LP Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/lp/ Neuigkeiten aus der Welt des Horror. News, Trailer und 4K Kritiken zu Filmen, Festivals und Musik aus dem Bereich Horror, Metal, Sci-Fi, Thriller, Fantasy Sat, 01 Feb 2025 23:48:20 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 https://www.horror-news.com/media/cropped-logo-250x250-1-32x32.png LP Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/lp/ 32 32 60029611 Vinyl nach knapp einem Jahr — Erfahrungen mit Ortofon 2M Cartriges https://www.horror-news.com/vinyl-nach-knapp-einem-jahr-erfahrungen-mit-ortofon-2m-cartriges/ https://www.horror-news.com/vinyl-nach-knapp-einem-jahr-erfahrungen-mit-ortofon-2m-cartriges/#respond Sat, 01 Feb 2025 23:48:07 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8096 Die Reise geht weiter mit Ortofon. Vor knapp einem Jahr hatte ich die Idee, Musik in den eigenen vier Wänden zu entschleunigen und der Vinyl eine Chance zu geben. Ich habe meine Erfahrungen mit dem Medium als blutiger Anfänger hier und hier niedergeschrieben, für alle, die neugierig sind. Weiterhin habe ich mich auch mit der Low-Budget-Reinigung von Schallplatten beschäftigt. Betrachtet das hier ein wenig als IMHO (in my humble opinion).

Der Werdegang

Okay! Mit dem EAT Prelude hatte ich schon einen tollen Plattenspieler für den Einstieg, und der Bestands-Denon X4000 hatte sogar einen Phono-Vorverstärker. Aber was tun, wenn man keinen mehr zur Hand hat?

Der Denon steht aktuell in der Ecke, weil uns hier IOTAVX mit einem tollen Heimkino-Set ausgestattet hat. Das Problem war natürlich sofort, dass das Schallplattenhören auf Eis lag. Denn das Prinzip hinter der IOTAVX-Technik ist deren Einfach- und Reduziertheit. So bringt deren AVX17-Vorstufe leider keine Phono-Vorstufe mit. Nach ein wenig Recherche hat dann die erste Neuerung Einzug gehalten: Der Graham Slee Audio GramAmp 2 SE wurde als neue Phono-Vorstufe gefunden. YAY!

Ortofon Nadeln

Weiterhin hatte ich das Glück – oder auch Pech, aber dazu später mehr –, von Ortofon ein paar Nadeln zugeschickt zu bekommen. Diese habe ich im Wechsel gegeneinander gehört, und ja… der Unterschied ist dezent hörbar! Okay, Ironie geht hier nicht so wirklich, also: Der Unterschied ist teils gravierend! Nicht immer das Ergebnis, das man erwartet, aber Durchtesten lohnt sich. Zu Gast hatte ich eine 2M Blue und 2M Bronze inklusive Cartridge. Ab der bronzenen Nadel ist bei der Cartridge-Verkabelung einiges anders, und das Auflagegewicht ändert sich auch. Demnach musste ich das Cartridge umschrauben, um die Nadel zu testen.

Der Ortofon-Test im Groben

Tendenziell kann man theoretisch alle Nadeln auf jedes Cartridge stecken. So kann man leicht von einer 2M Red zu einer 2M Silver oder 2M Blue wechseln. Ein mega cooles Prinzip. Jedoch nicht bei 2M Bronze2M Black oder LVB Black. Passformmäßig schon, aber hier unterscheidet sich im Cartridge zumindest die Verkabelung. Beim „größeren“ Cartridge werkelt wohl eine Silber-Verkabelung, und auch die Auflagegewichte reduzieren sich nicht unerheblich.

Durch einen Kollegen, der sich ebenfalls einen Plattenspieler zugelegt hat, konnte ich auch auf eine 2M Silver zugreifen. Aber was genau ist der Unterschied?

Teurer ist nicht unbedingt besser

Gerade bei analoger Musik sind preislich keine Grenzen gesetzt. Oder genauer gesagt, die Grenzen sind weit oben angesiedelt. Aber vieles hängt auch vom eigenen Equipment und der bevorzugten Musikrichtung ab. Beim Wechsel der verschiedenen Nadeln konnten wir teils starke Unterschiede feststellen. Und hier kommt wahrscheinlich der größte Tipp, den man geben kann: Ausprobieren! Viele reden immer davon, dass ihnen originalgetreue Wiedergabe wichtig sei, und das ist sicherlich erstrebenswert. Dennoch macht Musik ohne den richtigen Wums untenherum nicht so viel Spaß. Vielleicht ist es dem anderen auch einfach zu viel, und er bevorzugt weniger Druck. Andere möchten ein Erlebnis wie bei einem Live-Konzert.

Fakt ist: Überall schwingt Beeinflussung mit. Das fängt schon bei der Aufnahme und dem entsprechenden Raum an, geht über das Studio, die Technik und Aufzeichnung, bis zur weiteren Verarbeitung und Abmischung der Musik. Es endet dann immer in den eigenen vier Wänden mit der vorhandenen Technik und den räumlichen Gegebenheiten.

Am Ende entscheidet unser Ohr, ob wir die Musik, die aus unseren Lautsprechern kommt, gut finden oder nicht. Und genau das ist auch bei der Nadel der Fall. Wir wissen nicht, für welche Kombination aus Nadel, Plattenspieler oder sonstigem Equipment die Platte gemastert wurde. Vielleicht wurde sie auch gar nicht großartig gemastert, sondern nur eine Platte vom digitalen Master gepresst.

Macht euch nicht so viele Gedanken

Die Message ist hier: Denkt nicht so viel über die Ketten nach. Natürlich werdet ihr überall mehr oder weniger Unterschiede hören! Aber fokussiert euch mehr auf das Hören als auf das Nicht-Hören. Will heißen: Hört mehr gute Musik, anstatt stundenlang im Netz zu recherchieren, was es noch Besseres geben könnte. Denn ein Upgrade werdet ihr immer finden. Genau das muss ich mir auch immer wieder in Erinnerung rufen und mich zusammenreißen, um einfach zu hören. Nehmt euch jetzt eine Pause, schmeißt eine Platte auf und lest später weiter. Der Text läuft euch nicht weg.

Aber was ist denn nun der Unterschied zwischen den Nadeln?

Der Unterschied ist wirklich teils gravierend. Für alle, die einen Eindruck haben wollen, was wir hier so auf den Plattenteller legen, dürfen sich gerne unsere Discogs-Library ansehen. Aber ihr werdet feststellen, dass dies nur sehr harte Klänge sind. Das Ergebnis ist aber für viele vielleicht verblüffend. Vor allem für diejenigen, die in Qualitätsstufen denken, die sich allein am Equipment-Preis orientieren.

Ein bisschen komplex ausgedrückt… sagen wir es anders: Immer wieder sehen wir Videos oder lesen Texte, in denen einem erzählt wird, dass man, wenn man 1000 € für seine Lautsprecher ausgibt, ungefähr das Gleiche für die Technik und dann noch einmal das Gleiche für Kabel und Kleinzeug rechnen soll. Unseres Erachtens gibt es da Wahrheiten sowie Voodoo in der Aussage. Natürlich macht der Preis am Ende wahrscheinlich einen Unterschied in der Qualität dessen, was man bekommt. Aber bei Nadeln kann man sagen: Die 2M Red klingt bei hartem Metal wesentlich besser als eine 2M Blue. Diese ist einfach zu weich im Klang, auch wenn sie ein paar mehr Details der Platte entlockt. Aber wenn der harsche Druck fehlt, ist der Klangeindruck eben nicht derselbe. So glauben wir, dass Ortofon zwar mit Bedacht auf die Herstellungskosten den Preis der Nadeln gestaltet, aber dies nicht das ausschlaggebende Kriterium für die Nadelwahl sein sollte.

So hat uns zum Beispiel die 2M Red immer noch deutlich besser gefallen als die 2M Silver. Der erste große Unterschied ist dann aber bei der 2M Bronze zu vernehmen. Hier haben Detailtreue und Druck einfach gestimmt. Zumindest in unserem Setup. Deshalb sind wir hier definitiv Fans der 2M Bronze.

Music is the Key

Aber am Ende muss man sich auch eingestehen, dass die Musik ausschlaggebend für die Wahl der Nadel sein kann. Und ja: Wir können uns ebenfalls vorstellen, dass Menschen, die mehrere Musikrichtungen hören, auch mehrere Nadel-Systeme ihr Eigen nennen und sie nach Bedarf austauschen.

Musik und HiFi im Allgemeinen sind ein Hobby! Und das Schöne an Hobbys ist, dass sie zum Ausprobieren einladen. Das kann natürlich auch in Extreme gehen.

Learning

Als Quintessenz sollte man immer mitnehmen, dass man sein Hobby selbst gestalten sollte. Seine eigenen Ansprüche setzen und nicht zu viel auf die vermeintlichen Fachidioten da draußen hören. Klar kann man wilde Kaufempfehlungen aussprechen, und es wird genug unsichere Menschen geben, die hinterherrennen. Denkt aber immer daran, dass diese Menschen mit der Materie ihr tägliches Brot verdienen und ihre mediale Präsenz als Meinungsbildung nutzen, um marketingtechnisch für die jeweiligen Produkte und Firmen tätig zu werden – und dafür ebenfalls von den Herstellern entlohnt werden. In welcher Art und Weise auch immer. Und aus diesem Kreislauf nehmen wir uns nicht aus. Wir verdienen zwar keinen müden Euro mit der Spielerei hier, dennoch testen wir hier gerade Produkte von Ortofon und liefern der Firma Reichweite.

Das Dilemma

Wie oben erwähnt, haben wir natürlich testbedingt jetzt ein Dilemma. Wir wissen jetzt, dass unsere rote Nadel für unsere Musik im Vergleich zu den anderen Ortofon-Nadeln super ist. ABER: Wir haben auch die 2M Bronze gehört, und diese hat uns dann doch eine ganze Ecke besser gefallen. Will heißen: Jetzt will man upgraden! Shit! Aber noch haben wir keine Nadel verschlissen, sodass wir natürlich irgendwie mit uns hadern. Spielt die Nadel so viel besser, dass man jetzt wechseln will? In diesem Fall: Wir haben uns leider in die Nadel verliebt. Sie ist echt geil. Jetzt müssen wir es aber mal durch die Konsumbrille sehen und uns eigentlich bremsen.

Aber das Schöne ist nun mal, dass es ein Hobby ist und wir unsere Prioritäten selbst festlegen können. Und hier kommt wieder ein wichtiger Tipp: Vielleicht nicht sofort versuchen zu upgraden, sondern erstmal Lücken schließen. Vielleicht doch erstmal einen externen Pre-Amp anschaffen, um dann mehr Möglichkeiten zu haben und den Klang in eine andere Richtung zu lenken.

Was sonst noch so?

Jetzt habe ich hier von Nadeln geredet und gar nicht, was sonst noch so ging. Also ja, hier war noch ein anderer Plattenspieler zu Gast, und mit ihm ein Vorverstärker. Das hat natürlich wieder einmal gezeigt, dass andere Spieler und Equipment gänzlich anders klingen können. Wahrscheinlich ist es genau das, was das Hobby Hi-Fi für viele so interessant macht. Es zeigt aber auch, dass man sich guten Gewissens eine Zweit- oder Dritt-Anlage zulegen kann. Vielleicht möchte man mit Anlage A nur analog hören, und Anlage B ist dann für das Streaming verantwortlich.

Weiterhin sind hier einige hervorragende Platten eingetrudelt. Wintersun hat mit dem Release von Time II (endlich) angefangen, ihre Platten neu aufzulegen. Oder besser gesagt, Nuclear Blast. Also keine Ahnung, wer der Initiator war, aber wer Wintersun kennt, kennt auch die leidige Diskussion um Time II und das Plattenlabel. Jedenfalls war es so möglich, deren selbstbetiteltes Debütalbum wieder als Re-Release zu erwerben. Weiterhin wurden neben Time I auch The Forest Seasons neu aufgelegt, und so hat man schnell alle vier Langspieler im Regal stehen.

Falling in Reverse, die Band rund um Skandalsänger Ronnie Radke, haben ihren Langspieler Popular Monster rausgebracht. Hier habe ich mich hinreißen lassen, ein Battle zwischen analog vs. digital zu machen. Es war sehr interessant, und letztlich kann ich mich jetzt nicht entscheiden, welche Version mir die liebste ist. Klingt die LP wärmer und hat den analogen Vibe, macht die FLAC untenrum deutlich mehr Druck.

Dann natürlich der Knocked Loose-Brecher You Won’t Go Before You’re Supposed To. Was für ein Abriss! Sehr gewöhnungsbedürftig für die einen und ein geiler Trip für die anderen. Hier darf man sicherlich auch erwähnen, dass der Song Suffocate mit Poppy zusammen für einen Grammy nominiert wurde und Knocked Loose in diesem Rahmen bei Jimmy Kimmel auftreten durfte. Es geht steil bergauf für die Jungs, und die Platte ist einfach der Wahnsinn. Wer es wirklich härter braucht, sollte sich die Kiste mal reinschrauben, denn sie ist ganz großes Tennis. Moshpit-Gefahr in den eigenen vier Wänden.

Wie geht’s weiter?

Eigentlich recht bald schon, denn wir haben hier noch einiges Equipment von bFly-Audio stehen. Hier geht es mehr oder weniger um die Absorption von ungewollten Vibrationen, die auf die Hi-Fi-Komponenten einwirken. Diese könnten und können potenziell den Klang negativ beeinflussen, und die Firma bFly-Audio stellt Produkte her, um genau dies zu verringern und zu verhindern. Zu Gast haben wir hier eine Base 2 Pro in der Größe M, PURE‑2 Absorber und das PG1 MK2 Plattengewicht. Die PURE‑2 haben wir jetzt weniger für unseren analogen Plattengenuss verwendet, dafür aber die Base 2 Pro und das Plattengewicht.

Vorbestellungen

Und natürlich dürfen auch Vorbestellungen nicht fehlen. Den Anfang macht Feine Sahne Fischfilet mit ihrem neuen Album “Wir kommen in Frieden”. Hier habe ich die limitierte, giftgelbe und handsignierte Vinyl vorbestellt. Ob ich sie auspacken werde oder – wie die handsignierte “Alles glänzt — Alles Live” – eingeschweißt lasse, weiß ich noch nicht.

Weiter geht es mit Arch Enemy und ihrem Album “Blood Dystiny”. Hier ist die Wahl auf die Limited Red Blood Splatter-Version gefallen. Diese ist explizit als 180g-Pressung ausgezeichnet, und da ich sehr auf Haptik stehe, war die Wahl schnell getroffen. Die ersten Songs durften wir bereits bei der Rising From The North Tour in Hamburg hören.

Härtere Klänge gibt es dann mit Whitechapel“Hymns in Dissonance” erzählt die Geschichte eines Kultisten, der würdige Menschen sammelt, um seinem Kult beizutreten. Klingt spannend? Wird sicherlich genau das – und brutal obendrein! Zumindest versprach Gitarrist Alex Wade das bis dato härteste Album der Band. Ich bin gespannt und werde berichten, sobald sich die Platte auf dem Teller dreht. Jedenfalls wird hier die limitierte 180g-Vinyl in Scarlet Red with Cloudy Black Splatter die Runden drehen.

Den krönenden Abschluss macht Behemoth. Auch hier gibt es ein Versprechen: weniger indirekte anti-christliche Texte, sondern härter und direkter. Der Titel des Albums spricht Bände: “The Shit ov God”. Hier habe ich die limitierte und handsignierte Vinyl aus dem offiziellen Behemoth-Webstore bestellt. Warum? Nergal ist ein Perfektionist, und das muss man einfach ehren. Im offiziellen Webstore gibt es eine Version, die fernab von Nuclear Blast beim eigenen Label New Aeon Musick produziert wird. Eigenproduziert und kritisch abgesegnet, wird es ein alternatives Coverbild sowie etliche weitere hochwertige Änderungen geben.

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Vinyl — from zero to hero oder so https://www.horror-news.com/vinyl-from-zero-to-hero-oder-so/ https://www.horror-news.com/vinyl-from-zero-to-hero-oder-so/#respond Fri, 09 Feb 2024 15:05:57 +0000 https://www.horror-news.com/?p=7515 Ich hatte vor ein paar Wochen schon mal geschrieben: ich hab Bock auf Vinyl… halt so ne Platte auf nen Teller werfen und analoge Musik hören. Als Genuss und nicht Beschallung. Quasi aktiv mit manueller Arbeit und einem physikalischen Medium.

Ging es erstmal um die Einrichtung und ersten Gehversuche, habe ich jetzt natürlich schon ein wenig dazu gelernt. Zum Beispiel: warum verwenden manche Hersteller noch so mistige Papp-Sleeves um die Platten zu verpacken und auszuliefern? Die Platten mögen offensichtlich eigentlich genau eben solche rauhen Papp-Dinger gar nicht und neigen dann direkt dazu so ganz feine Kratzerchen zu bekommen, wenn man sie aus dem Sleeve zieht. Ätzend. Vielleicht machen diese Haar-feinen Kratzer nix, aber ist halt schon frustrierend.

Auch habe ich gelernt, dass egal was man mit den Platten macht. Wenn sie neu sind, sind sie teilweise schon mit Flusen verseucht. Da kannste anscheinend erstmal nix machen. Ich so ne Platte mit meinem bei Youtube gelernten “Platten-Affen-Griff”, Daumen an die Kannte, Mittelfinger irgendwie ans Label/Plattenloch gefummelt, rausgepopelt und was muss ich entdecken? Flusen natürlich. Ätzend. Aber ich bin ja mit so ner coolen Kohlefaserbürste bewaffnet.

Plattenbürsten action

Auch wieder so ne Sache für sich übrigens… wie bürstet man jetzt richtig? Plattenteller angeworfen, Bürste angesetzt und die Drehung den Rest machen lassen. Festgestellt, wenn man zu feste drückt, gibt das auch so feine Kratzer auf der Platte. Argh! Aber manche Flusen sind nunmal hartnäckig und Fettgriffel haben immer noch nix an der Platte zu suchen. Okay, lerne: Sanft bürsten. Wird nicht immer perfekt, aber vielleicht ist fast perfekt ja perfekt… logisch oder? Jedenfalls wird das geknister weniger. Immerhin.

Hatte ich nicht auch erwähnt, dass ich so nen Flusen an der Nadel hatte? Die Stylus-Bürste hab ich natürlich auch ausprobiert. Klappt und musste ich bisher irgendwie nur einmal anwenden. Passt also. Wer seine Platte sauber hält hat also damit weniger Probleme.

Wie ist denn nu so ne Vinyl?

Also erstmal muss ich sagen, dass ich ein wenig shoppen war. Hab mir Gedanken gemacht, was so die Alben sind die ich mit am meisten per Stream gehört habe. Spotify sei Dank, dass just der Jahresrückblick 2023 rausgekommen ist und ich wieder erinnert wurde das ich 193.000 Minuten gestreamt habe. Also ein Junkie zu sein scheine. Jedenfalls hab ich dem Shoppingrausch gefröhnt und mir nen paar Platten zugelegt. Logischerweise nur geilen Scheiß, mit welchem ich sicherlich jeden High-End’er und Platten-Narr jagen könnte.

Aber so bin ich nunmal! Unkonventioniell. Hat da so nen geilen Plattenspieler stehen und schruppt da nur üblen Metal drauf! Ja mann! Los ging es mit… Trommelwirbel… Lorna Shore natürlich. Direkt mal Deathcore zum Einstieg. Im speziellen natürlich das fulminate erste Album mit Neuzugang Will Ramos, Pain Remains.

Lorna Shore — Pain Remains

Boom! Also ich muss mal sagen: holt mich ab der ersten Sekunde ab. Der Klang ist definitiv nicht mehr mit Streaming vergleichbar. Gefühlt sehr fein aufgelöst und das Stimme zu Instrumente-Verhältnis passt. Gute Auflösung mach ich im speziellen immer an sowas aus wie: wie gut sind die Drums und Becken zu hören. Gerade bei den Becken muss es definiert sein. Im Streaming zum Beispiel ist es oft der Fall, dass Becken eher zu so ner verwaschenen Klitsch-Klatsch Masse verschmilzen und ich nicht genau heraushören kann wie diese einzeln angeschlagen werden. Es gleicht eher einem Brei aus Crashbecken. Das ist auf Platte ganz anders. Man hört jeden Anschlag fein heraus und kann so erahnen, wie der Drummer hier abgeht. Aber auch die Bassdrum muss einen gewissen Punch haben. Natürlich wird es nie so wie Live, aber es muss halt trocken und definiert sein. Bei der Stimme hat man ein gewissen Maß an Klarheit. Ja ich weiß, die Vocals von Will sind für viele alles andere als klar, aber ich denke selbst hier hört man himmelweite Unterschiede.

Natürlich gibt es hier kein schnauben und schnaufen durch zu empfindliche Mikros aber gerade bei Höhen durch S‑Laute sind scharf und deutlich. Aber generell ist Will’s unglaubliches Gesangstalent um einiges deutlicher. Gerade in Passagen á la Gollum oder Bleghs. Tiefe Growls mit viel Volumen oder hohe Squeels. Allgemein kann man sagen es fühlt sich alles direkter an. Der eine mag von belegt reden wenn er streaming umschreibt, oder manch einer von Vorhang. Kann man so sehen, aber ich bin vorsichtig mit so Umschreibungen, da ich hier nicht in die Voodoo-Ecke will.

Nirvana (Best Of)

Noch so nen Ding. Angebot gesehen und direkt mal für nen 10er eingesteckt. Auf den Teller geworfen und muss sagen. Geil. Also auch hier erstmal: Hut ab! Die Qualität der Aufnahmen überzeugt. Was man sogar total merkt: Die Aufnahmen auf der Best Of Platte wurden natürlich aus den drei Alben der Band zusammengestellt und hier ist total interessant, dass man die Unterschiede der Produktion der drei Alben total raushören kann. Ob ich jetzt die eine oder andere Produktion besser finde, mag ich gar nicht beurteilen. Generell klingen sie alle authentisch und das ist es glaube ich was es ausmacht. Ich bin der Meinung den Aufnahmeraum förmlich zu hören. Wo und wie die einzelnen Instrumente im Raum platziert sind und die Klangcharakteristik ausmachen. Super cool. Vielleicht für den geneigten Streamer etwas ungewohnt, weil es dann doch ein wenig roh anmutet, aber für den mit Musiker-Genen natürlicher. Kommt einem das Gestreamte doch ein wenig weichgespült vor. Allem vorran natürlich in meinen Ohren erstmal das Schlagzeug. Trockene Bassdrum, satte definierbare Becken. Beim Gesang super klar und hier hört man wirklich den Raum. Eben weil er nicht tod ist, sondern ein wenig Hall hat, ein wenig dumpf, ist aber dennoch perfekt, passt. In ruhigeren Gitarrenpassagen das gleiche Bild. Auch hier kann man die Umgebung wahrnehmen und das macht es ein wenig heimeliger. Durch und durch stark.

Fortschritte

Okay. Haben wir mal was zu zwei Platten gesagt und in Zukunft werde ich hierzu noch mehr sagen, aber da es hier ja auch so ein wenig um das warum und wieso gehen soll, fange ich mal an so ein wenig meine Fortschritte in Sachen Vinyl zu beleuchten.

Also ich habe mir die Vinyl ja wieder auf den Zettel geholt gerade um Musik zu genießen (ich berichtete). Genau das habe ich in den letzten Wochen getan. Weniger als gewollt aufgrund von Feiertagen, Familie und Drumherum aber dennoch versucht, sie als meine persönliche Auszeit zu nehmen. Einfach mal Zeit nehmen für Musik und dann detoxing von digitalen Medien. Eben nicht das Handy als Begleitung zur Hand haben, sondern einfach mal die Augen schließen und die Musik in den Vordergrund zu stellen. Klappte mal mehr und mal weniger, ist halt so wie immer bei guten Vorsätzen.

Der Reinigungsgroove hat sich natürlich mittlerweile sofort eingestellt. Platte mit dem Affen-Griff aus dem Sleeve raus und auf den Plattenteller. Bürste vorsichtig drüber und genießen. Klappt bisher gut und so macht es wahrhaftig einen heiden Spaß. Bleibt erstmal zu sagen: jau, Experiment läuft wie erwartet und mit Freude und Spannung wird jetzt Richtung der nächsten Platten geguckt, welche auf dem Weg sind. Hier natürlich dann gleich der Hinweis: es geht weiter und ich habe noch so einiges zum Thema zu brichten. Dies aber dann erst im nächsten Post.

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