Audiophil Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/audiophil/ Neuigkeiten aus der Welt des Horror. News, Trailer und 4K Kritiken zu Filmen, Festivals und Musik aus dem Bereich Horror, Metal, Sci-Fi, Thriller, Fantasy Mon, 19 May 2025 12:30:19 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 https://www.horror-news.com/media/cropped-logo-250x250-1-32x32.png Audiophil Archive - Deine Quelle für Tests & News zum Thema Horror, Heimkino, HiFi, Metal, Vinyl, 4K, Blu-Ray und mehr https://www.horror-news.com/tag/audiophil/ 32 32 60029611 Burson Audio Playmate 3 Deluxe — Der ultimative Desktop-DAC im Hardcore-Test https://www.horror-news.com/burson-audio-playmate-3-deluxe-der-ultimative-desktop-dac-im-hardcore-test/ https://www.horror-news.com/burson-audio-playmate-3-deluxe-der-ultimative-desktop-dac-im-hardcore-test/#respond Mon, 19 May 2025 12:30:10 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8929 Der Burson Audio Playmate 3 hat nach wochenlangem intensiven Testing bewiesen, dass er weit mehr ist als nur ein gewöhnlicher Desktop-DAC. Mit seiner unglaublichen Klangqualität, den umfangreichen Upgrade-Möglichkeiten und der beeindruckenden Leistung hat er sich als eines der faszinierendsten Audio-Geräte entpuppt, die je auf meinem Schreibtisch gelandet sind. Besonders interessant für alle, die auf der Suche nach einem ultimativen All-in-One-Paket sind, das keine klanglichen Kompromisse eingeht.

Was zum Teufel ist Burson Audio eigentlich?

Burson Audio dürfte für viele deutsche Audio-Enthusiasten noch ein unbeschriebenes Blatt sein – aber nicht mehr lange! Auf der High End in München habe ich die Produkte kürzlich entdeckt und nach einem kurzen Schwätzchen erfahren, dass diese audiophilen Schätze aus Australien bald einen deutschen Vertrieb bekommen könnten.

Für OpAmp-Nerds ist Burson allerdings längst ein Begriff. Neben Sparkos stellen die Australier wohl die besten diskreten Operationsverstärker (OpAmps) der Welt her. Und genau diese kleinen Wunderwerke haben einen massiven Einfluss auf den Klang von DACs, Verstärkern und Vorstufen.

OpAmps — WTF?!

Kurzer Technik-Exkurs: OpAmps (Operationsverstärker) stecken in praktisch jedem Verstärker und DAC. Sie sind dafür verantwortlich, die winzigen Signale aus dem Digital-Analog-Wandler auf ein hörbares Niveau zu verstärken. Da sie direkt nach der Wandlung im Signalweg liegen, prägen sie maßgeblich den Klangcharakter eines Geräts.

Was Burson besonders macht: Anders als die meisten Hersteller, die auf billige Massenware-ICs setzen, baut Burson seit über 20 Jahren diskrete OpAmps. “Diskret” bedeutet, dass statt eines einzelnen integrierten Schaltkreises individuelle Komponenten wie Transistoren, Widerstände und Kondensatoren verwendet werden – handverlesen und optimal aufeinander abgestimmt. Das Ergebnis? Ein dramatisch besserer Klang und die Möglichkeit, deinen Sound nach Belieben zu tunen.

Unboxing & Lieferumfang: High-End vom ersten Moment an

Der Burson Audio Playmate 3 kam in exzellenter Verpackung an, die bereits erahnen lässt, dass hier kein Mainstream-Produkt wartet. Im Karton findet sich:

  • Der Playmate 3 (natürlich)
  • Ein hochwertiges Cinch-Kabel
  • USB‑C zu USB‑C Kabel
  • Kopfhörer-Mikrofon-Adapter
  • 2× 5534d JRC OpAmps
  • 2× 5532d JRC OpAmps
  • Inbusschlüssel für die Gehäusedemontage
  • Ersatzsicherung
  • Universalnetzteil mit verschiedenen Ländersteckern
  • Silent Power Module SP2-15P und SP2-15N (Deluxe only)
  • Eine Metall-Fernbedienung (kein billiger Plastikschrott!) (Deluxe only)

In der Deluxe-Edition sind bereits die Premium-OpAmps vorinstalliert:

  • 2× Burson Audio V7 Vivid Dual
  • 2× Burson Audio V7 Vivid Single

Statt des Standard-Netzteils lag in unserem Testgerät bereits der Burson Super Charger PSU 3A 24V/3A bei – ein Upgrade, das sich definitiv hören lässt.

Tech-Specs: Zahlen, die Audionerds feucht werden lassen

Für alle Zahlenfreaks hier die wichtigsten Spezifikationen des Burson Audio Playmate 3:

  • DAC-Chip: ESS Sabre 9039 (State-of-the-art!)
  • Sampling-Rate: bis zu 768kHz PCM und DSD512
  • Class-A-Kopfhörerverstärker mit 3 Watt pro Kanal bei 30W Ruhestrom
  • Kanaltrennung: 128 dB @ 1kHz, 121 dB @ 20kHz
  • THD+N: 0,0018% @ 1kHz, 0dBFS
  • Gesamte THD mit DAC, Pre-Amp und Amp: <0,002%

Die Leistungsabgabe ist beeindruckend und zeigt, warum der Burson Audio Playmate 3 praktisch jeden Kopfhörer problemlos antreiben kann:

Impedanz (Kopfhörer)LeistungSignal-Rausch-VerhältnisKanaltrennung
16 Ohm3,5W96dB99%
32 Ohm2,5W97dB99%
100 Ohm600mW98dB99%
150 Ohm400mW96dB99%
300 Ohm150mW95dB99,5%

Anschlussseitig bietet der Playmate 3 Toslink und USB‑C als Eingänge, was ihn perfekt für den Desktop-Einsatz macht. Kompatibel ist er mit Windows XP, 7, 8, 10, Mac OSX sowie iOS und Android (via OTG).

Design und Verarbeitung: Endlich mal kein China-Plunder

Holy Shit – wenn man den Burson Audio Playmate 3 in den Händen hält, begreift man sofort, wofür die knapp 3kg Gewicht stehen: Unerbittliche Qualität! Das komplett aus massivem Aluminium gefräste Gehäuse schreit förmlich “High-End”. Auch alle Knöpfe und Drehregler sind aus Aluminium gefertigt.

Die dunkle silberne Farbgebung mit orangen Akzenten sieht verdammt edel aus und passt perfekt zu praktisch jedem Setup. Das Display ist hell, informativ und zeigt genau das, was man wissen muss. Der Lautstärkeregler dreht sich butterweich und präzise – keine billigen Raster-Stufen, sondern echte analoge Kontrolle.

An der Front befinden sich zwei Kopfhörerausgänge (2,5mm und 6,3mm, beide unsymmetrisch), der Netzschalter, das Display sowie der Lautstärkeregler mit Menü-Knopf und dem IR-Empfänger für die Fernbedienung.

Die Rückseite beherbergt den USB-C- und Toslink-Eingang sowie einen Pre-Out, der wahlweise als echter Pre-Amp oder als reiner Line-Out konfiguriert werden kann.

Die ebenfalls komplett aus Metall gefertigte Fernbedienung liegt schwer und wertig in der Hand – auch hier kein billiges Plastikspielzeug. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Metallknöpfe klappern ein wenig bei der Bedienung. Klar, das ist Meckern auf hohem Niveau, aber der Vollständigkeit halber sei es erwähnt.

Bedienung und Features: Audiophiler Baukasten

Die Bedienung des Playmate 3 ist erfreulich unkompliziert. Über den rechten Button gelangt man ins Menü, durch das man mit dem Lautstärkeregler scrollt. Zur Auswahl einer Option drückt man einfach den Regler – intuitiver geht’s kaum.

Im Menü lassen sich folgende Einstellungen vornehmen:

  • Input-Auswahl: USB oder Toslink
  • Output-Modus: Kopfhörer, Pre-Out oder DAC-Out
  • Verstärkungsstufe: Low oder High (ideal für empfindliche IEMs vs. hungrige Planare)
  • Filter-Einstellungen: FIR-Filter, DPLL und IIR-Filter (für Audiophile ein Paradies)
  • DAC Path: Bestimmt, welche Filter umgangen werden
  • THD-Kompensation
  • Auto-Off-Funktion bei fehlendem Signal
  • Mikrofon-Eingangsaktivierung für Gaming-Headsets

Besonders cool: Im Gegensatz zu vielen anderen High-End-Geräten, die mit kryptischen Einstellungen und mieser UI glänzen, ist hier alles logisch aufgebaut und selbsterklärend.

Klangeigenschaften: Wie klingt denn nun der Bastard?

Der Burson Audio Playmate 3 Deluxe liefert einen Sound, der mich mehrfach dazu gebracht hat, einfach ungläubig vor dem Gerät zu sitzen. Für rund 1000€ bekommt man hier ein All-in-One-Paket, das mühelos mit deutlich teureren Einzelkomponenten mithalten kann.

Besonders bemerkenswert ist der integrierte Kopfhörerverstärker, der sich perfekt in das Gesamtbild einfügt. Zum Vergleich haben wir teurere externe Kopfhörerverstärker im DAC-only-Betrieb angeschlossen und mussten festhalten: Der Burson als Komplettpaket liefert eine verdammt beeindruckende Performance.

Die Klangcharakteristik der Deluxe-Version mit den V7 Vivid OpAmps ist eher analytisch, aber niemals kalt oder leblos. Der Sound ist detailliert, präzise und kraftvoll – genau das, was man von einem High-End-Gerät dieser Preisklasse erwartet.

Musik-Tests: Metal und mehr im Härtetest

Da wir bei horror-news.com natürlich primär auf die harte Gangart stehen, haben wir den Burson mit einer Reihe anspruchsvoller Tracks gefoltert (Referenzplaylist auf Qobuz):

Septicflesh – Portrait of a headless man (Infernus Sinfonica MMXIX)

Bei diesem orchestralen Death-Metal-Monster mit Streichern, Bläsern, Gitarren, Publikum und Chor trennt sich bei unseren Tests immer die Spreu vom Weizen. Der Burson Playmate 3 schafft hier etwas Beeindruckendes: eine breite, tiefe Bühnenabbildung, bei der die Band druckvoll im Vordergrund steht, perfekt vom Orchester flankiert wird, während der Chor das Ganze mit epischer Größe überzieht.

Besonders die Trompeten – mein persönliches Highlight bei jedem Audio-Test – klingen druckvoll und lebendig, was zeigt, dass der Playmate 3 auch bei schnellen Transienten absolut nichts zu verbergen hat.

Lamb of God – Laid to Rest

Geradliniger, aber nicht weniger anspruchsvoll ist dieser modernen Metal-Klassiker. Die satt abgemischten Drums kommen mit ordentlichem Druck, die hämmernd einsetzenden Gitarrenriffs offenbaren die volle Leistungsfähigkeit des Playmate 3. Jedes Detail ist präzise dargestellt, der Sound ist kraftvoll und dynamisch, genau wie diese Musik sein muss.

Lorna Shore – Pain Remains Trilogie

Will Ramos’ Stimmakrobatik ist eine Herausforderung für jedes Audio-Setup. Die Pain Remains Trilogie beginnt mit feinem Regen und einer hallunterlegten Melodie, bevor es mit Will Ramos’ extremen Gesangskünsten richtig zur Sache geht.

Hier zeigt sich, dass selbst der Burson irgendwann an seine Grenzen stoßen kann: Bei maximaler Komplexität mit schneller Double-Bass-Drum, drückenden Gitarrenriffs und Ramos’ vielschichtigen Gesangsstilen wird der Klang manchmal etwas weniger klar. Dies ist jedoch kein Knockout-Kriterium – kaum ein DAC/Amp-Kombination in dieser Preisklasse kommt hier besser durch.

Beeindruckend ist, wie der Playmate 3 die ruhigeren Passagen mit ihrer emotionalen Tiefe wiedergibt – hier entstehen echte Gänsehautmomente, die den Hörer tief ins musikalische Geschehen ziehen.

Gaming: Audiophile Zocker aufgepasst!

Mit 1000€ ist der Burson Audio Playmate 3 definitiv im High-End-Gaming-Bereich angesiedelt – aber er ist jeden verdammten Cent wert, wenn ihr euer Gaming-Erlebnis auf ein neues Level heben wollt.

Die räumliche Abbildung ist so präzise, dass die Ortung von Gegnern in Shootern im Vergleich zu Onboard-Soundkarten deutlich leichter fällt. Selbst feinste Geräusche sind klar hörbar und perfekt lokalisierbar. In Kombination mit einem hochwertigen Kopfhörer verschafft euch das einen echten Vorteil.

Auf der diesjährigen High End in München gab es nicht umsonst einen eigenen Gaming-Bereich – Audio und Gaming gehören zusammen, und der Burson Playmate 3 könnte hier zum Geheimtipp für anspruchsvolle Streamer und Pro-Gamer werden.

OpAmp-Tuning: Der audiophile Spielplatz

Das wahre Highlight des Burson Audio Playmate 3 ist die Möglichkeit, durch den Austausch der OpAmps den Klangcharakter nach eigenen Vorlieben anzupassen. Wir haben verschiedene Kombinationen getestet:

V7 Vivid OpAmps (Deluxe-Edition)

Diese sind unsere klaren Favoriten für die meisten Kopfhörer. Solange der Kopfhörer nicht bereits zu harsch in den Höhen ist, liefern die Burson Audio V7 Vivids einen knackigen, punchigen Bass und detaillierte Höhen mit exzellentem Wiedergabedetail. Die räumliche Abbildung ist fantastisch, und der Klang hat genau die richtige Mischung aus Analytik und Musikalität.

Sparkos SS36er

Die Sparkos SS3602 und SS3601 machen den Klang etwas weniger warm, erreichen aber nicht ganz die Detailtiefe der Vivids. Dennoch handelt es sich um hervorragende OpAmps, die in manchen Systemen durchaus die bessere Wahl sein könnten.

V7 Standard OpAmps

Für Kopfhörer mit spitzeren Höhen sind die V7 Standard OpAmps eine ausgezeichnete Option. Sie machen den Playmate 3 zu einem deutlich weicher klingenden Gerät, was bei manchen Aufnahmen oder Kopfhörern genau das Richtige sein kann.

553er JRC OpAmps (Standard)

Die im Basis-Modell verbauten OpAmps sind bereits gut abgestimmt und tendieren in Richtung der V7 Vivid. Allerdings fehlt es hier an Detailzeichnung und etwas Druck im Bass. Für den Einstieg sind sie dennoch absolut respektabel und geben Zeit zum Sparen auf ein späteres Upgrade.

Einordnung: Für wen ist dieser DAC eigentlich?

Der Burson Audio Playmate 3 ist eindeutig für den Schreibtisch konzipiert. Seine Eingangsoptionen (USB‑C und Toslink) machen ihn zum perfekten Partner für PC und Konsole. Am wohlsten fühlt er sich per USB‑C an einem Computer, wobei er per Toslink natürlich auch hervorragend an eine Spielkonsole passt (dann allerdings ohne Mikrofon-Funktion).

Für alle, die viel mit Kopfhörern arbeiten oder hören und einen erstklassigen DAC mit exzellentem Kopfhörerverstärker suchen, ist der Burson Audio Playmate 3 ein fantastisches Gesamtpaket. Statt mehrere Geräte auf dem ohnehin oft überfüllten Schreibtisch zu stapeln, bekommt man hier alles in einem extrem hochwertigen Gerät.

Besonders hervorzuheben ist, dass man sich keine Gedanken über die Paarung zwischen DAC und Verstärker machen muss – Burson hat diese Hausaufgaben bereits erledigt und eine perfekt abgestimmte Kombination geschaffen.

Paarung mit anderen Geräten

Der Playmate 3 harmoniert hervorragend mit aktiven Studiomonitoren. Einfach im Menü auf Pre-Out umschalten, und schon kann man seine Lautsprecher perfekt ansteuern – ideal für Zeiten, in denen man keine Kopfhörer tragen möchte.

Was die Kopfhörer betrifft, konnten wir keine negativen Paarungen feststellen. Audeze (LCD‑X, Hifiman, verschiedene Beyerdynamic-Modelle und auch IEMs funktionieren wunderbar mit dem Burson. Selbst mit günstigeren Kopfhörern kann man sicher sein, dass der Playmate 3 das Maximum aus ihnen herausholt.

Wir sind besonders gespannt auf den Test mit dem kommenden Fosi Audio i5, den wir bereits auf der High End in München erleben durften und der sich am Playmate 3 als perfekter Partner entpuppen könnte.

Upgrades: So wird gut zu verdammt gut

Wer sich für die Standard-Version des Burson Audio Playmate 3 entscheidet, hat zahlreiche Möglichkeiten für spätere Upgrades:

  1. OpAmp-Upgrade: Von den Standard-JRC-OpAmps zu V7 Standard oder V7 Vivid für deutlich besseren Klang
  2. Netzteil-Upgrade: Das Super-Charge-Netzteil taktet deutlich höher als handelsübliche Schaltnetzteile und bietet geringeres Rauschen. Es vereint die Vorteile von Schalt- und Linearnetzteilen und sorgt für einen erwachseneren, präziseren Klang mit größerer Bühne.
  3. Power-Module: Die Standard-SP01-Module lassen sich einfach durch die SP02-Module ersetzen, die bis zu 200-mal weniger Rauschen produzieren.

Ich kenne kein anderes Audio-Gerät, das so wandlungsfähig und upgradefähig ist – perfekt für experimentierfreudige Audiophile, die ihren Sound immer weiter perfektionieren möchten.

Fazit: Audio-Nirvana auf dem Desktop

Der Burson Audio Playmate 3 Deluxe ist ein audiophiles Kraftpaket, das praktisch alle Wünsche erfüllt, die man an einen Desktop-DAC mit Kopfhörerverstärker haben kann. Seine Performance überzeugt auf ganzer Linie, die Upgrade-Möglichkeiten sind begeisternd, und der Sound ist schlichtweg atemberaubend.

Für Audiophile, Gamer und Musikproduzenten, die einen felsenfesten Begleiter auf dem Schreibtisch suchen, ist der Burson Audio Playmate 3 eine klare Empfehlung. Ja, er ist nicht billig – aber er bietet einen Gegenwert, der weit über seiner Preisklasse liegt, und dank der Upgrade-Möglichkeiten ist er eine langfristige Investition in großartigen Sound.

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Meine Kopfhörer-Journey: Vom Walkman zum audiophilen Setup https://www.horror-news.com/meine-kopfhoerer-journey-vom-walkman-zum-audiophilen-setup/ https://www.horror-news.com/meine-kopfhoerer-journey-vom-walkman-zum-audiophilen-setup/#respond Thu, 24 Apr 2025 12:24:30 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8682 Ein persönlicher Erfahrungsbericht über mehr als drei Jahrzehnte Klangsucht, analog bis digital und wieder zurück – und warum die Kabelwelt doch die beste ist.

Die analogen Anfänge: Walkman, Discman & MiniDisc

Kopfhörer begleiten mich schon seit meiner Kindheit. Wie viele Kinder der 90er startete ich mit einem klassischen Walkman und den obligatorischen, dünnen Bügelkopfhörern, die damals zum Standard-Equipment gehörten. Meine akustische Welt bestand hauptsächlich aus Kassetten mit Radioaufnahmen und geschenkten Hörspielen — der absolute Luxus für einen Musikfan im Taschenformat!1

Mit dem Siegeszug der CD kam der Quantensprung in Form eines Panasonic SL‑S 320, den mir meine Eltern zu Weihnachten schenkten. Die mitgelieferten Earbuds mit der Kabelfernbedienung waren für damalige Verhältnisse der absolute Hit. Diesen CD-Player habe ich überallhin mitgeschleppt — und erstaunlicherweise überlebten die Kopfhörer dabei länger als erwartet.

Dann kam die MiniDisc-Ära — und was für ein Game-Changer das war! Nach endlosem Betteln bei meinen Eltern wurde ich stolzer Besitzer eines Sharp MD-MS701H Mini Disk Recorders. Das Ding war einfach sexy! Man konnte seine eigene Musik “aufnehmen” — meist von ausgeliehenen CDs — und das in einer Qualität, die deutlich besser war als die der Kassetten. Ich habe eine Disk nach der anderen befüllt und das Teil wie einen Schatz überallhin getragen. Natürlich hatte das Aluminium-Gehäuse seine Schwachstellen — irgendwann verbog sich der Diskeinschub, was man dann händisch zurückbiegen musste. Auch das Display der Kabelfernbedienung zeigte mit der Zeit Verschleißerscheinungen.

Die digitale Revolution: MP3-Player & iPod Classic

Mit dem Skateboarden begann mein Player dann zu leiden. Gleichzeitig hielten MP3s Einzug in mein Leben, und dank Zugriff auf einen Brenner grub ich meinen Discman wieder aus. Dieser musste jedoch bald einem der ersten rudimentären MP3-Player weichen — mit sagenhaften 128MB Speicher (ja, Megabyte, kein Tippfehler!). Zum Glück hatte ich inzwischen einen gut bezahlten Nebenjob, sodass ich mir einen iriver SlimX iMP-550 leisten konnte. Mein Skate-Bag war entsprechend ausgestattet: ein praktischer CD-Halter, in dem die Silberlinge ohne Hülle ihren Platz fanden. Die Scheiben sahen nach einer Weile zwar aus, als hätten sie den dritten Weltkrieg überlebt, aber so war das damals eben.

In dieser Zeit ging ich durch zahllose Ear-Buds. Die günstigen zerbrachen schnell, aber selbst die teuren fielen entweder beim Skaten runter und landeten unter den Rollen, oder die extrem dünnen Stiele brachen aus heiterem Himmel. Es war wie ein Fluch – kaum hatte man gute Kopfhörer, zerstörte sie der Audio-Gott persönlich.

Trotz aller technischen Herausforderungen war Musik für mich allgegenwärtig. Ich kaufte CD um CD und schleppte sie überall mit hin. Heute sehen sie entsprechend mitgenommen aus — authentische Kampfspuren eines intensiven Musiklebens.

Der nächste Meilenstein war ein iPod Classic mit 80GB — ein absolutes Traumgerät! Mit einer Teufel Dockingstation zu Hause und einem JBL Portable-Speaker beim Skaten war ich komplett ausgestattet. Der iPod diente mir sogar als Wecker im Studium, bis die Dockingstation irgendwann den Geist aufgab. Zwischenzeitlich leisteten meine Koss Plugs treue Dienste, wechselten dann aber zum iPhone, das ich seit dem 3G-Modell etwa alle zwei Jahre aktualisiert habe.

Gaming & Streaming: Neue Hörwelten erschließen sich

Parallel zum mobilen Musikgenuss war PC-Gaming ein großes Thema, und auch hier wurden etliche “billige” Kopfhörer durchgenudelt, bis irgendwann Speedlink Medusas in meinem Setup landeten. Mein digitales Musikleben wanderte von iTunes zu Spotify, sobald der Dienst in Deutschland verfügbar wurde. Mit dem praktischen Telekom-Deal, bei dem der Spotify-Traffic nicht auf das monatliche Volumen angerechnet wurde, explodierte mein Musikkonsum förmlich. Plötzlich war jeder Tag ein Festival – nur eben ohne die schlammverkrusteten Schuhe und überteuerten Getränke.

Zunächst blieb ich den kabelgebundenen Over-Ears treu, wechselte dann aber zu Bose QC25 und später QC35. Die QC25 haben irgendwann kapituliert, während die QC35 noch immer auf dem Schreibtisch meiner Frau ihren Dienst tun – ein Beweis dafür, dass Qualität sich durchsetzt, selbst wenn der audiophile Snob in mir mittlerweile die Nase rümpft.

Der Arbeitskopfhörer: Konzentration & Meetings

Bei der konzentrierten Arbeit am Bildschirm entdeckte ich die unglaubliche Kraft der Musik als Fokushelfer. Sie ließ mich in einen Tunnel eintauchen, in dem alles um mich herum verschwand. Ich wurde eins mit der Musik, meinen Gedanken und der Arbeit. Zeit und Raum lösten sich auf, während ich eine Lösung nach der anderen entwickelte. Diese Flow-Zustände sind für mich mittlerweile essenziell – sie machen den Unterschied zwischen einem produktiven Tag und einem, an dem ich mich wie ein Hamster im Rad fühle.

Mit jedem Arbeitgeberwechsel nahm die Zahl der Meetings zu, was sich immer weiter zuspitzte und mich zunehmend einengte. Die Meetings fühlten sich an wie im Aquarium — geschlossene Kopfhörer mit Noise-Cancelling, schlecht belüftet, heiße Ohren und Schweiß. Ich lief schier Amok unter diesen Klanghauben, sodass eine Alternative her musste. Die Vorstellung, täglich acht Stunden mit diesen Ohrensaunen zu verbringen, war so verlockend wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung.

Nach intensiver Recherche und Überlegungen zum Budget entschied ich mich für die Beyerdynamic DT1990 Pro — ein offener Kopfhörer, der meinen Musikgenuss auf ein neues Level heben sollte. Es war Liebe auf den ersten Klang!

Die audiophile Wende: Offene Kopfhörer verändern alles

Die DT 1990 Pro sind seit sechs Jahren meine treuen Begleiter, und ich trage sie nach wie vor mit Begeisterung. Meetings sind mit ihnen ein völlig neues Erlebnis: Ich höre meine eigene Stimme beim Sprechen, was die Kommunikation unglaublich angenehm macht. Sie werden zwar warm am Kopf, aber verglichen mit den Bose-Kopfhörern ist das ein Kinderspiel. Klanglich bewegen wir uns hier in einem ganz anderen Universum – das wäre, als würde man einen Trabant mit einem Porsche vergleichen.

Natürlich musste dann auch ein passender DAC her. Mit dem ifi Hip Dac fand ich einen teilweise mobilen Begleiter. Ehrlich gesagt habe ich ihn dann doch selten unterwegs genutzt, was die Anschaffung aus dieser Perspektive vielleicht nicht optimal erscheinen lässt. Klanglich war es jedoch ein Volltreffer, und das zählte am Ende.

Für jemanden, der mehrere tausend Stunden pro Jahr mit Kopfhörern verbringt, hatte ich bis dahin erstaunlich wenig experimentiert. Nicht aus Abneigung — mir fehlte einfach der zündende Funke. Womöglich war ich auch unbewusst besorgt, dass ein tieferer Einstieg in die Audiophilie mein Bankkonto in ähnlicher Weise ruinieren würde wie meine Plattensammlung. Spoiler: Diese Befürchtung war absolut berechtigt.

Neue Horizonte: Hifiman Arya Stealth & Die Lehmann Audio Entdeckung

Im letzten Sommer packte mich kurzzeitig das Verlangen, etwas Neues auszuprobieren. Ich besorgte einen Hifiman Arya Stealth, über den ich im Netz viel Gutes gelesen hatte. Ich wollte ihn testen und darüber schreiben, was ich leider schuldig geblieben bin. Klanglich war der Kopfhörer beeindruckend, aber der Tragekomfort ließ zu wünschen übrig. Die ovalen Ohrmuscheln drückten auf meine Kieferknochen und störten beim Sprechen in Meetings – ein eigenartiges Gefühl, das mich letztlich wieder zum Bewährten zurückkehren ließ. Es war, als würde ich versuchen, mit einem Ferrari einkaufen zu fahren – beeindruckend, aber unpraktisch.

Dann kam ein schicksalhaftes Telefonat mit Norbert Lehmann. Eigentlich rief ich an, um seine Gerätefüße zu testen, und plötzlich standen zwei Lehmann Audio Kopfhörerverstärker bei mir. Klingt wie ein erfolgreiches Verkaufsgespräch, war es aber nicht! Norbert fragte irgendwann nach meinem Beruf, und ich erzählte, dass ich den ganzen Tag mit Kopfhörern vor dem Bildschirm sitze, Musik höre oder in Meetings bin.

Sofort war er Feuer und Flamme und berichtete von seinen Linear und Linear II Kopfhörerverstärkern. Wie er blindlings einen Test gewann, ohne selbst davon zu wissen, oder sich Studios bei ihm meldeten, weil seine Linear-Serie hervorragende Arbeit leistet. Wie Sennheiser diese Verstärker zur Präsentation neuer Kopfhörer nutzt. Norbert gab mir umfangreiches Material zu seinen Verstärkern mit, aus dem ich seitenweise zitieren könnte. Diese Geschichten sind aber aus seinem Mund wahrscheinlich noch viel spannender – der Mann spricht über Audio-Equipment mit der gleichen Leidenschaft, mit der andere über ihre Fußballmannschaft reden.

Da er selbst auf HiFi-Veranstaltungen ausstellt, wird er dort sicherlich das ein oder andere über seine Geräte erzählen — vielleicht sogar die Geschichte, die ich hier gerade zusammenschreibe.

Das ultimative Setup: Tiefeintauchen in die Kopfhörerverstärker-Welt

Aufhänger meines Interesses war Norberts Aussage, dass viele seiner Profi-Kunden berichten, sie seien nach einem Arbeitstag viel entspannter oder könnten längere Mix-Sessions absolvieren, seitdem sie Lehmann Audio’s Linear Kopfhörerverstärker nutzen.

Also ran an den Speck! Ich habe den Linear etwa zwei Wochen intensiv genutzt, was in meinem Fall etwa 120 Stunden entspricht. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich in neue Themen mit Haut und Haaren stürze, bis ins kleinste Detail eintauche und alles ausprobiere, was in Reichweite ist. Wenn ich ein Thema anfasse, dann richtig – Halbgares gibt’s nicht.

Gesagt, getan: Weitere DACs mussten her! Mein ifi HipDac war ein Anfang, aber nicht genug. Schnell gesellten sich der Fosi Audio K7 und ZD3 dazu – beide absolute Preis-Leistungs-Kracher, wie wir bereits in unserem K7-Test festgestellt haben. Außerdem hatte ich bereits den Shanling M5 Ultra, der ebenfalls hervorragend als DAC funktioniert. Zum krönenden Abschluss experimentierte ich mit einem Burson Audio Playmate 3 Deluxe und verschiedenen OpAmps. Der Vorteil: Einige dieser Geräte haben eigene Verstärkung, wodurch ich sie direkt gegen den Linear testen konnte.

Selbstverständlich schleppte ich den Linear (und später den Linear II) auch ins Wohnzimmer, schloss ihn an den Plattenspieler an und testete ihn mit dem WiiM Ultra und dem Eversolo DMP-A6 Master Edition. Ein wahrhaft umfangreiches Zuspieler-Setup! Meine Frau beäugte das wachsende Equipment-Arsenal zunächst mit Skepsis, ließ sich aber schnell von den klanglichen Unterschieden überzeugen – ein klassischer “Aha”-Moment, der jeden Audiophilen mit Stolz erfüllt.

Bei den Kopfhörern startete ich mit meinen bewährten DT 1990 Pro und rüstete später auf einen Audeze LCD‑X auf. Ich überlegte, noch weitere Kopfhörer hinzuzuziehen, aber irgendwann sprengt das alle Grenzen. Nach mittlerweile über 400 Stunden mit dem Audeze denke ich, ein gutes Gefühl dafür entwickelt zu haben, was wie, wo und wann am besten funktioniert.

Mein Schreibtisch glich zeitweise einem Schlachtfeld mit Kabelsalat, das selbst hartgesottene IT-Systemadministratoren zum Weinen gebracht hätte. Nach und nach verbannte ich jedoch Geräte, die ich ausgiebig getestet hatte, und sitze nun beim Schreiben nur noch mit dem Burson Audio Playmate 3 Deluxe, dem Audeze LCD‑X und dem Lehmann Linear II hier. Wahrscheinlich, weil ich diese Schätze bald wieder abgeben muss und den Klang noch ein wenig zelebrieren möchte – wie ein letztes opulentes Mahl vor einer Diät.

Als Verbindungskabel nutze ich die Sommer Cable Epilogue. Hier muss ich mir wirklich ein zweites Paar zulegen, denn das ständige Umstöpseln nervt gewaltig – besonders weil die Stecker so verdammt stramm sitzen. Ein Kabelwechsel fühlt sich jedes Mal an, als würde man einen eingeklemmten Zahn ziehen.

Ausblick: Die Reise geht weiter

Ich denke, ich bleibe an diesem Thema dran. Das Schöne ist, dass ich diese Tests relativ einfach während der Arbeit durchführen kann und quasi ständig daran arbeiten kann – einer der wenigen Vorteile, wenn man den ganzen Tag vor dem Rechner sitzt.

Aktuell liegt hier noch der Douk Audio K5, den ich gelegentlich höre. Ich bin der Meinung, dass man nicht nur hochpreisige DACs testen sollte, sondern sich breit aufstellen muss. Es gibt immer wieder Perlen, die aus der Masse herausstechen, und ich möchte auch gerne Produkte empfehlen, die nicht unbedingt eine Niere und Leber kosten. Schließlich sollte guter Sound nicht ausschließlich denjenigen vorbehalten sein, die einen Kleinwagen dafür opfern können.

Es liegt mir am Herzen, auch jüngeren Menschen den Weg zu gutem HiFi zu zeigen. Ich denke, dass diese trotz Spotify und Co. durchaus bereit sind, sich dem Thema zu öffnen – nur eben auf ihre eigene Art und Weise. Denn letztendlich geht es nicht darum, wer das teuerste Equipment hat, sondern wer die tiefste Verbindung zur Musik aufbauen kann – und manchmal ist der Weg dorthin eben ein besserer Kopfhörer oder ein feiner Verstärker.

Derzeit warten wir noch auf den Fosi Audio i5 (wir berichteten), für den gerade die Kickstarter-Kampagne gestartet ist. Außerdem sind wir mit Hifiman im Gespräch, und auch hier wird in Zukunft etwas kommen. Mit Audeze wird es nach der HIGH END 2025 in die nächste Runde gehen – ich bin bereits jetzt gespannt wie ein Flitzebogen, was die nächste Qualitätsstufe zu bieten hat.

Unsere Bestrebungen unterstreichen wir mit unserer Akkreditierung für die HIGH END 2025, an der wir als Presse-Partner teilnehmen werden. Mal sehen, was wir dort alles erleben! Ich werde sicherlich mit brennenden Ohren zurückkehren – aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Man darf also gespannt sein, und ich hoffe, mit meinen Interessen auch eure zu treffen, um dann interessante Beiträge zu schreiben. Denn eines ist klar: Die Reise in die audiophile Welt ist ein Marathon, kein Sprint – und wir haben gerade erst begonnen, warm zu laufen.

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IOTAVX AVX 17 – Purismus, Power und Präzision fürs Heimkino https://www.horror-news.com/iotavx-avx-17-purismus-power-und-praezision-fuers-heimkino/ https://www.horror-news.com/iotavx-avx-17-purismus-power-und-praezision-fuers-heimkino/#respond Thu, 17 Apr 2025 12:52:32 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8757 Die IOTAVX AVX 17 AV-Vorstufe war für mehrere Monate unser audiophiler Mitbewohner. Genau genommen hatten wir das komplette IOTAVX AVX17 + 2x AVXP1 (hier gehts zu unserem Test) Paket im Test, aber ich entschied mich, die Geräte separat zu betrachten. Was diese Vorstufe von der Masse abhebt? Ein konsequenter Fokus auf Hardware-Exzellenz statt Software-Magie – und ob das wirklich funktioniert, erfahrt ihr in diesem ungeschönten Test.

Transparenz first

Der AVX 17 wurde uns kostenlos vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Klingt nach Beeinflussung? Keine Sorge – wie immer bleiben wir kompromisslos ehrlich und neutral. Bei uns gibt’s keine PR-Floskeln, sondern die nackte Wahrheit – egal ob ein Produkt glänzt oder spektakulär versagt.

Die Grundidee: Hardware first, Software second

IOTAVX verfolgt mit der AVX 17 einen völlig anderen Ansatz als Mainstream-Hersteller wie Denon und Marantz oder High-End-Marken wie StormAudio und Trinnov. Statt Kunden mit automatischen Einmesssystemen und komplexen Raumkorrekturen zu beeindrucken, konzentrieren sie sich auf erstklassige Hardware und geben euch mächtige manuelle Werkzeuge an die Hand.

Die Philosophie dahinter ist simpel: Hochentwickelte Algorithmen wie Audyssey, Dirac Live oder Trinnovs proprietäre Lösungen verschlingen Entwicklungsbudgets – und diese Kosten landen zwangsläufig bei uns als Endkunden. IOTAVX hat stattdessen entschieden, das Budget in exzellente Hardware zu stecken und bei der Software auf das Wesentliche zu reduzieren, ohne auf wichtige Codecs wie Dolby Atmos und DTS:X zu verzichten.

Ihr bekommt zwar kein vollautomatisches Audio-Wunderwerk, dafür aber leistungsstarke manuelle Werkzeuge für Audio-Enthusiasten. Etwas Bastelarbeit ist also gefragt – aber für Audiophile und Heimkino-Fans, die wissen wollen, was in ihrem Setup wirklich steckt, ist genau das ein Grund zum Feiern!

Lieferumfang und technische Daten: Vollausstattung ohne Schnörkel

Zum Lieferumfang gibt’s nicht viel zu sagen: Netzkabel, Fernbedienung, Einmessmikro, 4x Trigger-Kabel, das Gerät selbst und eine Anleitung – mehr braucht’s auch nicht. Das eigentliche Highlight ist die innere Ausstattung: Die AVX 17 bietet satte 17 Kanäle, aufgeteilt in 13.4, womit Setups bis zu 7.4.6 möglich sind. Alle wichtigen Formate wie Dolby Atmos und DTS:X werden unterstützt – hier gibt’s keine Kompromisse.

Die Anschlussvielfalt ist beeindruckend:

  • 17 Cinch-Ausgänge
  • 17 XLR-Ausgänge (für maximale Signalqualität)
  • 3 analoge Cinch-Eingänge (ideal für Plattenspieler, Streamer oder CD-Player)
  • 2 koaxiale und 2 optische Digitaleingänge
  • 6 HDMI 2.0b Eingänge und 2 HDMI 2.0b Ausgänge (mit HDCP 2.2, 4K, HDR10 und Dolby Vision)
  • Bluetooth 5.0 mit aptX-HD

Die zwei HDMI-Ausgänge sind besonders praktisch, wenn ihr beispielsweise TV und Beamer parallel betreiben wollt. Der erste HDMI-Ausgang unterstützt zudem ARC, um den Sound vom TV zurück an die AV-Vorstufe zu leiten.

Verarbeitung und Software: Wo Licht ist, gibt’s auch Schatten

Die Verarbeitungsqualität der AVX 17 ist absolut high-end. Das massive Metallgehäuse, die hochwertigen Anschlüsse und das informative Frontdisplay schreien förmlich “Ich bin ein audiophiles Kraftpaket!” Hier gibt’s nichts zu meckern – IOTAVX unterstreicht ihren Anspruch, kompromisslose Qualität zu liefern.

Die Software hingegen ist… sagen wir mal… funktional statt sexy. Hier gibt’s keine hochglanzpolierte Benutzeroberfläche, sondern eine zweckmäßige, teils pixelige Darstellung. Ehrlich gesagt: Wer braucht Schnickschnack, wenn die Funktionalität stimmt?

Das integrierte Einmesssystem erkennt die Abstände der Lautsprecher zur Hörposition erstaunlich präzise und erleichtert die Grundeinrichtung enorm. Die rudimentären DSP-Filter sind für den Anfang durchaus brauchbar – das wahre Highlight ist jedoch der extrem flexible parametrische EQ:

  • 11 Bänder für die Hauptkanäle (Links, Rechts, Center)
  • 7 Bänder für weitere Kanäle (Surround, Surround-Back, Atmos)
  • 5 Bänder für jeden der vier Subwoofer-Ausgänge1

Was fehlt? Auf moderne Komfortfunktionen wie Streaming, Netzwerkanschluss, WLAN und Multiroom müsst ihr verzichten. Die AVX 17 unterstützt allerdings eine zweite Zone für Musik in einem anderen Raum. Der interne DAC verarbeitet Signale bis 192kbit – völlig ausreichend für Filmgenuss und Musik. Ein Phono-Vorverstärker ist ebenfalls nicht an Bord, also plant entsprechend, wenn ihr Vinyl hören wollt.

Ersteinrichtung: Schnell, aber noch nicht perfekt

Die Ersteinrichtung geht erstaunlich flott von der Hand. Mit dem automatischen Einmesssystem erzielt man bereits akzeptable Ergebnisse – perfekt für einen ersten Höreindruck. Schon nach dieser grundlegenden Einrichtung kann man direkt mit dem Hören beginnen und bekommt einen soliden Eindruck vom Potenzial des Systems.

Nach den ersten Filmen haben wir allerdings die Lautstärken einzelner Kanäle manuell angepasst. Die Atmos-Kanäle waren für unseren Geschmack etwas zu zurückhaltend, weshalb wir sie um 1,5dB angehoben haben – genau diese Flexibilität macht die AVX 17 so interessant.

Einmessung mit REW: Jetzt wird’s richtig geil!

Wer das volle Potenzial der AVX 17 ausschöpfen will, sollte sich mit der Software Room EQ Wizard (REW) vertraut machen und ein kalibriertes Messmikrofon besorgen. Wir haben ein miniDSP UMIK1 verwendet, die Kalibrierungsdaten in REW importiert und dann jeden Kanal einzeln vermessen.

Zugegeben: Bei so vielen Kanälen ist das ein ordentliches Stück Arbeit – ähnlich wie wenn ihr eure erste Platte auf Vinyl hört und realisiert, dass ihr jetzt ein ganzes Kaninchenloch an audiophilen Möglichkeiten entdeckt habt. Nach den Messungen haben wir die Parameter berechnet – REW macht das zum Glück recht einfach – und dann manuell über die Fernbedienung in die AVX 17 eingegeben.

Klingt mühsam? Ist es auch! Aber das Ergebnis ist absolut beeindruckend. Wir haben natürlich auch ein paar Feinheiten nach unserem persönlichen Geschmack angepasst, besonders im Bassbereich – mehr Druck für die brutalen Breakdowns bei unseren Metal-Sessions. Genau diese Möglichkeit, selbst Hand anzulegen und zu experimentieren, macht unglaublich viel Spaß!

Bedienung: Zweckmäßig, aber nicht sexy

Die Software ist nicht gerade ein Augenschmaus, aber die Einstellmöglichkeiten sind umfangreich. Nach der Ersteinrichtung hat man im Alltag jedoch weitgehend seine Ruhe und kann den AVX 17 problemlos nutzen.

Die alltägliche Bedienung ist erfreulich unkompliziert. Dank CEC lässt sich die Vorstufe in den meisten Fällen bequem über den Fernseher steuern – hier gab es in unseren Tests keinerlei Probleme. Die Funktionen sind intuitiv erreichbar, und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit greift man blind zur richtigen Taste.

Klang: Das Herzstück der AVX 17

Kommen wir zum Entscheidenden: Wie klingt dieses Beast? Die AVX 17 spielt erfreulich neutral und ausgewogen, ohne einen bestimmten “Einschlag” wie ihn beispielsweise Denon-Geräte haben. Sie offenbart die Aufnahme in ihrer reinsten Form, ohne eigene Färbung hinzuzufügen.

Gerade im Bassbereich kann sie dank der flexiblen EQ-Einstellungen direkt zupacken – wir haben hier ordentlich an den Reglern gedreht, um zu sehen, was möglich ist, und waren absolut begeistert. Bass-Drops, wie sie bei modernem Metal zum Standard gehören, kommen mit einer Präzision und Kraft, die man sonst nur von deutlich teureren Systemen kennt.

Wie bereits erwähnt, empfanden wir die werkseitige Einpeglung der Atmos-Lautsprecher als etwas zu zurückhaltend und haben hier nachgeholfen. Leider kann man nicht einzelne Kanäle isoliert testen, wie es bei manchen Konkurrenzprodukten möglich ist – das wäre für analytisches Hören hilfreich, ist für den Normalanwender aber kein Dealbreaker.

Surround und 3D-Sound: Kinoreife Performance

Die AVX 17 erzeugt eine beeindruckend homogene Surround-Atmosphäre mit hervorragender räumlicher Abbildung. Die Kanaltrennung ist präzise, ohne ungewollte Überblendungen. Was mir besonders gefällt: Die Vorstufe spielt ungeschönt und offenbart dadurch auch Schwächen in der Abmischung – ein Zeichen für ihre natürliche Wiedergabe.

Bei der 3D-Sound-Wiedergabe überzeugt die AVX 17 durch Präzision und Homogenität. Die Deckenlautsprecher werden exakt angesteuert und in ein stimmiges Gesamtbild integriert. Das einzige “Problem”: Die meisten Film-Tonspuren schöpfen die Möglichkeiten der Hardware noch nicht voll aus. Hier sind eher die Filmstudios gefordert, bessere Atmos-Mischungen zu liefern.

Vinyl: Auch analog macht der AVX 17 eine gute Figur

Wir haben unseren Plattenspieler mit einer Graham Slee GramAmp 2 SE Phono-Vorstufe an die AVX 17 angeschlossen. Natürlich wandelt die Vorstufe das analoge Signal zunächst in ein digitales um – anders wären DSP und Lautstärkeregelung nicht möglich. Dennoch ist der Klangunterschied zur komplett analogen Kette erstaunlich gering.

Der große Vorteil: Unsere auf den Raum optimierten EQs gleichen vorhandene akustische Schwächen perfekt aus. Hier zeigt sich wieder die Stärke des IOTAVX-Ansatzes: Lieber eine exzellente Hardware-Basis mit manuellen Anpassungsmöglichkeiten als Automatik-Features, die am Ende nicht das Optimum herausholen.

DAC/Streamer: Neutral wie ein Schweizer Notar

Da die AVX 17 selbst keine Streaming-Funktionen bietet, haben wir diverse externe Streamer und DACs angeschlossen (WiiM, Eversolo, Burson, Shanling etc.). Auch hier bestätigt sich die neutrale Arbeitsweise der Vorstufe: Obwohl sie intern die Signale digital wandelt, setzt sie keine eigene klangliche Note drauf. Die charakteristischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Quellgeräten bleiben erhalten.

Gaming: Solide Performance mit kleinem Wermutstropfen

Natürlich haben wir auch mit der AVX 17 gezockt – sowohl am PC als auch an diversen Konsolen. Die Performance ist durchweg überzeugend, mit einem kleinen Wermutstropfen: Aufgrund des HDMI 2.0b Standards sind keine 120Hz-Signale möglich. Wenn euch das wichtig ist, solltet ihr die entsprechenden Quellgeräte direkt an den Fernseher anschließen und den Ton via ARC zur AVX 17 leiten.

Ist die AVX 17 eine echte Alternative zu anderen Herstellern?

Die AVX 17 ist definitiv ein eigensinniges Produkt, das sich mehr an Enthusiasten als an Einsteiger richtet. Dennoch könnte sie ein idealer Einstieg in die High-End-Welt sein – wie das erste Death-Metal-Album, das euch die Tür zu einer völlig neuen Klangwelt öffnet. Anfangs vielleicht einschüchternd, aber mit wachsender Erfahrung immer faszinierender.

Im Vergleich zur Konkurrenz steht die AVX 17 hervorragend da:

  • Denon bietet keine reinen Vorstufen an. Der AVR-X6800H für ca. 2400€ kommt mit 11 Endstufen und der Möglichkeit, über eine separate Stereoendstufe auf 13 Kanäle zu erweitern. Hier bekommt man zwar Streaming-Funktionen via HEOS dazu, aber qualitativ kann diese All-in-One-Lösung mit einem IOTAVX AVX 17 + AVXP1 Paket nicht mithalten.
  • Marantz hat zwar eine dedizierte AV-Vorstufe im Programm, diese kostet jedoch stolze 7000€. Bei IOTAVX bekommt ihr ein komplettes Set mit zwei AVXP1 Endstufen für ca. 4200€.
  • Der Denon AVC-A10H rangiert bei 4600€ und dürfte kaum den Dynamikumfang des IOTAVX-Sets erreichen.

Erst deutlich teurere Geräte von StormAudio oder Trinnov bieten ähnliche PEQ-Funktionen plus zusätzliche Features wie Bass-Management oder Active-Room-Treatment – allerdings zum 3- bis 5‑fachen Preis. Hier ist IOTAVX wie ein aufstrebendes Underground-Label, das die großen Plattenkonzerne in Sachen Preis-Leistung alt aussehen lässt.

“Aber Streaming ist mir wichtig!” – Die Lösung

Mit dem gesparten Budget könnt ihr locker in einen hochwertigen externen Streamer investieren. Empfehlenswert sind der WiiM Pro Plus oder WiiM Ultra für den kleineren Geldbeutel, oder der Eversolo DMP-A6 (Master Edition) als anspruchsvollere Lösung. Wir haben alle diese Geräte bereits mit der AVX 17 getestet – sie harmonieren hervorragend!

“Aber 8K ist doch die Zukunft?” – Nein, ist es nicht

Ehrlich gesagt: aktuell braucht kein Mensch 8K. Die meisten Hersteller nehmen ihre 8K-Geräte bereits wieder aus dem Sortiment, weil der Markt schlicht nicht da ist. Selbst 4K hat es noch nicht überall geschafft, und im Heimbereich wird 8K entweder noch Jahre brauchen oder sich gar nicht durchsetzen.

Bei typischen Betrachtungsabständen und Bildschirmgrößen im Heimkino ist der Unterschied zwischen 4K und 8K kaum wahrnehmbar – ähnlich wie der Unterschied zwischen einem gut gemasterten MP3 und einer High-Res-Datei auf einem Durchschnitts-System. (Denkt dran der AVX 17 ist nicht durchschnitt und hier bekommt ihr die Unterschiede direkt auf dem Präsentierteller)

Auch im Gaming-Bereich kämpfen aktuelle Grafikkarten noch damit, stabile Frameraten bei 4K mit allen Details und Raytracing zu liefern. Selbst Sony hat das 8K-Logo von der PlayStation 5 entfernt, da sie nicht an die kurzfristige Marktrelevanz glauben.

Fazit: Audiophiler Purismus für Enthusiasten

Die IOTAVX AVX 17 ist ein Gerät mit klarem Fokus: kompromisslose Klangqualität ohne überflüssigen Schnickschnack. Sie richtet sich an Audio-Enthusiasten, die bereit sind, sich mit der Materie auseinanderzusetzen und das letzte Quäntchen Performance aus ihrem Heimkino-Setup herauszukitzeln – vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem normalen Fan und einem echten Metalhead, der jede Note seines Lieblingsalbums kennt.

Mit ihrer erstklassigen Verarbeitung, den umfangreichen Anschlussmöglichkeiten und dem neutralen, detailreichen Klangbild überzeugt die AVX 17 auf ganzer Linie. Besonders beeindruckend ist der flexible parametrische EQ, der eine präzise Anpassung an den eigenen Raum und Geschmack ermöglicht.

Die Vorstufe ist kein Plug-and-Play-Gerät für Einsteiger, sondern eine audiophile Sandbox für Tüftler und Klangperfektionisten. Wer bereit ist, Zeit und Mühe in die Einrichtung zu investieren, wird mit einem Klangerlebnis belohnt, das deutlich teurere Geräte in den Schatten stellt.

Im Zusammenspiel mit den passenden AVXP1 Endstufen entsteht ein Heimkino-Setup, das in Sachen Preis-Leistung seinesgleichen sucht. Für Metal-Fans, Horrorfans und Filmliebhaber, die Wert auf ungefärbte, kraftvolle Wiedergabe legen, ist das IOTAVX-System eine echte Offenbarung – wie der erste Besuch auf einem Konzert in der ersten Reihe, wenn die Basswellen direkt durch den Körper gehen.

* Die Wertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.

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12V Linear Netzteil: Der Klangturbo für Fosi Audio ZD3, K7 oder P4 im Test https://www.horror-news.com/12v-linear-netzteil-der-klangturbo-fuer-fosi-audio-zd3-k7-oder-p4-im-test/ https://www.horror-news.com/12v-linear-netzteil-der-klangturbo-fuer-fosi-audio-zd3-k7-oder-p4-im-test/#respond Sat, 05 Apr 2025 12:52:30 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8633 Das unscheinbare Kraftpaket hinter jedem audiophilen Setup ist meist ein Thema, das selbst unter Enthusiasten zu wenig Beachtung findet: die Stromversorgung. Dabei kann ein hochwertiges Netzteil den entscheidenden klanglichen Unterschied machen, wenn es darum geht, aus deiner HiFi-Kette das Maximum herauszuholen. Besonders lineare Netzteile haben in der audiophilen Welt einen legendären Ruf erlangt – und genau deshalb habe ich mich mit einem 12V 3A Linear Netzteil mit R‑Core Transformator von AliExpress befasst, das an den Fosi Audio ZD3, K7 und P4 getestet wurde.

Transparenzhinweis: Das in diesem Test vorgestellte Netzteil wurde mir kostenlos vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine ehrliche Bewertung des Produkts.

Lineare Netzteile: Der heimliche Klangveredler im HiFi-Setup

Bevor wir zum eigentlichen Testprodukt kommen, lohnt sich ein kurzer Exkurs in die Welt der Stromversorgungen. Die meisten Audiogeräte werden standardmäßig mit kostengünstigen Schaltnetzteilen ausgeliefert, die zwar effizient und kompakt sind, aber oft erhebliche klangliche Nachteile mit sich bringen.

Schaltnetzteile (SMPS – Switched Mode Power Supply) arbeiten mit hohen Schaltfrequenzen und wandeln die Netzspannung durch schnelles Ein- und Ausschalten in die gewünschte Gleichspannung um. Dies erzeugt unvermeidlich hochfrequente Störungen und eine gewisse Restwelligkeit, die sich negativ auf die Klangqualität auswirken können.

Lineare Netzteile hingegen funktionieren nach einem deutlich simpleren Prinzip: Die Netzspannung wird durch einen Transformator heruntergesetzt, gleichgerichtet und gefiltert. Ohne hochfrequente Schaltvorgänge liefern sie eine deutlich sauberere, rauschärmere Gleichspannung. Der Nachteil: Sie sind größer, schwerer und in der Herstellung teurer. Doch für audiophile Anwendungen sind diese Nachteile oft ein kleiner Preis für den klanglichen Gewinn.

Ein entscheidender technischer Parameter ist dabei die Restwelligkeit – also die verbleibende Wechselspannungskomponente auf der erzeugten Gleichspannung. Bei einfachen Steckernetzteilen kann diese bei erschreckenden 0,7V (Peak-to-Peak) liegen, während hochwertige lineare Netzteile Werte von unter 0,01V erreichen. In der Praxis resultiert dies in einem ruhigeren, detaillierteren Klangbild mit präziserer Bühnenabbildung und weniger Verzerrungen.

R‑Core vs. Ringkern: Warum die Trafo-Technologie entscheidend ist

Bei linear Netzteilen spielt der verbaute Transformator eine zentrale Rolle für die Qualität der erzeugten Spannung. Das hier getestete Netzteil setzt auf einen R‑Core Transformator – eine Technologie, die besonders in der audiophilen Szene geschätzt wird.

R‑Core Transformatoren (manchmal auch als “R‑Kern” bezeichnet) erkennt man an ihrem charakteristischen ovalen Kern, bei dem die Wicklungen nebeneinander liegen. Im Vergleich zu den ebenfalls beliebten Ringkerntrafos bieten sie einige spezifische Vorteile:

Ein R‑Core Trafo arbeitet hocheffizient und produziert ein extrem geringes magnetisches Streufeld. Das reduziert die Einstreuung in empfindliche Audioschaltungen und sorgt für eine sehr geringe Brummneigung. Nicht ohne Grund setzen Premium-Hersteller wie Sony, Cary Audio und Panasonic bei ihren High-End-Modellen auf diese Technologie.

Ringkern-Transformatoren gelten im Vergleich dazu als etwas “spritziger” im Klangcharakter, während R‑Core Trafos eine “innere Ruhe” ins Klangbild bringen. Ein weiterer technischer Vorteil: Die Kapazität zwischen Primär- und Sekundärwicklung liegt bei R‑Core Trafos meist bei nur 60–100 pF, was die Übertragung von Netzstörungen reduziert.

Traditionelle EI-Kern-Transformatoren, wie sie in günstigeren Geräten verbaut werden, schneiden im Vergleich klanglich meist deutlich schlechter ab.

Unboxing und erster Eindruck: Solide Verarbeitung mit kleinen Schönheitsfehlern

Das Netzteil kommt in einer schlichten Verpackung, die alle wesentlichen Informationen enthält. Im Lieferumfang befindet sich neben dem eigentlichen Netzteil auch ein 12V-Anschlusskabel für die Verbindung mit den zu versorgenden Audiogeräten. Was fehlt, ist ein Kaltgerätestecker zum Anschluss ans Stromnetz – hier muss man entweder ein vorhandenes Kabel verwenden oder eines separat erwerben.

Das Gehäuse selbst macht einen äußerst soliden Eindruck mit seiner vollständigen Metallkonstruktion, die effektiv zur Abschirmung beiträgt. Die Verarbeitung ist makellos und vermittelt das Gefühl eines Premium-Produkts. Mit seinem rechteckigen Design und den abgerundeten Kanten fügt es sich optisch gut in die meisten HiFi-Umgebungen ein.

Ein Blick ins Innere offenbart hochwertige Komponenten: Elna- und Nichicon-Kondensatoren, die für ihre Langlebigkeit und klangliche Neutralität bekannt sind, sorgen für eine stabile Stromversorgung. Diese Auswahl unterstreicht, dass es sich hier nicht um ein Massenprodukt, sondern um eine durchdachte audiophile Lösung handelt.

An der Front befindet sich ein digitales Display, das die aktuelle Ausgangsspannung anzeigt – ein nützliches Feature zur Überwachung, allerdings mit einem kleinen Wermutstropfen: Die blaue LED-Anzeige ist ausgesprochen hell und kann in dunkleren Umgebungen regelrecht blenden. Hier wäre eine Dimmfunktion wünschenswert gewesen.

Technische Spezifikationen und Praxiseinsatz

Mit seiner Ausgangsleistung von 12V bei bis zu 3A (also 36W) bietet das Netzteil ausreichend Reserven für die meisten DACs, Vorverstärker und kleinere Vollverstärker. Die Stromkapazität von 3A ist dabei großzügig bemessen – viele vergleichbare Modelle wie der Keces P3 oder Sbooster bleiben bei 3A oder darunter.

Im praktischen Betrieb zeigt sich eine angenehme Eigenschaft: Das Netzteil wird selbst nach stundenlangem Dauereinsatz nur mäßig warm. Im Gegensatz zu manch anderen linearen Netzteilen, die regelrecht Hitze entwickeln können, bleibt hier die Betriebstemperatur in einem sehr moderaten Bereich. Dies spricht für ein effizientes Design und hochwertigen Komponenten mit ausreichender Dimensionierung.

Ein weiteres technisches Highlight ist das geringe Rauschen: Die speziell für audiophile Anwendungen optimierte Filterung sorgt für eine besonders saubere Gleichspannung mit minimaler Restwelligkeit, was sich direkt in verbesserter Klangqualität niederschlägt.

Der Klangtest mit Fosi Audio ZD3, K7 und P4

Für den praktischen Test habe ich das Netzteil an drei verschiedenen Fosi Audio Geräten ausprobiert, die alle mit 12V betrieben werden. Die Referenzplaylist mit Tracks wie Lorna Shore (Pain Remains I: Dancing Like Flames), Knocked Loose (Deep in the Willow) und Brand of Sacrifice (Purge) diente als klangliche Basis.

Fosi Audio ZD3 Flagship DAC/Preamp

Der ZD3 ist Fosi Audios Flaggschiff-DAC und Vorverstärker mit umfangreicher Ausstattung. Mit seinen XLR- und RCA-Ausgängen, digitalen Eingängen (USB, optisch, koaxial, HDMI ARC) und Bluetooth-Konnektivität bietet er zahlreiche Anschlussmöglichkeiten.

Im Betrieb mit dem linear Netzteil anstelle des mitgelieferten Schaltnetzteils zeigten sich sofort hörbare Verbesserungen. Bei Lorna Shore’s Pain Remains I: Dancing Like Flames trat die komplexe Gitarrenarbeit deutlicher hervor, während der Deathcore-Gesang von Will Ramos an Präsenz und Dichte gewann. Besonders auffällig: Die Blast Beats wirkten präziser und die orchestrale Untermalung entfaltete eine neue Tiefe – ein Effekt, der sich konsistent bei allen getesteten Tracks zeigte.

Fosi Audio K7 DAC

Der K7 als kompakter Desktop-DAC für Audiophile und Gaming-Enthusiasten profitierte ähnlich stark vom Upgrade der Stromversorgung. Bei Knocked Loose’s Deep in the Willow konnte ich eine verbesserte Trennung der Instrumente und ein klareres Herausarbeiten der Breakdowns wahrnehmen. Die räumliche Abbildung gewann an Präzision, und selbst in dichten, dynamischen Passagen blieb der Klang aufgeräumter und kontrollierter.

Fosi Audio P4 Analoger Vorverstärker

Der P4 ist ein analoger Vorverstärker mit drei RCA-Eingängen, der sich ideal für die Steuerung mehrerer Quellen eignet. Im Test zeigte sich, dass die saubere Stromversorgung besonders bei der Feinabstimmung des Klangbilds entscheidend ist. Bei Zeal & Ardor’s Death to the Holy reduzierte sich das Grundrauschen spürbar, was die aggressiven Gitarrenriffs und Gospel-Elemente klarer voneinander trennte. Die Tone-Control-Bypass-Funktion des P4 ermöglichte zudem eine unverfälschte Wiedergabe, die von der stabilen Spannung profitierte.

Klangliche Beobachtungen im Detail

Über alle drei Testgeräte hinweg ließen sich einige konsistente klangliche Verbesserungen durch den Einsatz des linearen Netzteils feststellen:

  1. Ruhigeres Klangbild: Die oft beschriebene “innere Ruhe” des R‑Core Netzteils war deutlich wahrnehmbar. Bei Lorna Shore’s To the Hellfire wirkte das Klangbild entspannter, ohne die Intensität des Tracks zu schmälern.
  2. Verbesserte Basswiedergabe: Die Bässe gewannen an Kontrolle, wie bei Brand of Sacrifice’s Purge, wo die Double-Bass-Parts nun ein stabileres Fundament bildeten.
  3. Größere Bühne: Die räumliche Abbildung gewann an Breite, besonders bei Septicflesh’s Anubis (Live), wo die orchestralen Elemente klarer positioniert waren.

Preis-Leistungs-Verhältnis und Vergleich mit Alternativen

Mit einem Preis von etwa 100 Euro positioniert sich das getestete linear Netzteil im mittleren Segment. Vergleichbare Modelle von Premiumherstellern wie Keces (P3) oder Sbooster können leicht das Zwei- bis Dreifache kosten, bieten aber nicht zwangsläufig bessere technische Spezifikationen.

Fazit: Ein lohnenswertes Upgrade für anspruchsvolle Ohren

Nach ausgiebigen Tests mit drei unterschiedlichen Fosi Audio Komponenten kann ich das 12V 3A Linear Netzteil mit R‑Core Transformator uneingeschränkt empfehlen. Es repräsentiert eines der sinnvollsten Upgrades im Preis-Leistungs-Verhältnis, die man für ein bestehendes HiFi-Setup vornehmen kann. Wen das linear Netzteil interessiert, kann es sich bei AliExpress ordern.

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Fosi Audio i5 Planar-Magnetische Kopfhörer: Audiophiler Klang zum erschwinglichen Preis https://www.horror-news.com/fosi-audio-i5-planar-magnetische-kopfhoerer-audiophiler-klang-zum-erschwinglichen-preis/ https://www.horror-news.com/fosi-audio-i5-planar-magnetische-kopfhoerer-audiophiler-klang-zum-erschwinglichen-preis/#respond Fri, 04 Apr 2025 19:30:59 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8621 Der renommierte Budget-HiFi-Hersteller Fosi Audio betritt mit dem neuen i5 den umkämpften Markt der planaren Kopfhörer — und verspricht dabei eine beeindruckende Klangqualität zu einem attraktiven Preis. Die lang erwartete Kickstarter-Kampagne startet am 20. April 2025, doch schon jetzt können sich Interessierte spezielle Boni sichern.

High-End Technologie für audiophilen Klang

Fosi Audio hat bei den neuen i5 Kopfhörern keine Kompromisse gemacht. Im Herzen der offenen Over-Ear-Konstruktion arbeitet ein gewaltiger 97mm großer Planar-Treiber mit einer ultradünnen Membran von nur 2 Mikrometern Dicke. Diese wurde mittels Sputtering-Technologie veredelt, wodurch eine gleichmäßigere und reaktionsschnellere Membran entstehen soll. In Kombination mit 44 leistungsstarken N50 Neodym-Magneten verspricht Fosi Audio ein Klangerlebnis mit hoher Auflösung und minimaler Verzerrung.

Besonders bemerkenswert: Der Frequenzgang reicht von tiefen 10Hz bis zu ultrahohen 50kHz, was weit über den hörbaren Bereich hinausgeht und für eine beeindruckende Detailwiedergabe sorgen dürfte. Wie wir bereits bei anderen Fosi Audio Produkten erleben durften, zielt das Unternehmen darauf ab, maximale Klangqualität zu einem erstaunlich günstigen Preis anzubieten.

Durchdachtes Design für optimalen Tragekomfort

Die i5 wurden nicht nur klanglich, sondern auch ergonomisch optimiert. Der Kopfhörer verfügt über eine doppelachsige Aufhängung der Ohrmuscheln, die sowohl vertikale als auch horizontale Rotation ermöglicht und sich so unterschiedlichen Kopfformen anpasst.

Der Kopfbügel besteht aus hochwertigem Memory-Metall, das seine Form beibehält und gleichzeitig flexibel und leicht ist. Die stufenlose Silikon-Verstellung sorgt für präzise Anpassungsmöglichkeiten mit einem angenehm gedämpften Gefühl.

Die Ohrpolster bestehen aus perforiertem Leder und atmungsaktivem Stoff, was für Kühlung sorgt und einem Hitzestau vorbeugt. Der integrierte Memory-Schaum passt sich perfekt an und verspricht Komfort auch bei längeren Hörsessions. Mit 550g Gewicht bewegen sich die i5 im durchschnittlichen Bereich für planare Kopfhörer.

Technische Spezifikationen im Überblick

  • Bauform: Offen, circumaural (Over-Ear)
  • Treiber: 97mm Planar-magnetisch, 2μm Membran
  • Impedanz: 28 Ohm
  • Empfindlichkeit: 98dB/mW @ 1kHz
  • Maximaler Schalldruck: >120 dB
  • Frequenzgang: 10Hz-50kHz
  • Klirrfaktor (THD): < 1% @ 100 dB SPL
  • Empfohlene Verstärkerleistung: > 250mW (Minimum > 100mW)
  • Gewicht: 550g

Beeindruckende Resonanz beim CanJam NYC 2025

Die i5 erregten bereits beim CanJam NYC 2025 großes Aufsehen, wo Fosi Audio sie neben dem K7 DAC Amp und dem GR70 Röhren-Kopfhörerverstärker vorstellte. Laut Berichten erhielten alle Produkte viel Lob von Besuchern, und besonders die i5 Planar-Magnetischen Kopfhörer zogen die Aufmerksamkeit der Audiophilen-Gemeinschaft auf sich.

Exklusive Vorteile für frühe Unterstützer

Für alle, die sich frühzeitig die i5 sichern möchten, bietet Fosi Audio ein attraktives Vorbestellungs-Programm. Auf der offiziellen Webseite kann man für 9,99 USD eine Gift Card erwerben, die später für jeden Einkauf auf der Webseite einlösbar ist. Wer anschließend die Kickstarter-Kampagne (Start: 20. April) unterstützt, erhält einen zusätzlichen Rabatt von 5%.

Darüber hinaus winken folgende physische Bonus-Artikel, die nach Ende der Kampagne verschickt werden:

  • 4,4mm Upgrade-Kabel
  • 4,4mm zu XLR Adapter
  • Ein zusätzliches Paar Ohrpolster

Fazit: Ein vielversprechender Einstieg in die Welt planarer Kopfhörer

Fosi Audio hat sich mit Produkten wie dem K7 DAC/Amp, dem V3 Mono-Verstärker und dem SK01 bereits einen Namen für exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis gemacht. Mit dem i5 wagt sich das Unternehmen nun in den anspruchsvollen Markt der planaren Kopfhörer und scheint dabei alle Register zu ziehen.

Die beeindruckenden technischen Daten, das durchdachte Design und der zu erwartende günstige Preis machen den i5 zu einem potenziellen Game-Changer für Budget-Audiophile.

Wer also schon immer in die Welt der planaren Kopfhörer einsteigen wollte, aber vor den oft horrenden Preisen zurückschreckte, sollte die Kickstarter-Kampagne ab 20. April im Auge behalten. Audiophiler Klang muss nicht teuer sein — Fosi Audio beweist es einmal mehr.

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Shanling M5 Ultra: Audio-Purismus für Metalheads und Klangfetischisten https://www.horror-news.com/shanling-m5-ultra-audio-purismus-fuer-metalheads-und-klangfetischisten/ https://www.horror-news.com/shanling-m5-ultra-audio-purismus-fuer-metalheads-und-klangfetischisten/#respond Wed, 19 Mar 2025 22:12:59 +0000 https://www.horror-news.com/?p=8447 Der Shanling M5 Ultra ist ein echter Hingucker in der Welt der portablen Audio-Player — und ich hatte die letzten Monaten das Vergnügen, ihn ausgiebig zu testen. Als jemand, der sich schon länger mit Audio-Gear beschäftigt und meist brutalen Deathcore aber auch Rock hört, war ich gespannt, ob dieser puristische Player mit seinem Preis von 540 Euro überzeugen kann. Audiophile Musikliebhaber, die etwas mehr als nur Smartphone-Klang suchen, sollten jetzt definitiv weiterlesen!

Design & Build: Premium-Feel mit audiophilen Genen

Die erste Disziplin meistert der M5 Ultra mit Bravour: Mit seinem aggressiveren, kantigeren Look markiert er einen spannenden Designwechsel für Shanling. Das komplett aus Aluminium gefertigte Gehäuse liegt mit seinen Abmessungen von 120 x 75 x 19,5 mm und einem Gewicht von 247 Gramm angenehm schwer und wertig in der Hand — wie ein kleiner, aber massiver Brick, der sich hochwertig anfühlt, ohne klobig zu wirken.

Was mich besonders geflasht hat: Der Design-Stil erinnert stark an den legendären Astell&Kern AK240, vor allem mit dem optionalen schwaren Ledercase. Für alle, die sich mit Audio-Gear auskennen: Der AK240 ist einer der stylischsten DAPs aller Zeiten, und diese Ähnlichkeit ist definitiv ein Kompliment!

Die Anschlüsse befinden sich oben am Gerät, während die Wiedergabetasten und das charakteristische Lautstärkerad an der rechten Seite platziert sind — ein klassisches DAP-Layout, das Funktionalität und Ästhetik perfekt verbindet. Das Lautstärkerad gibt dem Player einen authentischen Shanling-Touch, auch wenn es leider etwas wackelt, was bezüglich der Langlebigkeit ein kleines Fragezeichen aufwirft.

Das optionale Ledercase für 29 Euro ist zwar ein Extra-Investment, aber definitiv sein Geld wert — es passt perfekt zum Design des Players und wertet ihn optisch noch einmal deutlich auf. Schade nur, dass es nicht im Lieferumfang enthalten ist — bei einem 540-Euro-Player hätte man das durchaus erwarten können.

Technische Specs: Audiophiles Dreamteam unter der Haube

Im Herzen des M5 Ultra steckt ein echtes audiophiles Powerhouse: Der Player nutzt den Flaggschiff-DAC AK4499EX von AKM zusammen mit dem AK4191 Modulator1. Wichtig zu wissen: Es handelt sich tatsächlich um den AK4499EX und NICHT um den AK4493SE, wie manchmal fälschlicherweise berichtet wird! Die Schaltungsdesign basiert laut Shanling auf ihrem Flaggschiff M9 Plus.

Für die Verstärkung sorgt ein symmetrischer TPA6120A2-Verstärker, der beeindruckende 1,1 Watt an 32 Ohm liefert. Diese Kombination führt zu hervorragenden technischen Daten: einen Rauschabstand von 121 dB und eine Kanaltrennung von 75 dB. Der Player unterstützt hochauflösende Audioformate bis zu 32bit/768kHz PCM und natives DSD512 — praktisch alles, was das audiophile Herz begehrt.

Mit einem THD+N‑Wert (Gesamtklirrfaktor plus Rauschen) von nur 0,0009% liefert der M5 Ultra eine extrem saubere Signalverarbeitung. Die Ausgangsimpedanz von 4 Ohm ist niedrig genug, um auch mit impedanzkritischen In-Ear-Monitoren problemlos zusammenzuarbeiten — wichtig für alle, die mit empfindlichen IEMs unterwegs sind!

Der 6000 mAh Akku liefert je nach Nutzung 8–10 Stunden Wiedergabezeit. In meinen Tests kam ich bei moderater Lautstärke sogar auf etwas mehr — definitiv genug für längere Reisen oder Arbeitstage.

Für den Kopfhörer stehen eine 3,5mm unsymetrische Klinke und 4,4mm symetrischer Pentacon zur Verfügung. Und somit lässt sich per Adapter Kabel auf Cinch oder XLR auch auf Endstufen direkt oder via Vorstufe, Musik auf der heimischen Anlage abspielen.

MTouch statt Android: Puristisches Betriebssystem für Klangpuristen

Im Gegensatz zu vielen modernen DAPs setzt der M5 Ultra NICHT auf Android, sondern auf ein eigenes, Linux-basiertes Betriebssystem namens MTouch, das auf der Ingenic X2000-Plattform läuft. Diese Entscheidung für ein spezialisiertes, schlankes OS zielt klar auf Nutzer ab, die kompromisslose Klangqualität ohne die Komplexität eines vollwertigen Android-Systems suchen.

Die Benutzeroberfläche ist recht angenehm und nutzerfreundlich, erfordert aber eine gewisse Eingewöhnungszeit. Ein kleiner Kritikpunkt ist das Fehlen einer dedizierten Zurück-Taste wie bei Android-Geräten — man muss immer das Symbol oben links antippen, was manchmal etwas umständlich ist. Auch das Scrollverhalten, insbesondere in langen Listen wie der Ordneransicht, wirkt nicht ganz flüssig — nichts Weltbewegendes, aber definitiv verbesserungswürdig.

Der 4,7‑Zoll-HD-Touchscreen (1280 x 720 Pixel) ist hell und reaktionsschnell1. Das Navigieren durch die Menüs ist dank großer, leicht antippbarer Icons im Hauptmenü unkompliziert. Die Statusleiste kann nach unten gezogen werden, um auf verschiedene Funktionen wie WLAN, Bluetooth, Gain-Schalter, Einstellungen, PO/LO und Soundeinstellungen zuzugreifen.

In den Audioeinstellungen bietet der Player Channel-Balance, Gain-Einstellungen, maximale und Standard-Lautstärkeeinstellungen, Gapless-Wiedergabe, Ordner-Überspringen und verschiedene Wiedergabemodi wie Shuffle. Außerdem gibt es DAC-Filteroptionen und einen manuellen EQ mit Presets für Soundanpassungen — alles, was das audiophile Herz begehrt.

Wichtig zu wissen: Der M5 Ultra unterstützt nur Tidal als Streaming-Dienst, und selbst das ohne Offline-Streaming-Möglichkeit. Für viele könnte das ein Dealbreaker sein, aber es unterstreicht den puristischen Ansatz des Players, der sich klar auf lokale Musikwiedergabe konzentriert.

Konnektivität: Modern trotz Purismus

Obwohl der M5 Ultra einen puristischen Ansatz verfolgt, bietet er zeitgemäße Verbindungsmöglichkeiten. Der Player unterstützt Bluetooth 5.2 mit hochauflösenden Codecs wie LDAC und aptX HD2. Die WLAN-Konnektivität (2,4/5 GHz) ermöglicht die Nutzung von DLNA und AirPlay zum Streamen von einem NAS oder anderen Geräten im Netzwerk.

In meinen Tests mit dem Smartphone lief die Bluetooth-Verbindung reibungslos, ohne Verbindungsprobleme oder Verzögerungen. Ich konnte sogar Qobuz-Tracks online von meinem Handy streamen, was tadellos funktionierte. Auch mit Roon arbeitet der Player wohl zusammen — mangels Roon konnte ich das aber leider nicht testen.

Ein cooles Feature ist Shanlings “SyncLink”-Funktion, mit der man den DAP vom Smartphone aus steuern kann. Dafür benötigt man die App “Eddict Player” — nach der Installation öffnet man die SyncLink- und Bluetooth-Funktionen auf dem DAP und verbindet das Smartphone via BT. Danach kann man die Wiedergabe und die Lautstärke vom Handy aus steuern — der M5 Ultra verwandelt sich so in eine drahtlose Audioquelle. So habe ich den M5 benutzt, um unseren Garten zu beschallen und konnte ihn bequem aus der Tasche mit dem Handy steuern.

Der vielseitige USB-C-Anschluss ermöglicht nicht nur das Laden, sondern auch den Einsatz als USB-DAC für Computer oder Smartphones — praktisch für alle, die den hochwertigen Klang des M5 Ultra auch am Schreibtisch genießen möchten.

Klangcharakter: Shanlings audiophile Haushandschrift

Der M5 Ultra liefert klassischen Shanling-Hausklang: musikalisch, warm und organisch, was zu einem natürlichen Hörerlebnis führt. Diese leicht eingängige Präsentation macht ihn zu einer vielseitigen Wahl für ein breites Spektrum an Hörern. Mit seinem tiefen schwarzen Hintergrund, dem lebendigen Mittenbereich und kontrollierten Höhen ist er ideal für Audiophile, die einen entspannenden, aber detailreichen Audio-Player suchen.

Bass: Warm, voll, mit Fokus auf Mid-Bass

Der M5 Ultra zeichnet sich durch einen warmen und vollmundigen Midbass aus. Diese Wärme setzt den Ton für die gesamte Klangsignatur und bereichert den Mittenbereich mit einem üppigen, organischen Gefühl, ohne den Hörer mit übermäßigem Subbass zu überwältigen.

Ich finde den Bass insgesamt sehr genießbar, aber er könnte noch etwas verfeinert werden. Ein präziseres Abklingen und eine straffere Kontrolle würden seine technische Finesse verbessern.

Als ich einige Tracks von Knocked Loose (ja, ich stehe auf brutalen Metal!) durch den Player jagte, war ich beeindruckt, wie gut er die komplexen Bass-Gitarren-Linien reproduzierte, auch wenn bei den tiefsten Breakdown-Passagen etwas mehr Subbass-Präsenz wünschenswert gewesen wäre.

Mitten: Das klare Highlight des Players

Der M5 Ultra glänzt im Mittenbereich und bietet einen Klang, der sowohl klar als auch warm ist. Instrumente und Gesang werden mit außergewöhnlicher Natürlichkeit und Engagement wiedergegeben. Dieser Aspekt des M5 Ultra ist besonders beeindruckend, mit seinem detaillierten und transparenten Klang, der bemerkenswerte Instrumentenklangfarbe und tonale Genauigkeit zeigt.

Die Mittenwiedergabe zeichnet sich durch ihre verfeinerten Details aus, wobei jede Note mit Präzision und Klarheit geliefert wird. Dies ermöglicht eine nuancierte und ausdrucksstarke Darstellung sowohl von Instrumenten als auch von Gesang.

Während der M5 Ultra in der Mittenklarheit und ‑fülle brilliert, neigt seine Präsentation allerdings dazu, etwas direkt und fokussiert zu sein, was zu einer weniger geräumigen und expansiven Klangbühne führen kann.

Höhen: Glatt, entspannt und dennoch detailliert

Die Höhen des M5 Ultra sind glatt und entspannt und bieten eine ausgewogene Mischung aus Helligkeit und Klarheit, ohne in scharfes oder hartes Territorium abzudriften. Dies macht ihn ideal für längeres Hören und trägt zur insgesamt musikalischen und leicht genießbaren Klangsignatur des M5 Ultra bei.

Im Gegensatz zu früheren Shanling-Modellen führt der M5 Ultra wohl ein etwas schärferes Höhenprofil ein, das Definition und Details verbessert. Selbst mit dieser zusätzlichen Schärfe vermeidet er erfolgreich Ermüdung oder Zischen und sorgt für ein komfortables und angenehmes Hörerlebnis.

Obwohl die Höhen etwas mehr Ausdehnung vertragen könnten, ist ihre Artikulation robust und macht damit jeden Mangel an Ausdehnung wett. Der M5 Ultra überzeugt mit klaren, detaillierten Höhen, mit guter Auflösung und Definition. Er harmoniert auch gut mit sehr hellen Kopfhörern und schafft ein harmonisches Klangprofil.

Bei meinen Tests war ich positiv überrascht, wie gut der Player mit komplexen Gitarrenpassagen und Becken-Crashes umgehen konnte — keine Härte oder Zischen, selbst bei hoher Lautstärke.

Technische Performance: Mehr als nur Tonalität

Der M5 Ultra beeindruckt mit seiner Fähigkeit, einen pechschwarzen Hintergrund zu schaffen, was die Klangabtrennung und Artikulation erheblich verbessert. Dies führt zu einer klaren, gut definierten Wiedergabe musikalischer Elemente. Obwohl die Klangbühne nicht so expansiv ist wie bei einigen Konkurrenten, bietet sie dennoch ein zufriedenstellendes 3D-Imaging, auch wenn es noch Potenzial für weitere Verbesserungen gibt.

Was den M5 Ultra wirklich auszeichnet, ist seine natürliche Klangwiedergabe. Anstatt Bass- oder Höhenfrequenzen zu übertreiben, bietet er ein glattes und authentisches Audioerlebnis, das die Musikalität bereichert. Dieser natürliche Charakter, kombiniert mit solider Auflösung, schafft ein ausgewogenes und ansprechendes Klangprofil.

Der M5 Ultra profitiert auch von einem sauberen, rauschfreien Hintergrund, der selbst die subtilsten Details in Aufnahmen zum Vorschein bringt. Mit seiner ausgezeichneten Instrumententrennung, natürlichen Klangqualität und makellosen Hintergrund hebt sich der M5 Ultra in seiner Kategorie ab. Allerdings gibt es noch Raum für Verbesserungen in Bezug auf die Layering-Performance.

Obwohl der M5 Ultra nicht ganz an das Layering und die Basstiefe von Flaggschiff-Modellen heranreicht, bleibt er ein beeindruckender Konkurrent. Er liefert ausgezeichnete Auflösung, Trennung, Detail und tonale Genauigkeit und bietet einen erheblichen Wert für seinen Preis.

Synergien & Kopfhörer-Paarungen: Vielseitiger Antreiber

Der M5 Ultra glänzt in Bezug auf Ausgangsleistung und Vielseitigkeit. Er handhabt eine breite Palette von Kopfhörern, einschließlich Planar-Modellen, mit beeindruckender Effizienz. Mit drei verfügbaren Gain-Einstellungen unterstützt der M5 Ultra effektiv sowohl IEMs als auch Vollformat-Kopfhörer. Für optimale Leistung kann die Paarung mit hellen Kopfhörern helfen, seinen natürlich warmen und musikalischen Klang auszugleichen.

Ich habe den Player mit verschiedenen Kopfhörern getestet — von meinen Beyerdynamic DT 1990 Pro, über den in der Testung befindlichen Audeze LCD‑X bis hin zum Shanling ME600 IEM — und er hat mit allen hervorragend harmoniert. Besonders beeindruckt hat mich, wie gut er selbst mit anspruchsvollen Planar-Kopfhörern zurechtkam, die normalerweise einen kräftigen Desktop-Amp benötigen.

Steamer-Ersatz

Auch kann man über einen Ersatz von einem Streamer nachdenken. Für Liebhaber von Offline-Musik an seiner Anlage eignet sich der M5 Ultra hervorragend. Durch seine Möglichkeit ihn per Handy-App fern zu steuern steht er definitiv gut dar.

So könnte man sich eine Minimal Anlage aus Aktiv-Lautsprechern und dem M5 Ultra zusammenstellen. Man kann so einen tollen Player nicht nur mobil sondern auch in den heimischen vier Wänden einsetzen. Wir haben den Player in der Tat mit den Fosi Audio V3 Mono’s gekoppelt und so unseren Garten mit den B&W AM1 beschallt. Dies hat sich als hervorragende Kombo herausgestellt.

Auch für Gamer interessant

Studio-Kopfhörer und ‑Monitore sind in der Gamer-Szene schon länger angkommen. Meist werden sie dann von einem Audio-Interface, welches vorhanden ist für Mikrofone, betrieben. Dies ist gar keine schlechte Idee! Aber: in unseren bisherigen Tests, konnten diese nicht mit hochwertigeren DACs konkurieren. Sind sie optimal für Sprache, stellen aber nicht unbedingt die Räumlichkeit bei Spielen dar.

Der M5 Ultra schlägt sich hier auch wieder ausgezeichnet. Treibt er nicht nur Kophörer mit Leichtigkeit an, stellt er auch bei Gaming den Sound super da. Gerade durch die mittenlastigere Abstimmung hat er mehr Punch bei Spielen.

Seine Mitbewerber von On-Board Sound-Chips lässt er ebenfalls mit Leichtigkeit liegen. Zwar haben Hersteller erkannt, dass sie diesen mehr Aufmerksamkeit zu teil kommen lassen müssen, aber hier hat die Audio-Branche immer noch weit die Nase vorn.

Warum der Player auch was für die iPhone-Generation ist

Leute. Ja, Spotify und Streamen ist generell geil und einfach. Mache ich auch. Eben die Airpods ins Ohr und los geht’s. Aber: Genuss muss auch sein und wer Musik genießen möchte, kann sich auch mal Zeit für diese nehmen. Ich kenne noch Walkman, Diskman und MP3 Player. Und schleppe jetzt wieder einen DAP mit mir rum, wenn ich entspannt Musik hören möchte. Der M5 Ultra ist handlich und bedient sich wie ein Handy. Ist aber schwerer und wertiger in der Hand.

Die Soundqualität ist immens besser, als es das iPhone ohne Anbauteile zu spielen vermag und das auch ohne geschultes Ohr. Konzerte und Festivals sprießen überall, eben weil gute Musik geschätzt wird. Wer am nähsten an so ein Erlebnis kommen möchte, sollte ich einfach unverbindlich mal Lossless Musik auf einem DAP geben.

Fazit: Audiophiler Purismus für Metalheads und Klangliebhaber

Der M5 Ultra verkörpert den klassischen kompakten Shanling-DAP mit seiner Klangperformance, die sich auf lokale Musikwiedergabe konzentriert. Diese Entscheidung verbessert die Hintergrundschwärze und verlängert die Akkulaufzeit, schränkt jedoch die Funktionalität und Navigationsoptionen ein. Wobei man hier eigentlich kaum Grund hat zu meckern, bei dem Angebot an Funktionen.

Der M5 Ultra beeindruckt mit seiner Ästhetik und Verarbeitungsqualität und bietet ein modernes Design und eine robuste Konstruktion. Seine Klangperformance ist bemerkenswert in Bezug auf Klarheit, Auflösung und Musikalität, was ihn zu einem starken Performer mit solider Verstärkung macht.

Der Shanling M5 Ultra ist definitiv ein Player für Puristen und audiophile Enthusiasten, die sich auf lokale Musikwiedergabe in höchster Qualität konzentrieren möchten. Mit seinem 540-Euro-Preisschild ist er eine Investition, die sich für diejenigen lohnt, die die warme, musikalische Klangcharakteristik von Shanling schätzen und einen vielseitigen, gut gebauten Player suchen, der mit fast allen Kopfhörern hervorragend harmoniert.

Falls euch dieser Test gefallen hat, schaut euch auch meine anderen Reviews zu audiophilen Produkten an — von Vinyl-Reviews für Metalheads bis hin zu Desktop-DACs für Gaming-Enthusiasten. Abgehört haben wir den DAP mit vielerlei Musik. Dennoch kommen wir immer wieder auf unsere Referenz-Playlist bei Qobuz zurück.

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