als Surround-Massaker bezeichnen, denn was hier um einen herum abgeht ist schon wirklich Oscar-Reif. Hinzu kommt, dass die Dolby Digital Spur auch ordentlichen Dynamikumfang besitzt, druckvollen Bass und selbst feine Akzente setzen kann. Wer hier zeifelt, darf sich gerne mal nen Disney+-Film mit DD+ Tonspur als Gegenbeispiel reinziehen. Das sind wahlich Welten. Und damit keine klaren Welten mehr zur englischen Atmos-Spur. Klar. Die ist wirklich das i‑Tüpfelchen. Mehr Druck und auch feinstes Insekten-Surren sind hier in Perfektion vertreten. Aber auf der regulären Ebene kommt da nicht mehr so viel Steigerung. Diese gibt es aber natürlich direkt von den Höhenkanälen und auch hier immer wieder sauber und nett eingebundene Effekte.

Fazit

Wir mochten Evil Dead Rise. Gerade in Kombination mit dem herrausragenden Sounddesign macht der Film echt Bock. Bezeichnet uns als Frevler wenn wir sagen, dass wir diesen Teil wirklich cool fanden, aber wenn man ehrlich zu sich ist, hat der Film was. Kultverdächtige Szenen, Fanservice und Szenen die unter die Haut gehen.

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The Boy — Puppengrusel nicht in gewohnter Chucky-Manier — Review https://www.horror-news.com/the-boy-puppengrusel-nicht-in-gewohnter-chucky-manier-review/ Tue, 07 Jun 2016 09:34:42 +0000 https://www.horror-news.com/?p=3950

Die junge Amerikanerin Greta (Lauren Cohan, „The Walking Dead“) könnte es mit ihrem Job als Nanny im ländlichen Großbritannien gar nicht besser getroffen haben. Bereits die Taxifahrt zum herrschaftlichen Anwesen der Heelshires suggeriert die Ruhe und Abgeschiedenheit, die Greta nach traumatischen Erlebnissen in ihrer Heimat offensichtlich dringend braucht. Dass sie ihre künftigen Arbeitgeber zunächst gar nicht antrifft, ist nicht weiter schlimm: Auf Strümpfen erkundet sie das verwunschen wirkende Herrenhaus, in dem sie erst der örtliche Lebensmittelhändler Malcolm (Rupert Evans, „The Man In The High Castle“) aus ihren Träumen reißt. Zwischen den beiden entspinnt sich ein Flirt, der von der Dame des Hauses, Mrs. Heelshire (Diana Hardcastle), rüde unterbrochen wird. Für Greta sei es an der Zeit, ihre Schuhe wieder anzuziehen und ihren künftigen Zögling kennenzulernen. Aber ihre Stiefeletten sind spurlos verschwunden und Heelshire Junior ist ganz anders, als von Greta erwartet.

Denn als ein ernsthaft wirkender Mr. Heelshire (Jim Norton) den Blick auf den achtjährigen Brahms freigibt, bricht Greta zunächst in ungläubiges Gelächter aus: Brahms ist lediglich eine Porzellanpuppe. Schnell muss die junge Amerikanerin lernen, dass es ihren künftigen Arbeitgebern bitterernst ist: Greta soll sich nach einem erfolgreichen Testlauf in Sachen Akzeptanz durch den „Knaben“ um Brahms kümmern und für einen fürstlichen Lohn lediglich ein paar Grundregeln befolgen, während die Heelshires in den dringend benötigten Urlaub fahren: Nie soll sein Gesicht abgedeckt werden, die täglichen Speisungen folgen einem ebenso strikten Ablaufplan wie die Vorbereitung der Bettruhe oder die Zerstreuung mit Musik oder Poesie. Weil sie Geld und Abgeschiedenheit dringend benötigt, lässt Greta sich auf den Deal ein und lässt nach der Abreise der Heelshires sämtliche gute Vorsätze wieder fallen. Was kümmert es schon eine zugegebenermaßen unheimlich wirkende Puppe, wenn man sie zu füttern unterlässt?

Greta (Lauren Cohan) hält das, was sie erlebt, für einen grausamen Scherz. © capelight pictures
Greta (Lauren Cohan) hält das, was sie erlebt, für einen grausamen Scherz. © capelight pictures

Ab diesem Punkt entfaltet die Story ihr volles Potential und hebt sich frisch von anderen ähnlich wirkenden Vertretern des Puppenhorrors ab. Angefangen bei der bildgewaltigen Kulisse des traumhaften Herrenhauses, hat Regisseur William Brent Bell alle Register gezogen, uns den Traum von solch einem Anwesen mit einem faden Beigeschmack zu versehen. The Boy wurde wunderbar inszeniert und Lauren Cohan als Greta überzeugt mit kleineren Charakterschwächen in ihrer sonst hervorragend gespielten Rolle. Die Mischung aus Bildgewalt und dem herausragenden Dolby Atmos-Ton der deutschen Blu-Ray zieht einen noch weiter in das Geschehen auf der Mattscheibe, als dass man sofort mit Greta mitfiebert. Die Schockmomente sind fast immer klasse platziert, als dass diese die Stimmung weiter an den Zuschauer transportieren. Nette Twists innerhalb der Story sind natürlich ebenfalls vorhanden aber diese wollen wir nicht vorwegnehmen. Der Großteil ist nicht direkt vorhersehbar, aber eine Ahnung gibt es immer hin und wieder als Genre-Kenner. Aufgrund der FSK 12 Freigabe läßt sich natürlich erahnen, dass der Film nichts für den geneigten Gorehound ist, sondern sich klar um einen Gruselfilm handelt.

Wir haben uns ebenfalls nicht lumpen lassen und direkt unsere Reckhorn Bass-Shaker mit angeschlossen, um zu sehen ob wir bei diesem Film unseren Spaß damit haben. Was soll ich sagen? Gerade die ersten Schockmomente sind exzellent und die Bass-Shaker fungieren als “Person hinter dem Sitz”, welche einen in der richtigen Situation anstubst, um den Schock zu intensivieren. Klasse! So haben wir uns das vorgestellt. Natürlich passt es nicht immer zu 100%, aber die Shaker waren nie “aufdringlich”, sodass man den Film eine uneingeschränkte Bass-Shaker-Empfehlung aussprechen kann.

Ergebnis

Die Story rund um Brahms kommt an wenigen Stellen ein wenig vorhersehbar daher, was aber der Gruselfaktor gerade durch den brillanten Ton der Blu-Ray von Capelight Pictures, wett machen kann. Der Atmos-Ton ist hervorragend abgemischt, sodass uns unsere Reckhorn-Bass-Shaker meist exakt das Fürchten gelehrt haben, indem sie den Grusel gekonnt untermalt haben. Klare Shaker-Empfehlung und Kaufempfehlung! Das gute Stück erscheint am 23.06.2016 in fast allen erdenklichen Formaten, sodass man sicherlich das Format seiner Wahl findet.

Kleiner Hinweis am Ende: Wer am Freitag den 10.06.2016 bei uns vorbei schaut, wird die Gelegenheit haben an unserem The Boy Gewinnspiel teilzunehmen und eventuell das Mediabook zu gewinnen.

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